Nach den Gewinnsprüngen in 2020 und im laufenen Jahr wird das Gewinnwachstum auch in 2022 andauern, aber nur in einer weit überdurchschnittlichen Art und Weise und nicht mit einem weiteren Gewinnsprung (jedenfalls erwarte ich den nicht). Damit wird das Geschäftsjahr 2023 aller Voraussicht nach zum ersten Nach-Pandemiejahr. Während wir fest davon ausgehen müssen, dass die Gewinne (nach allen Abzügen) in 2021 und 2022 stark steigen werden, wird sich der danach folgende Anstieg klar verlangsamen, aber von der Basis des Jahres 2022 aus fortsetzen. Das bedeutet, dass die Ausschüttungssumme und Quote sowohl absolut als auch relativ noch weiter zunehmen werden.
Das liegt daran, dass die Gewinne des Jahres 2022 erst im Jahr 2023 ausgeschüttet werden.
Aber genau das ist der Faktor, von dem ich schon geschrieben habe, der die Kurse der Post noch stärker antreiben werden als zuvor.
Warum ?
Nun, ich hatte es schon angedeutet, aber wenn sich im Vergleich zum ersten Quartal 2021 nichts ändert, so tilgt die Post weiter ihre Finanzverbindlichkeiten und wird gegen Ende 2023 alles getilgt haben. Damit erhöht sich der Kassenbestand ab Januar 2024 um mehr als 1,1 Milliarden netto (!) pro Quartal, ganz einfach weil dieses Geld nicht länger ausgegeben wird. Selbst wenn der Vorstand bei seiner zurückhaltenden Handlungsweise bleibt, kann er ohne Risiko sagen wir mal 50 bis 60% davon sofort verwenden um Aktienrückkäufe quasi ins laufende Geschäft hinein übernehmen, weil einfach so viel Geld vorhanden ist. Und damit nicht genug. Diese 50 bis 60% würden ab 2024 zeitgleich mit der Ausschüttung für 2023 stattfinden. Und das beste daran ist, dass das Jahr für Jahr so bleiben wird.
Noch ist die kommende Tilgung zu weit in der Zukunft, aber wenn die laufenden Fakten so erhalten bleiben, wird der Markt beginnen die wirklich gute und richtige Zukunft der Post einzupreisen. Das aber erfolgt ohne die Raten, die dann den Gewinnen als Zuschlag addiert werden müssen. Und egal wie man das nennt, das Geld wird von der Post (wie im ersten Quartal dieses Jahres schon) eingenommen, versteuert und nicht ausgegeben, weil die Post eben alle laufenden Kosten, Investitionen und Ausgaben aus den laufenden Geschäften bezahlt und der Betrag, der früher für die Tilgung vorgesehen war, nicht mehr ausgegeben werden muss. Entsprechend den Vorgaben des Vorstandes wird der Betrag also zusätzlich ausgeschüttet.
Hier (nochmal, weil´s so schön war) zum mitschreiben :
Die größten Wahrscheinlichkeiten bei der Gewinnprognose für 2021
Q1 steht fest 1900 Mio. dazu unverändert 3 Quartale wie im dritten Quartal 2020 je 1377 Mio. = 6031 Mio. klappt also nicht, weil das schon 650 Mio. unter der Prognose des Vorstandes liegt.
Also drehen wir das mal um und sagen 1900 Mio. + (6700 Mio. als Erwartung des Vorstandes minus 1900 Mio. im ersten Quartal dividiert durch 3 = 1600 Mio. ) 4800 Mio. bedeutet, dass die Post im laufenden und allen späteren Quartalen dieses Jahres einen Einbruch der Geschäfte um mehr als 15% erleidet und zusehen muss, wie das Weihnachtsgeschäft ganz ausfällt. Ich bin mir sicher, dass sich dafür Volltrompeter auch hier im Forum finden lassen werden - Hauptsache der Chartlord behält nicht recht.
Oder gehen wir mal in eine defensive Erwartung, die zwar die Ergebnisse des ersten Quartals auch in den anderen Quartalen bestätigt, aber kein zusätzliches Wachstum unterstellt. Das wären ganz einfache 7600 Mio. EBIT. (Vielleicht, möglich ist vieles, aber wahrscheinlich ?)
Aber man kann sich auch die Mühe machen aus den minimalen Angaben, die bislang in der Öffentlichkeit gemacht worden sind, die für die Post wirkenden Faktoren zu nehmen, und mit den Veränderungen zum ersten Quartal mal grob hoch zurechnen.
1910+[1910+110]+[1910+180]+[1910+600+240]=8770 Mio. EBIT, wobei 110,180 und 240 die Zunahme für die steigenden Lieferungen der Impfstoffe seit April darstellen und 600 pauschal für Weihnachten angesetzt wird.
Bei 5437 Mio. Gewinn nach allen Abzügen aus den 8770 Mio. wird im nächsten Jahr der Gewinnsprung erst so richtig loslegen; der aus dem vergangenen Jahr ist dagegen richtig klein. Luft nach oben ist dabei noch genügend vorhanden, denn wie die einzelnen Wirtschaftssegmente in den internationalen Märkten nach wie vor bestätigen, sind Frachtkapazitäten sehr knapp und die Post gibt dies über die Preise an die Kunden weiter. Da sich aber auch jetzt schon die große Mehrzahl der Parteien in Deutschland darüber einig ist, dass die CO2 Steuer ab Herbst kommen wird, wird sich die Lage der Post auf den letzten Meilen immer weiter verbessern, je mehr Streetscooter sie in Betrieb genommen hat.
Der grünen Quotentussi sei Dank !
Der Chartlord