datt machen watt der arme Bronco da oben für Quatsch hält,sprich Silone die mit Stickstoff brutzeln(1900grädchen)und in 10-20Jährchen mit etwas Glück den Kohlenwasserstoffen den Job wegnehmen
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Der Treibstoff, der als nicht herstellbar galt
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Der Treibstoff, der als nicht herstellbar galt
Autor: Frieder Mayrhofer
Es fällt uns schwer, unseren Treibstoffverbrauch einzuschränken, obwohl wir alle wissen, dass Erdöl und Erdgas in wenigen Jahrzehnten zur Neige gehen. Die Natur kann seit Millionen von Jahren Sonnenlicht mit Hilfe eines chemischen Prozesses speichern: in Form von Kohlenwasserstoffen.
Durch den Untergang riesiger Wälder hat sie uns fossile Vorräte angelegt, zum Beispiel große Mengen an Braunkohle oder Steinkohle, aber auch Erdöl und Erdgas.
Seit etwa 200 Jahren beuten wir diese wertvollen Kohlenwasserstoffe industriell aus. Sie haben unser modernes Leben erst möglich gemacht. Doch Kohlenstoff ist nicht wie Eisen, Gold oder Aluminium recycelbar. Verbraucht ist verbraucht.
Erdöl und Erdgas sind zum Verbrennen viel zu schade. Sie sind Grundstoffe zur Herstellung unzähliger Produkte. Aus ihnen kann man zum Beispiel Kunststoffe fertigen oder kosmetische Artikel, aber auch Arzneimittel und Baustoffe. Das alles sollte unseren Nachkommen erhalten bleiben, deshalb denkt man seit Jahren über alternative Lösungen nach.
Große Hoffnung hat man in den Wasserstoff als Energieträger gesetzt. Er ist leicht herzustellen und zu verflüssigen und wäre in der Tat ein idealer Treibstoff. Aber Wasserstoff lässt sich nur in Stahlbehältern,- unter Druck-, bei minus 240 Grad aufbewahren. Man braucht also elektrischen Strom, um ihn permanent zu kühlen. Das ist wohl auch der Grund, warum wir bis heute kein Wasserstoffauto kaufen können.
Auch die Brennstoffzelle, - eine weitere geniale Entwicklung zur Erzeugung von elektrischem Strom, arbeitet mit Wasserstoff. Aber auch hier besteht das Problem mit der Lagerung des flüssigem Wasserstoffs, der bei Kontakt mit Luft hochexplosiv ist. Deshalb bleibt auch die Brennstoffzelle vermutlich noch lange nur Versuchsfahrzeugen vorbehalten.
Doch nun sieht es so aus, als käme die so dringend benötigte Lösung
für unser Energiedilemma ganz woanders her. Ohne, dass wir es wissen, bewegen wir uns bereits auf unendlichen Treibstoffreserven, auf Siliziumverbindungen, aus denen 95% der Erdkruste bestehen, - vom harten Urgestein Granit bis hin zum Sand. Silizium, dessen Name sich aus dem lateinischen Wort für Kieselstein ableitet, ist nach dem Sauerstoff das am häufigsten vorkommende Element. Auch viele der schönen Halbedelsteine sind Siliziumverbindungen, sie sind nichts weiter als Salze der Kieselsäure, Siliziumdioxid. Ebenso verdankt Glas seine wunderbaren Eigenschaften diesem Element.
Aus Siliziumdioxid, wie es sich in der Natur findet, gewinnt die Industrie Rohsilizium, aus dem dann moderne Kunststoffe oder Siliconöle gewonnen werden.
Vor etwa hundert Jahren entdeckte man, dass dieses erstaunliche Halbmetall elektrischen Wechselstrom in Gleichstrom verwandeln kann. Heute nutzt man seine besonderen Eigenschaften vor allem in der Mikroelektronik. Die heutige Computertechnologie und die Vernetzung der Welt sind durch Silizium erst möglich geworden. Eine weitere herausragende Eigenschaft von Silizium ist seine Fähigkeit, Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom zu verwandeln. Die Möglichkeiten, die sich uns durch das Element Silizium auftun, sind so vielfältig, dass wir vom Eintritt ins Siliziumzeitalter sprechen können. Doch damit nicht genug. Aus bestimmten Verbindungen des Siliziums lassen sich auch syn-thetische Benzine herstellen. Der neue Treibstoff brennt nicht nur wie Benzin, sondern weist auch noch andere Gemeinsamkeiten auf: Silizium und Kohlenstoff stehen im Periodensystem in der gleichen Gruppe untereinander und sind sich chemisch sehr ähnlich. Aus beiden lassen sich eine Unzahl an Verbindungen herstellen.
Oktan:
Oktan, ein Bestandteil herkömmlichen Benzins, dem wir alle an der Zapfsäule begegnen, besteht aus Ketten mit acht Kohlenstoffatomen, an die achtzehn Wasserstoffatome gebunden sind.
Auch an Siliziumatome
Oktasilan:
können Wasserstoffatome angelagert werden, weil sie, ähnlich wie der Kohlenstoff, Ketten bilden können. Die nennt man dann Silane. Silizium ist also auch ein Wasserstoffspeicher. Eigentlich naheliegend, dass es für einen Treibstoff in Frage kommen könnte.
Die einfachste Siliziumwasserstoffverbindung, das Monosilan, ist der sili-ziumhaltige Verwandte des Erdgases. Doch es reagiert explosionsartig mit Luftsauerstoff und bildet dabei braune Siliziumoxid-Flocken, ganz im Gegensatz zu Erdgas, das ruhig abbrennt. Das sind auf den ersten Blick ungünstige Eigenschaften für einen Treibstoff, doch es gibt vielverspre-chende Verwandte.
1916 begann der deutsche Chemieprofessor Alfred Stock mit ausge-dehnten Forschungen über Silizium und seine Verbindungen. Es gelang ihm als erstem, längerkettige Silane herzustellen.
Disilian Si2H6 gasförmig
Trisilian Si3H8 flüssig
Tetrasilian Si4H10 flüssig
Dabei durften diese wegen der Explosionsgefahr niemals mit Luft in Berührung kommen. Nachdem ihm die Isolierung eines Silans mit fünf und mehr Silizium-Atomen nicht gelang, nahm er an, dass alle längerkettigen Silane nicht stabil seien. Er schrieb in seinem Standardwerk: ”Die Stabilität der Silane nimmt mit zunehmender Kettenlänge ab”. Diese falsche Annahme fand sich fortan in allen Chemiebüchern.
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2001 Westdeutscher Rundfunk
Stand: 30.10.2001 12:10
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