31.07.2001: Die wichtigste Regel an der Börse!
Eine Studie aus den USA zeigt den größten Fehler auf, den Trader an der Börse begehen können: Sie sehen ihren Einstiegskurs als absolute Größe.
George Loewenstein ist Professor der Wirtschafts-, Sozial- und Entscheidungswissenschaften an der Carnegie Mellon Universität in Pittsburgh, Pennsylvania. Er erforscht, wie und warum wir etwas tun. In einer Studie betrachtet er das Verhalten der Anlegerschaft. Dabei stellte er fest, dass wir Menschen dazu neigen, den Preis, den wir bezahlt haben, als absoluten Bezugspunkt zu betrachten. In mehreren Testreihen konnte Loewenstein dieses Phänomen der menschlichen Psyche bestätigen und nannte es "kohärente Willkür".
Das Experiment
Der Wissenschafter überzeugte eine Gruppe von Versuchspersonen davon, sich für 0,10 USD einen unangenehmen, schrillen Ton anzuhören. Einer anderen Gruppe von Leuten bot er jeweils 1 USD für die selbe schmerzvolle Erfahrung. In einem zweiten Durchgang des Experimentes wollte Löwenstein von den Probanden wissen, für welchen Betrag diese bereit wären, sich einem dreimal so langen quälenden Geräusch auszusetzen. Das wenig verblüffende Ergebnis: Beide Gruppen setzten ihre Forderung der ersten Testrunde als absoluten Bezugspunkt für weitere Verhandlungen. Das heißt, die erste Gruppe, die 0,10 USD erhalten hatte, beanspruchte 0,30 USD. Die zweite Gruppe verlangte für die dreifache Dauer ebenso den dreifachen Preis, also 3 USD.
Das Ergebnis und die Börse
Diese Grundtendenz menschlichen Verhaltens ist auch im Aktienhandel zu beobachten. Häufig ist sie auch die Ursache von Verlusten. Viele Anleger machen ihren Einstiegskurs zu einem absoluten Referenzpunkt für die weitere Kursentwicklung. Erwirbt ein Investor beispielsweise aus Tradinggesichtspunkten eine High-Tech-Aktie bei 100 Euro und sinkt der Kurs aufgrund eines schlechter als erwarteten Ergebnisses auf 80 Euro ab, dann hofft er wieder auf einen Anstieg über seinen Kaufpreis. Nur wenige Anleger rufen nun ihre Bank an und verkaufen das Papier. Diejenigen Trader, die nun ihren Verlust begrenzen und bereits beinhart ein Stopp-Loss-Limit eingegeben hatten, bleiben von Schlimmerem verschont. Sinkt die Aktie weiter ab auf 10 Euro, dann hat der Aktionär, der den Kursverfall kontinuierlich verfolgt hat, ohne zu reagieren, bereits 90 % Verlust. Danach erholt sich der Wert wieder auf 50 Euro. Dies bedeutet eine Steigerung um 400 % seit dem Tief. Nur der Anleger wird die Aktie zu diesem Zeitpunkt nicht verkaufen. Er will seine 100 Euro wieder sehen. Damit läuft er Gefahr, seinen zwischenzeitlichen "Gewinn" wieder zu verlieren. Erfahrene und langjährige Trader sind sich deshalb einig und weisen immer darauf hin: Der Schlüssel zum Erfolg liegt maßgeblich auf psychologischen Faktoren und mentaler Stärke.
gefunden bei: finanznachrichten.de
Grüsse
Franz
Eine Studie aus den USA zeigt den größten Fehler auf, den Trader an der Börse begehen können: Sie sehen ihren Einstiegskurs als absolute Größe.
George Loewenstein ist Professor der Wirtschafts-, Sozial- und Entscheidungswissenschaften an der Carnegie Mellon Universität in Pittsburgh, Pennsylvania. Er erforscht, wie und warum wir etwas tun. In einer Studie betrachtet er das Verhalten der Anlegerschaft. Dabei stellte er fest, dass wir Menschen dazu neigen, den Preis, den wir bezahlt haben, als absoluten Bezugspunkt zu betrachten. In mehreren Testreihen konnte Loewenstein dieses Phänomen der menschlichen Psyche bestätigen und nannte es "kohärente Willkür".
Das Experiment
Der Wissenschafter überzeugte eine Gruppe von Versuchspersonen davon, sich für 0,10 USD einen unangenehmen, schrillen Ton anzuhören. Einer anderen Gruppe von Leuten bot er jeweils 1 USD für die selbe schmerzvolle Erfahrung. In einem zweiten Durchgang des Experimentes wollte Löwenstein von den Probanden wissen, für welchen Betrag diese bereit wären, sich einem dreimal so langen quälenden Geräusch auszusetzen. Das wenig verblüffende Ergebnis: Beide Gruppen setzten ihre Forderung der ersten Testrunde als absoluten Bezugspunkt für weitere Verhandlungen. Das heißt, die erste Gruppe, die 0,10 USD erhalten hatte, beanspruchte 0,30 USD. Die zweite Gruppe verlangte für die dreifache Dauer ebenso den dreifachen Preis, also 3 USD.
Das Ergebnis und die Börse
Diese Grundtendenz menschlichen Verhaltens ist auch im Aktienhandel zu beobachten. Häufig ist sie auch die Ursache von Verlusten. Viele Anleger machen ihren Einstiegskurs zu einem absoluten Referenzpunkt für die weitere Kursentwicklung. Erwirbt ein Investor beispielsweise aus Tradinggesichtspunkten eine High-Tech-Aktie bei 100 Euro und sinkt der Kurs aufgrund eines schlechter als erwarteten Ergebnisses auf 80 Euro ab, dann hofft er wieder auf einen Anstieg über seinen Kaufpreis. Nur wenige Anleger rufen nun ihre Bank an und verkaufen das Papier. Diejenigen Trader, die nun ihren Verlust begrenzen und bereits beinhart ein Stopp-Loss-Limit eingegeben hatten, bleiben von Schlimmerem verschont. Sinkt die Aktie weiter ab auf 10 Euro, dann hat der Aktionär, der den Kursverfall kontinuierlich verfolgt hat, ohne zu reagieren, bereits 90 % Verlust. Danach erholt sich der Wert wieder auf 50 Euro. Dies bedeutet eine Steigerung um 400 % seit dem Tief. Nur der Anleger wird die Aktie zu diesem Zeitpunkt nicht verkaufen. Er will seine 100 Euro wieder sehen. Damit läuft er Gefahr, seinen zwischenzeitlichen "Gewinn" wieder zu verlieren. Erfahrene und langjährige Trader sind sich deshalb einig und weisen immer darauf hin: Der Schlüssel zum Erfolg liegt maßgeblich auf psychologischen Faktoren und mentaler Stärke.
gefunden bei: finanznachrichten.de
Grüsse
Franz