Aus dem " High-Tech-Investor" vom 02.01.2004:
Die Aktie von Dialog Semiconductor bietet auf mittlere Sicht mehrere Gründe für Kursfantasie – selbst angesichts starker Gewinne in den vergangenen Monaten.
Frankfurt – Nachdem sich die Herbstrally bis ans Jahresende fortgesetzt hat, geht bereits wieder die Sorge vor zu hohen Bewertungen um. Die Aktien von Dialog Semiconductor haben im Dezember kräftig nach unten korrigiert, kosten aber noch immer das 3,5-fache ihres Preises von April. Das Papier ist derzeit mit einem KGV von 32 bewertet, bezogen auf die Konsensgewinnerwartungen 2005. Für 2004 erwarten die Analysten im Durchschnitt noch einen Verlust – dennoch ist das Unternehmen als Turnaround-Kandidat einzuschätzen, wenn es zu der erwarteten Belebung am Markt für Mobiltelefone kommt. Der ist für rund 80 Prozent der Erlöse verantwortlich.
Dialog Semiconductor liefert integrierte Chiplösungen im Bereich Strommanagement, Audio und Video sowie Steuerung von Systemen. Die Produkte vereinen digitale und analoge Funktionen auf einem Chip und sind keine Standardlösungen, sondern flexibel programmierbare ASIC, die schnell an kundenspezifische Anforderungen angepasst werden können. Sie verlängern etwa die Standby- und Sprechzeiten bei Mobiltelefonen, erhöhen deren Sprachqualität oder ermöglichen die Integration neuer Funktionen wie Bildver- und Bearbeitung für MMS im Mobiltelefon, digitale Kameramodule, Radio- und MP3-Integration oder Joystick-Steuerungen.
In den ersten sechs Monaten wurden damit 42,1 Mio. EUR umgesetzt, gut 16 Prozent mehr als 2002. Das Umsatzwachstum beschleunigt sich, zehn Prozent im Jahresvergleich betrug das Plus im ersten Quartal, 24 Prozent im zweiten und 30 Prozent im dritten Quartal. Macht im Mittel eine Steigerung von 21 Prozent gegenüber den ersten neun Monaten 2002. Im September-Quartal war auch der operative Cash flow wieder in den schwarzen Bereich geraten mit 2,5 Mio. EUR nach minus 4,1 Mio. EUR im Vorjahr, die Bruttomarge stieg von 28 auf fast 32 Prozent. Der Gesamtverlust im Quartal sank um ein Drittel auf 2,3 Mio. EUR. Allerdings ist der Verlust in den ersten neun Monaten um 44 Prozent im Jahresvergleich auf neun Mio. EUR gestiegen, der Betriebsverlust hingegen sank von 19 auf 13 Mio. EUR. Das Ergebnis 2002 war jedoch durch einen Sonderertrag von zehn Mio. EUR positiv beeinflusst gewesen.
Also durchaus gemischte Zahlen mit deutlich positiven Tendenzen. Wenn die Geschäfte im letzten Quartal 2003 sehr gut gelaufen sein sollten, könnte das Unternehmen möglicherweise auch bereits vernehmlich an der Gewinnschwelle gekratzt haben. Mit einem Zahlungsmittelbestand von gut 30 Mio. EUR, ungenutzten Kreditlinien von fast 13 Mio. EUR und ohne nennenswerte Verbindlichkeiten scheint die finanzielle Stabilität allerdings so oder so gesichert. Auf eine Übernahme ist Dialog also keineswegs angewiesen, dennoch waren im Herbst entsprechende Gerüchte im Markt. Als Interessent wurde Infineon genannt, selbstverständlich gab es, wie üblich in solchen Situationen, keine Bestätigung. Mit Branchengigant Intel hingegen verbindet Dialog eine Entwicklungspartnerschaft bei Mobilfunkchips. Ein Marktsegment, in das die US-Amerikaner verstärkt eindringen wollen. Kaum jemand zweifelt daran, dass Intel sich seine Anteile gegen Konkurrent und Marktführer Texas Instruments erkämpfen wird – Dialog sollte quasi im Windschatten davon profitieren.
Neben solchen teils eher vagen Spekulationen ist der Blick auf eine potentielle TecDax-Aufnahme wesentlich konkreter. Zusammen mit Rofin-Sinar muss Dialog sowohl vom Börsenumsatz her, als auch der Marktkapitalisierung nach zu den Top-Favoriten für eine Aufnahme bei der nächsten Überprüfung der Index-Zusammensetzung gezählt werden. Die steht im Februar an, für diesen Monat ist auch die Veröffentlichung des Jahresberichtes angekündigt. Bereits jetzt bekannt sind dagegen die langfristigen Wachstumsperspektiven von den Marktforschern bei Dataquest: Sie erwarten ein Wachstum bei der Produktion digitaler Mobilfunkgeräte von über 50 Prozent bis 2007. Markteinschätzungen von In-Stat/MDR erwarten jährlich ein durchschnittliches Wachstum von 53 Prozent für Smartphones mit integrierter Digitalkamera bis zum Jahr 2007.
Es gibt also eine ganze Reihe von Gründen, die für einen weiteren Anstieg der Aktien von Dialog Semiconductor - zumindest auf mittlere Sicht - sprechen. Wenn sich die abzeichnende wirtschaftliche Erholung tatsächlich einstellt ist die Gesellschaft zumindest sehr gut aufgestellt, um dann auch davon zu profitieren.
