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Berlin (Reuters) - Die deutsche Wirtschaft startet überaus optimistisch ins neue Jahr.
Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Januar auf 102,0 von 99,7 Punkten und signalisierte damit die beste Stimmung seit Mai 2000, wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch mitteilte. Die rund 7000 befragten Firmen bewerteten ihre Geschäftsaussichten sogar so günstig wie seit elf Jahren nicht mehr. Auch ihre gegenwärtige Lage beurteilten sie deutlich besser. "Der Aufschwung hat an Breite und Stärke gewonnen", erklärte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Nicht nur die Industriefirmen, sondern auch Dienstleister und Einzelhändler wurden zuversichtlicher.
63 von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt nur mit einer minimalen Verbesserung des Index auf 99,8 Zähler gerechnet. "Bei der Stimmung in Deutschland hat es seit dem Herbst eine Zeitenwende gegeben. Vielleicht lag es doch an der Bundestagswahl", sagte Volkswirt Bernd Weidensteiner von der DZ Bank. Dirk Schumacher von Goldman Sachs sagte: "Wir sind langsam in Höhenregionen, wo keine Verbesserung mehr möglich ist, zumindest wenn man die Historie des Ifo-Index als Maßstab nimmt."
FUNKE SPRINGT VOM EXPORT ÜBER
Der Index für die Erwartungen kletterte auf 103,6 Punkte von 99,6 Punkten und erreichte dort den höchsten Stand seit November 1994. Der Lageindex verbesserte sich auf 100,4 von 99,6 Zählern. "Zweifel an der Festigkeit des Aufschwungs, der seit dem Sommer letzten Jahres im Gange ist, werden durch diese Ergebnisse noch weiter zurück gedrängt", erläuterte Sinn.
In der Industrie seien Lagebeurteilungen und Erwartungen weiter aufwärts gerichtet, erklärten die Forscher. "Auch die Exporterwartungen haben sich verbessert", erklärte Sinn. Im Einzelhandel stiegen vor allem die Geschäftserwartungen, auch die Dienstleister starten mit besserer Stimmung ins neue Jahr: Der Dienstleistungsindex legte auf 17 von 9,0 Punkten zu. "Man sieht, dass sich die Breite der Entwicklung langsam vorarbeitet in Bereiche, die nicht so stark vom Export abhängig sind", sagte Ifo-Volkswirt Klaus Abberger der Nachrichtenagentur Reuters. Auch bei der Beschäftigungslage gebe es eine gewisse Entspannung.