Glaube die Aktionäre sind mittlerweile völlig zugedröhnt mit Schmerzmitteln und völlig Schmerzlos,
anders kann ich mir die Kursreaktion auf die News nicht erklären.
Denke mal da die meisten ihr Geld eh schon abgeschrieben haben werden alle News wo nicht von "Insolvenz" die Rede ist als Gute News aufgenommen,
nach dem Motto "Hurra sie lebt noch".
News - 21.08.06 15:51
Telekom muss neues Highspeed-Netz für Konkurrenz öffnen
Der Bonner Konzern soll nach dem Willen der EU-Kommission sein VDSL-Breitbandnetz für Wettbewerber öffnen. Damit dürften die Preise für die Internet-Nutzung in Deutschland sinken.
Medienkommissarin Viviane Reding billigte am Montag in Brüssel einen umfassenden Regulierungs-Vorschlag der Bonner Bundesnetzagentur zur Breitband-Öffnung. Reding forderte den deutschen Regulierer zur sofortigen Umsetzung auf.
"Ein klassischer Fall von Überregulierung"
Ein Telekom-Sprecher kritisierte die Entscheidung: "Der deutsche Markt, das zeigen die eigenen Zahlen der EU, ist der Breitbandmarkt mit einem der höchsten Wachstumsraten." Zudem hätten die Wettbewerber in Deutschland einen größeren Anteil am Markt als in anderen Ländern der Europäischen Union.
Die Auflagen seien ein "klassischer" Fall von Überregulierung. Dass Konkurrenten das Netz nutzen können, hatte die Telekom nicht ausgeschlossen. Die Konditionen möchte der Konzern aber selbst festlegen. Im Herbst will die Telekom ihr komplettes Angebot vorstellen, das über das neue Netz laufen soll.
Bundesregierung unterstützt Belange der Telekom
Die Bundesnetzagentur hatte sich in ihrem Regulierungsentwurf für den Breitbandmarkt eine Regulierung des VDSL-Netzes vorbehalten, sich aber in diesem Punkt nicht eindeutig festgelegt. Eine Entscheidung darüber könne erst getroffen werden, wenn eine entsprechende Infrastruktur vorhanden sei und Produkte angeboten würden, hieß es in dem Entwurf. Dies sei noch nicht der Fall.
Die Telekom hat ihr Netz in zehn deutschen Ballungsgebieten mit Glasfaser aufgerüstet und knüpft den weiteren, bis zu 3 Mrd. Euro teuren Ausbau unter anderem an eine zumindest vorübergehende Ausnahme von der Regulierung. Unterstützt wird sie dabei von einem Gesetzentwurf der Bundesregierung, der bei EU-Medienkommissarin Viviane Reding auf Unmut stößt.
Die Bundesnetzagentur will den Telekom-Konkurrenten den von ihnen seit langem geforderten Bitstrom-Zugang ermöglichen, über den alternative Anbieter ihren Kunden eigene Internet-Produkte unabhängig vom Angebot des Marktführers anbieten können. Dabei muss die Telefonleitung nicht mitgemietet werden. Chefregulierer Matthias Kurth will die Gebühren, die die Wettbewerber für die Datenleitung zahlen müssen, vorab genehmigen. Grundsätzlich befürwortet er eine Lösung ohne regulatorischen Eingriff und forderte die Telekom zu Gesprächen mit den Wettbewerbern auf.
EU-Schnitt liegt bei 50 Prozent
Nach Ansicht der Netzagentur müsste das VDSL-Netz nur dann nicht reguliert werden, wenn darüber Produkte angeboten werden, die mit herkömmlichen DSL-Übertragungsgeschwindigkeiten nicht möglich wären. Nur dann handele es sich um einen "neuen Markt". Das hat die Telekom auch angekündigt. Kurth hat jedoch betont, dass ihm die "neuen, hoch innovativen Qualitätsprodukte, die einen neuen Markt schlüssig begründen sollen", noch nicht vorgestellt worden seien.
Reding beklagte eine im EU-Vergleich herausragende Stellung des früheren Monopolisten Telekom in der Sparte. Das Unternehmen habe bei DSL-Anschlüssen einen Anteil von 62 Prozent, beim Breitband insgesamt von 60 Prozent. Im EU-Schnitt hielten die Konkurrenten der lange etablierten Telekom-Betreiber hingegen schon einen Anteil von 50 Prozent des Marktes.
Quelle: Financial Times Deutschland
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