Unternehmen sind normalerweise in einer Branche mit einem definierten Geschäftsfeld tätig. Als Aktionär gebe ich mein Geld in ein Unternehmen. Aus meiner Sicht bin ich Investor und in seltenen Fällen Unternehmer (Ausnahme: inhabergeführte Unternehmen).
Es bietet sich als Klein-Investor (Klein-Aktionär) an, aus Gründen der Risikominimierung in mehrere Branchen mit einem entsprechenden Mixed engagiert zu sein. Das ist eine häufig gewählte Strategie und sie ist dem Umstand geschuldet, das ich das bzw. die Unternehmen nicht wirklich kenne und tiefe Einblicke z.B. über die Geschäftspolitik, -philosophie, -Kultur und -ergebnisse habe. Die Orientierung und Entscheidungshilfe für ein Unternehmen erfolgt dann u.a. über Zahlen der Vergangenheit, Empfehlungen der Bank (pauschal schlimmster Fall), Geheimtipps, Buschtrommel, und nicht zuletzt aus einem Bauchgefühl heraus. Eine tiefe Analyse des Unternehmens findet nicht statt oder kommt nur in Ausnahmen vor. Das meine ich nicht wertend. Es entspricht der Realität.
Es gibt eine Ausnahme: Deutsche Post
Aus den Beiträgen im Forum sehe ich, dass sich viele Teilnehmer teils mit unterschiedlichen Strategien und Zielen sehr intensiv und sachlich mit der Deutsche Post beschäftigt haben. So gesehen ist es der Transfer vom Investor zum Unternehmer. Dies unterscheidet uns übrigens von Analysten von Banken, die überwiegend ein Unternehmen nur nach Kennzahlen aus der Vergangenheit beurteilen. Ich bin mir sicher, dass viele nicht sofort wüssten, was der Geschäftsbereich Supply Chain für die DP beinhaltet und warum sich dieser Bereich so gut entwickelt hat.
Vor meinem Engagement bei der Post habe ich umfassende Analysen u.a. zum Umfeld (z.B. e-Commerce und Logistik) und zu den inneren Werten der Post vorgenommen. Swot-Analysen zu verschiedenen Szenarien und Fragestellungen waren sehr hilfreich. Am Ende hatte ich für mich genügend Bewertungen und Ergebnisse für die künftige und langfristige Entwicklung der DP vorliegen, um mit Ausnahmen (z.B. Cola, M Dc) mit einem fast sechsstelligen Betrag nur noch bei der Post als „Unternehmer“ dabei zu sein. Aus meiner Sicht lagen fundierte Gründe vor, zu einem großen Teil fast nur noch bei einem Wert dabei zu sein.
Hierzu noch eine wichtige Ergänzung zum „schlechtesten Fall“:
Wenn ich mich mit meiner Zeit so intensiv und tief nur mit einem Wert beschäftige, dann bekomme ich auch eher mit, ob sich an dem Geschäftsmodell oder Erfolg des Unternehmens im positiven und negativen Sinne etwas ändert. Risiken sind nicht aus der Welt geschaffen, aber sie können eher vorausgesehen werden und als mündiger Aktionär kann ich meine Strategie besser überdenken und ggf. entsprechende Entscheidungen rechtzeitig vornehmen.
Kurzer Blick auf unsere Aktie: perfekt..
Besten Tag wünscht Flanke
PS: „Mein“ Online-shop läuft, läuft und läuft, das ist ein gutes Omen für uns Posträuber