Die wirklichen Gefahren für die Börsen lauern woan

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daxbunny:

Die wirklichen Gefahren für die Börsen lauern woan

 
23.09.05 18:44

Die wirklichen Gefahren für die Börsen lauern woanders

von Jochen Steffens

Wenn man sich mit dem geschichtlichen Werdegang der Börsen beschäftigt, kann man nur zu einem Schluss kommen: Die wirklichen Gefahren lauern woanders! Nur sehr selten haben die Untergangspropheten Recht behalten, die wirklichen Katastrophen kamen meist unerwartet und von einer Seite, die nur sehr wenige Menschen im Focus hatten (siehe z.B. 11. September).

Und darum sollten Sie sich immer mal wieder von dem beiläufigem Rauschen der Börsennachrichten und Massenmedien distanzieren, um sich auch mal unorthodoxe Gedanken in allerlei Richtungen zu machen.

Vogelgrippe: Eine harmlose Recherche entwickelt eine ungeahnte Eigendynamik

In der aktuellen Ausgabe der Makrostrategie hat mein Kollege Jürgen Matthes sich näher mit der potentiellen Bedrohung durch eine weltweite Vogelgrippen-Epidemie auseinander gesetzt.

Die Fakten, die schlussendlich auf unserem Tisch landeten, haben in unserer Redaktion bei allen Beteiligten ein ziemlich mulmiges Gefühl hinterlassen. Ich vermute, wir hatten bisher unbewusst bei dem Thema "Vogelgrippe" eher an eine heftigere "Grippe", um nicht zu sagen, an einen grippalen Infekt gedacht. Vollkommen neu war uns, dass die Medizin gegen diesen Virus eventuell vollkommen machtlos ist und er gesunde Menschen in kürzester Zeit hinraffen kann.

Und veränderte die Wahrnehmung

Erst nachdem ich diese Fakten wahrgenommen habe, wurde mir bewusst, wie viele Nachrichten zu diesem Thema über die Ticker kommen. Nachrichten, die ich bisher offenbar vollkommen unterschätzt habe. Und so verwundert es mich natürlich nicht, dass es offenbar auch anderen Investoren ähnlich geht und auch sie dieses Risiko maßlos unterschätzen.

AIDS und SARS vergleichsweise harmlos?

Es ist schon bedenklich, dass Viren wie AIDS und SARS im Vergleich zu einer möglichen Mutation dieses Vogelgrippevirus als harmlos erscheinen. Die denkbaren Symptome erinnern eher an den Ebola- und Marburg-Virus, als an eine Grippe! Noch ist er nicht mutiert, ich hoffe auch, er wird es nie tun. Aber ich weiß, dass die wirklichen Katastrophen sehr gerne aus einer Ecke kommen aus der keiner sie erwartet. Aus einer Ecke, wo die Masse eine Art "blinden Fleck" hat. Und genau hier findet sich eine solche Ecke und das verstärkt mein mulmiges Gefühl. Natürlich sprengt es den Rahmen diese Investor's Daily, ausführlich auf dieses Thema einzugehen. Ich kann Ihnen jedoch nur raten, sich mit diesem Thema näher zu beschäftigen.

(Wenn Sie sich für den Bericht von Herrn Matthes über die Vogelgrippe interessieren sollten, können Sie unter folgendem Link auch ein kostenloses Probeabo der Makro-Strategie bestellen)

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Nun soll das keine Panikmache sein, Sie kennen mich, ich neige eher dazu, die Bälle flach zu halten. Aber ich will auch nicht schönreden, was nicht schön ist. Ich befürchte, dass es anderen Menschen, besonders den verantwortlichen Menschen, genauso geht wie mir, nämlich, dass sie dieses Thema zu unrecht als vergleichsweise harmlos einstufen. Und das ist, wie gesagt, die eigentliche Gefahr bei diesem Thema.

Ich habe letztens einen Bericht im Fernsehen gesehen, wie sich Bauern hier in Deutschland gegen die Maßnahmen gegen die Vogelgrippe zur Wehr setzen. Auffällig war, dass die Fernsehberichterstattung darauf schließen ließ, dass auch die betreffenden Redakteure das Problem und die wirklichen Gefahren nicht wirklich verstanden haben. Hier tut Aufklärung unbedingt Not! Denn nur wenn der Focus sich auf die wirklichen Probleme richtet, kann hier im Vorfeld etwas getan werden, um eine Katastrophe zu verhindern.

Hurrikan Rita lässt die Märkte vergleichsweise kalt

Weniger interessant, zumindest für die Börsen, scheint Hurrikan Rita zu sein. Gestern schafften es die amerikanischen Indizes sogar ins Plus, und das, obwohl ein Wochenende mit einer Hurrikan-Warnung bevorstand.

Jeder musste doch davon ausgehen, dass die eher kurzfristig orientierten Anleger die Börse vor dem Wochenende verlassen werden. Schließlich soll der Hurrikan heute Abend anlanden und am Wochenende kann man nicht reagieren, falls die Schäden doch schlimmer werden, als erwartet.

Ich frage mich, wer hat also gestern gekauft? Wer kauft, auch wenn er damit rechnet, dass die Börsen heute fallen? Ich habe eine Ahnung, doch Gewissheit werden wir erst in den nächsten Wochen haben.

Ich wünsche besonders den betroffenen Menschen, dass Rita seine Kraft verliert und sich zu einem harmloeseren Tropensturm abschwächt.

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