kannst du mit "schnellem" MACD(4,11) nachbilden, der liefert den neuen Trend, nach Nulldurchgang zeigt er das neue Momentum an. Es ist aber nicht sinnvoll, einen kurzfristig prozyklischen (z.B. EMA/MACD) Indikator mit einem längerfristig antizyklischen (Bollinger) zu verbinden, da der prozyklische (viel) zu langsam ist. Das gilt wiederum nicht, wenn prozyklisch im ultrakurzen Zeitfenster (etwa auf Minutenbasis) gehandelt wird, um einen Ausbruch im (automatischen) HS abzubilden.
BB-Trading ist sowohl prozyklisch (in der BB-Expansion) als auch antizyklisch, letzteres sowohl bei BB-Expansion als auch -Kontraktion. Man muss wissen: Expandiert oder kontrahiert das BB gerade, was macht der Preis aktuell mit dem BB und warum? Wenn das BB kontrahiert, muss an der BB-Grenze die Position gedreht werden, sonst kann ich das BB vergessen. Wenn das BB expandiert, würde auf der Kaufseite Zurückbleiben des Preises keine Glattstellung auslösen, auf der Verkaufseite aber wäre ein relatives Signal zur Glattstellung gegeben, wenn das BB weiter expandiert, der Preis aber wieder in das BB eintritt (Begründung s.u.) . BB-Trading ist also ein Trading nach Marken bei Kontraktion und ein Trading nach Preisdynamik bei Expansion.
So wie du es handhaben willst, kannst du mit Glück auf gute Longeinstiege kommen, da du erst bei 50% RT kaufen willst. Etwa: Es zeigte sich Momentum nach oben, Preis prallte am BB ab, hält aber die Mitte und geht wieder rauf. Das kann man dann als "Der Markt will nach oben" interpretieren. Das Risiko, dass der Preis wieder am oberen BB abprallt, wird durch das 50% RT vermindert, da zumindest die Bewegung bis zum oberen BB wieder "im Skat" ist. Verkaufsignale wirst du aber so nicht erhalten, da Abverkauf typisch mit Vola-Ausbruch assoziiert ist. Entweder der Kurs hängt dann am unteren BB fest bzw. hat das BB brutal ausgedehnt oder aber er kam zurück, z.B. bis über die BB-Mitte hinaus. Ob das Verkaufsignal weiter besteht, wird man aber erst am nächsten Tag sagen können, wenn man sehen kann, was am BB passiert. Hält das BB in der Stunde, wäre das dann ein Kaufsignal. Hält es nicht, ein Verkaufsignal. Es kann aber auch sein, dass sich der Abverkauf diesen Tag enorm fortgesetzt hat, und wieder hat man kein eindeutiges Shortsignal, denn es kann (und wird meistens) dann schon wieder Schluss sein mit dem Downer. Denn "man soll dem Momentum nicht hinterherlaufen", da nützt einem auch der ausgedehnte EMA-Fächer nichts.
"Echte" Verkaufsignale sind daher Signale, welche als Kauf-Fehlsignale gedeutet werden müssen. Dh es sind antizyklische Signale durch und durch.
Nun kann man sagen: Da handele ich doch lieber nur Kaufsignale, da habe ich zumindest die Prozyklik auf meiner Seite. Man braucht aber auch ein Verkaufsignal im HS, ansonsten folgt das HS letztlich nur dem Prinzip: "Es geht sowieso immer rauf" - da braucht man eigentlich gar kein HS!
Die Schwierigkeit im HS besteht nun darin, diese unterschiedliche Preisdynamik: Kauf vs. Verkauf - so abzubilden, dass das HS immer noch symmetrisch funktioniert.