Auszug aus www.insidewallstreet.de/pages/artikel/...jer8rahobvni2odncal10
Madoff und die Folgen
Donnerstag, 12. März 2009
Endlich! Bernie Madoff sitzt im Gefängnis. Der Milliardenbetrüger, der über ein Schneeballsystem tausende amerikanischer Anleger abgezockt hat, und der dennoch seit Aufnahme der Ermittlungen statt in Untersuchungshaft in einem 7 Millionen Dollar teuren Luxus-Penthouse an New Yorks nobler Upper East Side wohnen durfte, wird voraussichtlich nie mehr ein freier Mann sein.
Am Donnerstag hat sich Madoff in elf Anklagepunkten schuldig bekannt, die von Betrug und Anlagebetrug über Meineid bis zu Geldwäsche reichen. Insgesamt drohen dem 70-Jährigen bis zu 150 Jahre Knast. Die Urteilsverkündung Mitte Juni wird er in einem Gefängnis in Downtown Manhattan abwarten, seine Zelle ist nur sechs Quadratmeter groß, verfügt über ein einfaches Bett aus Stahl, einen kleinen Tisch und eine Toilette.
Die Wall Street hat das Schuldeingeständnis Madoffs und die Aussagen von Opfern und Richter mit Interesse verfolgt. Auf dem Parkett der New Yorker Börse ist man sich einig: Ein hohes Urteil für den Betrüger ist nicht nur gerecht, sondern für eine Gesundung der angeschlagenen Märkte wichtig. Ob sie ausreicht, ist allerdings die Frage.
Zahlreiche Experten gehen davon aus, dass der Madoff-Skandal eine ganze Generation von Anlegern von der Börse vertrieben hat. Die „Baby Boomer, die 50- und 60-Jährigen, die gerade in Rente gegangen sind oder kurz davorstehen, bilden den größten Anteil der Madoff-Opfer. Unter ihnen sind viele Mittelständler, die jahrelang ihre Ersparnisse direkt oder indirekt bei Madoff investiert hatten – und die nun vor dem Nichts stehen.
Sie haben das Vertrauen in den Markt verloren. Zum einen, weil Madoff seinen Betrug an sämtlichen Behörden vorbei über Jahre hinweg ausüben könnte. Zum anderen aber auch, weil viele gar nicht bei Madoff investiert hatten und ohne ihr Wissen unter den Opfern landete. So wie der Rentner aus Kalifornien, der im Laufe seines Lebens 1,5 Millionen angespart und bei einem lokalen Fond-Manager angelegt hatte. Der strich zwar dicke Verwaltungsgebühren ein, managte aber keinen Fond, sondern reichte das Geld einfach an Madoff weiter.
Solche Tricks dürften genauso zum Vertrauensverlust in den Markt beigetragen haben wie Madoffs Betrug selbst. „Für eine ganze Generation von Anlegern was Madoff der letzte Nagel im Sarg“, meint Dan Greenhaus von Miller Tabak & Co. „Die haben die Lust auf Aktien verloren. Zig Milliarden Dollar sind verschwunden, und weitere zig Milliarden werden nun gar nicht erst in den Markt fließen.“
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Gruß, Geselle
Sorry, aber die haben doch einen an der Mumpfel!
(Frei nach Urmel aus dem Eis)