Der jüngste Kurssturz beim Gold läuft erneut parallel zu dem in Edel- und Industriemetallen wie Kupfer, Zink, Silber u. a.. Der drastische Preisverfall bei Kupfer (Chart unten) und Zink führte im Januar zur "Abwicklung" des Londoner Hedgefonds "Red Kite", der mit Futures "long" Industriemetalle war. Dadurch geriet auch Goldman Sachs' Riesen-Hedgefond "Global Alpha", der stark an Red Kite beteiligt ist, in Schwierigkeiten (Details: # 57 und 58 in diesem Thread). Nicht umsonst hat die Kreditbonität von GS seitdem stark gelitten.
Beim Goldpreisverfall scheint mir nicht das PPT am Werk, sondern Gold fällt schlicht, weil das Geld knapper wird: Seit der Erhöhung der Leitzinsen in Japan auf 0,5 % in der letzten Woche werden massiv Yen-Carry-Trades aufgelöst. Dies senkt die "globale Hyperliquidität" - die Mutter aller bisherigen Asset-Blasen. Sie basierte größtenteils auf billigen Zinsen in Japan und der Schweiz. Da der vormals billige Yen nun teurer wird (sowohl vom Kurs her, der geradezu explodiert, als auch von den Zinsen her), muss Alles, was in der Ära der Geldschwemme in Blasenmanier nach oben gekauft wurde (Gold, Silber, Industriemetalle, Rohstoffe, Öl, Immmobilien, Aktien, Bonds), nun wieder in dem Markt zurückgegeben werden.
Weil Hedgefonds wie Red Kite mit Futures an der Blase gepumpt haben, ist der Preisverfall durch die nun erzwungenen Verkäufe umso dramatischer. Sieht man sich den Kupferpreis-Chart unten an, so fällt auf, dass er ähnlich steil abstürzt wie Gas-Futures im letzten Herbst, als der US-Hedgefond Amaranth in Panik-Manier Gas-Futures auf den Markt warf. Der Gaspreis fiel in wenigen Wochen von 13 auf 6 Dollar - und Amaranth ging mit 6 Milliarden Dollar Verlust pleite.
Wenn Commodities abstürzen, werden auch in Zukunft Hedgefonds auf der Strecke bleiben und das globale Finanzsystem destabilisieren.
Der Druck durch die erzwungenen Verkäufe scheint beim Gold sogar größer zu sein als die in Krisenzeit steigende Attraktivität des Goldes. In der Summe sinken die Preise.
Langzeit-Chart des Kupferpreises: Die Kupfer-Blase platzt wie die Dot.com-Blase anno 2000. Die Preisexplosion begann nicht zufällig gerade zu der Zeit (2003-2004), als die Fed die US-Leitzinsen auf historisch niedrige 1 % gesenkt hatte.