Dem Anleger bieten sich viele Alternativen
Anleger, die vor der Frage stehen, wie sie ihre private Altersvorsorge am besten angehen sollten, sind nicht zu beneiden. Aktien, Renten oder Immobilien? Von allem etwas, müsste die Antwort lauten. Denn wer nur auf eine Anlageklasse setzt, geht ein hohes Risiko ein, dass sich gerade Altersvorsorger nicht leisten sollten. "Die richtige Streuung macht rund 95 Prozent des Investmenterfolgs aus", sagt Gerd Bennewirtz, Geschäftsführer des Finanzdienstleisters SJB FondsSkyline. "Auf Markttiming und Produktauswahl entfallen weniger als fünf Prozent."Wer in den vergangenen 20 Jahre in offene Immobilienfonds investierte, erreichte Renditen von etwa 200 Prozent. Das klingt beeindruckend, ist es aber nur zum Teil. Schließlich wird etwa die Hälfte der Rendite allein schon durch den Inflationsausgleich aufgefressen. Anleger von Rentenfonds konnten auf Grund des Zinshochs der 80er Jahre rund 300 Prozent erzielen. International anlegende Aktienfonds warfen sogar gut das Doppelte ab, allerdings unter deutlich höheren Schwankungen.
Wer nicht auf Einzelfonds setzen möchte, dem bieten Dachfonds eine lukrative Alternative. Je nach Anlagepolitik investieren diese entweder nur in Aktien-, oder in Aktien- und Rentenfonds. Die erzielten Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen. So konnte der Durchschnitt der Dachprodukte in den vergangenen fünf Jahren über alle Zeiträume den Durchschnitt der global anlegenden Aktienfonds schlagen.
Interessante Anlagemöglichkeit Life Cycle Fonds
Um die Performancechancen zu erhöhen, kommen allerdings nicht nur aktiv gemanagte Fonds in Frage. So sind auch Indexfonds, Zertifikate und ETFs eine kostengünstigere Option, die sich besonders für die etablierten Märkte Europas und der USA anbietet. In denen fällt es Managern aktiver Fonds auf Grund der allen Investoren zugänglichen Research-Materialien naturgemäß schwerer, ihren Vergleichsindex zu schlagen.
"Eine interessante Anlagemöglichkeit bieten auch die so genannte Life Cycle Fonds", sagt Ferdinand Haas, Vorstand des Maklerpools BCA. Die auch Target Date Fonds genannten Produkte mischen Aktien und Rentenpapiere und sind genau auf die Lebensplanung des Anlegers abgestimmt. Wer etwa heute mit einem Renteneintritt um das Jahr 2020 kalkuliert, kann sich für einen Fonds entscheiden, der genau bis zu diesem Zeitpunkt läuft. Dieser investiert derzeit, da das Rentenalter noch weit entfernt ist, ausschließlich in Aktien, um die Renditechancen zu erhöhen.
Im Laufe der Zeit sinkt der Aktienanteil zu Gunsten von High-Yield-Bonds, die später Staatsanleihen, und Geldmarktpapieren Platz machen müssen. Im Jahr 2020 schließlich wird das Management nur noch Bargeld halten. Derzeit haben erst wenige Gesellschaften diese Fonds im Angebot, etwa Fidelity, DWS und Dit. "Eine Kapitalgarantie bieten die Produkte zwar nicht, aber als Baustein zur Altersvorsorge sind sie trotzdem geeignet", sagt Haas.
Alle Rechte vorbehalten. © FTD