T-Mobile bietet in Amerika 1,5 Milliarden Dollar
Die Telekom-Tochter interessiert sich für Frequenzen in Ballungsräumen
16. August 2006
Die Deutsche Telekom bietet in den Vereinigten Staaten aggressiv um Funkfrequenzen, mit denen sie ihr dortiges Mobilfunknetz ausbauen kann.
Nach der zwölften Runde der am 9. August gestarteten Auktion bietet der Konzern über seine Tochtergesellschaft T-Mobile USA mehr als 1,5 Milliarden Dollar für 41 der insgesamt 1.100 zu vergebenden Frequenzen und damit mehr als die anderen Beteiligten der Auktion.
Insgesamt taxieren die Höchstgebote den Gesamtwert der Lizenzen bisher auf 5,7 Milliarden Dollar.
Regionale Vergabe der Frequenzen
Im Gegensatz zu der UMTS-Versteigerung in Deutschland im Jahr 2000 werden die Frequenzen in den Vereinigten Staaten regional vergeben.
Entsprechend kann T-Mobile gezielt die Kapazitätslücken im eigenen Netz füllen.
An zweiter Stelle der Interessenten um die Lizenzen liegt derzeit der Telekom-Wettbewerber Verizon Wireless, dessen Höchstgebote sich auf etwas mehr als eine Milliarde Dollar summieren.
Dritter ist der Mobilfunkanbieter Cingular mit Geboten von 0,9 Milliarden Dollar.
Schätzungen von 3 bis 7 Milliarden Dollar
Fachleute rechnen damit, daß die Auktion noch länger als zwei Wochen andauern und zu Gesamteinnahmen von 15 bis 21 Milliarden Dollar führen wird.
Analysten gehen davon aus, daß auch T-Mobile zum Schluß deutlich mehr als bisher geboten zahlen wird.
Die Schätzungen gehen relativ weit auseinander und reichen von 3 bis 7 Milliarden Dollar.
Das Unternehmen selber äußert sich zu der Auktion nicht und begründet dies mit den strengen Regeln der amerikanischen Telekommunikationsbehörde FCC, die die Versteigerung veranstaltet.
Zukauf vor allem in Ballungsgebieten
Angesichts der regionalen Verteilung der Frequenzen, für die T-Mobile USA bietet, wird deutlich, daß das Unternehmen vor allem in Ballungsgebieten Spektrum hinzukaufen will.
So tauchen die Großstädte Atlanta, Boston, Dallas oder Philadelphia ebenso auf wie die Region Great Lakes, mit der auch Chicago abgedeckt sein dürfte.
Auch Los Angeles und San Franzisko an der Westküste gehören zu den bevorzugten Regionen, in denen T-Mobile aber meist schon Frequenzen besitzt.
Dies deutet nach Ansicht von Branchenbeobachtern darauf hin, daß der Konzern die zusätzliche Funkkapazität vor allem auch für neue Datenangebote im Mobilfunk nutzen will.
Der Konzern bietet als kleinster Mobilfunkanbieter in den Vereinigten Staaten aber nicht nur gegen die etablierten Wettbewerber aus der eigenen Branche.
Auch Verlage, Kabelnetzgesellschaften oder Satelliten-Betreiber wollen sich Frequenzen sichern, um dann drahtlose Internetzugänge anbieten zu können.
Der Bulle
PS: Nach Runde 16 scheinen jetzt erste Anbieter auszusteigen.
T-Mobile USA liegt z.Zt. mit einem Gebot für 45 Mobilfunk-Lizenzen in Höhe von 2,621 Mrd. US-Dollar hinter Verizon auf Platz 2.
USA: Verizon führt Bieterrennen um Funkfrequenzen an
Favorit Wireless DBS ist bereits ausgestiegen
16.08.2006, 13:12
Bei der bisher größten Auktion von Funkfrequenzen in den USA wurden bisher Gebote in Höhe von insgesamt 8,6 Milliarden Dollar abgegeben.
Das teilte die Telekommunikationsbehörde FCC gestern in Washington, D.C., mit.
Versteigert werden Lizenzen für Spektren, deren Nutzungsrechte bisher beim US-Militär lagen, und durch die Umstellung auf digitale Funksysteme brach liegen.
Größter Bieter ist nach dem Abschluss der 16. Runde der Telekommunikationskonzern Verizon.
Das Unternehmen bot bisher 2,8 Milliarden Dollar für ein Paket mit vier Frequenzbändern.
Wireless DBS, einer der Favoriten, schied hingegen aus dem Bieterrennen aus.
Das Joint Venture aus den Satelliten-TV-Anbietern EchoStar Communications und DirecTV wollte gestern nicht mehr erhöhen, nachdem konkurrierende Gebote die hinterlegten Sicherheiten von 972,5 Millionen Dollar übertrafen.
Die Auktion soll insgesamt 10 Milliarden Dollar bis 15 Milliarden Dollar in die Staatskassen spülen.
Wann die am 8. August gestartete Versteigerung beendet wird, ist derzeit noch nicht bekannt.