China investiert 100 Milliarden in die Windenergie
Peking – China ist bereits der mit Abstand größte Windenergie-Markt der Welt. In den kommenden Jahren soll die Windkraft nochmals massiv ausgebaut werden. Es geht um 100 Milliarden Dollar an Investitionen.
China will die Stromerzeugung aus Windenergie weiter ausbauen und in den kommenden vier Jahren insgesamt 700 Milliarden Yuan (etwa 100 Mrd. US-Dollar) investieren. Das berichtet die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Die Investitionen werden durch die Ziele im Fünfjahresplan ausgelöst.
China baut Windkraftleistung bis 2020 auf 210.000 MW aus
Die Windenergie-Investitionen betreffen die Periode des Anfang Oktober 2016 vorgestellten Fünfjahresplans für die Windenergie-Industrie von 2016 bis 2020. Bis Ende 2020 will die Volksrepublik die installierte und an das Netz angeschlossene Windenergieleistung auf 210.000 Megawatt (MW) ausbauen. Das Ausbauziel wurde Anfang November 2016 von Chinas National Energy Administration (NEA) veröffentlicht. Im ursprünglichen Fünfjahresplan lag die Planzahl noch bei 250.000 MW. Ende 2015 waren Windenergieanlagen mit einer Leistung von zusammen 129.000 MW an das chinesische Stromnetz angeschlossen.
Mehr Windstrom: China verbessert Windausbeute
Stärker als die installierte Leistung wird nach den Plänen der Regierung die erzeugte Windstrommenge wachsen. Diese soll sich von 189 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Ende 2015 auf 420 Mrd. kWh bis Ende 2020 mehr als verdoppeln. Der Anteil der Windenergie am Strommix steigt im selben Zeitraum dann von derzeit 3,3 auf dann rund sechs Prozent. Für China ist die Windenergie-Offensive auch ein Beschäftigungsprogramm. Durch das Programm sollen etwa 300.000 neue Jobs im Windsektor entstehen, zusätzlich zu den 500.000 bereits bestehenden Jobs in der chinesischen Windenergie-Industrie.
Chinas Windmarkt auf Wachstumskurs – Einspeisung kritisch
China ist auf einem guten Weg, die reduzierten Ausbauziele auch zu erreichen. Zum Halbjahr 2016 waren bereits 139.100 MW Windleistung in China am Netz und 154.000 MW installiert. Zahlreiche Provinzen haben zudem eigene Ausbauziele formuliert, die aus Sicht der NEA aber nur als Minimalziele zu verstehen sind. Chinas größter Windanlagen-Hersteller Goldwind weist dabei jedoch auf ein ganz anderes Problem hin: Die größte Herausforderung werde es sein, die Stromproduktion der bereits am Netz angeschlossenen Windparks auch zu nutzen. Der Ausbau der Elektromobilität in China kommt da gerade zum richtigen Zeitpunkt.
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