Die Aktie von Dialog Semiconductor bietet auf mittlere Sicht mehrere Gründe für Kursfantasie – selbst angesichts starker Gewinne in den vergangenen Monaten.
Frankfurt – Nachdem sich die Herbstrally bis ans Jahresende fortgesetzt hat, geht bereits wieder die Sorge vor zu hohen Bewertungen um. Die Aktien von Dialog Semiconductor haben im Dezember kräftig nach unten korrigiert, kosten aber noch immer das 3,5-fache ihres Preises von April. Das Papier ist derzeit mit einem KGV von 32 bewertet, bezogen auf die Konsensgewinnerwartungen 2005. Für 2004 erwarten die Analysten im Durchschnitt noch einen Verlust – dennoch ist das Unternehmen als Turnaround-Kandidat einzuschätzen, wenn es zu der erwarteten Belebung am Markt für Mobiltelefone kommt. Der ist für rund 80 Prozent der Erlöse verantwortlich.
Dialog Semiconductor liefert integrierte Chiplösungen im Bereich Strommanagement, Audio und Video sowie Steuerung von Systemen. Die Produkte vereinen digitale und analoge Funktionen auf einem Chip und sind keine Standardlösungen, sondern flexibel programmierbare ASIC, die schnell an kundenspezifische Anforderungen angepasst werden können. Sie verlängern etwa die Standby- und Sprechzeiten bei Mobiltelefonen, erhöhen deren Sprachqualität oder ermöglichen die Integration neuer Funktionen wie Bildver- und Bearbeitung für MMS im Mobiltelefon, digitale Kameramodule, Radio- und MP3-Integration oder Joystick-Steuerungen.
In den ersten sechs Monaten wurden damit 42,1 Mio. EUR umgesetzt, gut 16 Prozent mehr als 2002. Das Umsatzwachstum beschleunigt sich, zehn Prozent im Jahresvergleich betrug das Plus im ersten Quartal, 24 Prozent im zweiten und 30 Prozent im dritten Quartal. Macht im Mittel eine Steigerung von 21 Prozent gegenüber den ersten neun Monaten 2002. Im September-Quartal war auch der operative Cash flow wieder in den schwarzen Bereich geraten mit 2,5 Mio. EUR nach minus 4,1 Mio. EUR im Vorjahr, die Bruttomarge stieg von 28 auf fast 32 Prozent. Der Gesamtverlust im Quartal sank um ein Drittel auf 2,3 Mio. EUR. Allerdings ist der Verlust in den ersten neun Monaten um 44 Prozent im Jahresvergleich auf neun Mio. EUR gestiegen, der Betriebsverlust hingegen sank von 19 auf 13 Mio. EUR. Das Ergebnis 2002 war jedoch durch einen Sonderertrag von zehn Mio. EUR positiv beeinflusst gewesen.
Also durchaus gemischte Zahlen mit deutlich positiven Tendenzen. Wenn die Geschäfte im letzten Quartal 2003 sehr gut gelaufen sein sollten, könnte das Unternehmen möglicherweise auch bereits vernehmlich an der Gewinnschwelle gekratzt haben. Mit einem Zahlungsmittelbestand von gut 30 Mio. EUR, ungenutzten Kreditlinien von fast 13 Mio. EUR und ohne nennenswerte Verbindlichkeiten scheint die finanzielle Stabilität allerdings so oder so gesichert. Auf eine Übernahme ist Dialog also keineswegs angewiesen, dennoch waren im Herbst entsprechende Gerüchte im Markt. Als Interessent wurde Infineon genannt, selbstverständlich gab es, wie üblich in solchen Situationen, keine Bestätigung. Mit Branchengigant Intel hingegen verbindet Dialog eine Entwicklungspartnerschaft bei Mobilfunkchips. Ein Marktsegment, in das die US-Amerikaner verstärkt eindringen wollen. Kaum jemand zweifelt daran, dass Intel sich seine Anteile gegen Konkurrent und Marktführer Texas Instruments erkämpfen wird – Dialog sollte quasi im Windschatten davon profitieren.
Neben solchen teils eher vagen Spekulationen ist der Blick auf eine potentielle TecDax-Aufnahme wesentlich konkreter. Zusammen mit Rofin-Sinar muss Dialog sowohl vom Börsenumsatz her, als auch der Marktkapitalisierung nach zu den Top-Favoriten für eine Aufnahme bei der nächsten Überprüfung der Index-Zusammensetzung gezählt werden. Die steht im Februar an, für diesen Monat ist auch die Veröffentlichung des Jahresberichtes angekündigt. Bereits jetzt bekannt sind dagegen die langfristigen Wachstumsperspektiven von den Marktforschern bei Dataquest: Sie erwarten ein Wachstum bei der Produktion digitaler Mobilfunkgeräte von über 50 Prozent bis 2007. Markteinschätzungen von In-Stat/MDR erwarten jährlich ein durchschnittliches Wachstum von 53 Prozent für Smartphones mit integrierter Digitalkamera bis zum Jahr 2007.
Es gibt also eine ganze Reihe von Gründen, die für einen weiteren Anstieg der Aktien von Dialog Semiconductor - zumindest auf mittlere Sicht - sprechen. Wenn sich die abzeichnende wirtschaftliche Erholung tatsächlich einstellt ist die Gesellschaft zumindest sehr gut aufgestellt, um dann auch davon zu profitieren.