Da mich in den letzten 2 Tagen viele Anfragen bezüglich des Delistings von Halloren erreicht haben, gehe ich hier gern nochmal auf dieses Thema ein. Offensichtlich wissen viele Investoren nicht, welche Folgen ein Delisting hat, oder gar was das eigentlich ist !?
Anscheinend befürchten viele Investoren jetzt einen Totalverlust !?! ...
DAS ist natürlich völliger Quatsch !!! ;-)
(zumindest ist das Delisting dann nicht der primäre Grund dafür!) ...
Es KANN natürlich infolge eines solchen Delistings (durch Verunsicherung vieler Kleinaktionäre) zu einem temporären Kursrückgang (auch "Kurssturz") kommen. Fundamental ist dieser dann aber eigentlich unbegründet. Denn wie gero210 schon richtig sagte:
"Aktienbesitzer bleiben weiterhin Aktienbesitzer!"
Euch gehört ja immernoch ein Teil des Unternehmens !! - und damit auch ein gewisser Wert. Durch die eingeschränkte Handelbarkeit der Aktie (infolge eines Delistings) wird die Aktie natürlich erstmal "schwerer handelbar" und damit "unattraktiver". Man kann diese "Einschränkung der Handelbarlkeit" aber auch abmildern, wenn man die Gesellschaft außerbörslich handelbar macht (z.B. über Valora Effekten) oder die Gesellschaft günstig im (unregulierten) Freiverkehr einer anderen Börse (z.B. Hamburg) listet. Ein gutes Beispiel für ein "aktionärfreundliches Delisting" ist der Rückzug der Deufol SE. Auch die haben ihre Aktien (nach dem Delisting) in Hamburg gelistet, damit die Aktie noch frei handelbar bleibt. Der einzige Nachteil dieser Optionen sind der gestiegene Aufwand (bei Valora nur schriftlicher Verkauf) und die steigenden Spreads (auf wahrscheinlich über 5%). Ansonsten würde sich da im Vergleich zu früher für die Aktionäre wenig ändern.
Es gäbe immernoch die HV (mit möglicher Dividendenzahlung) und auch die Aktien wären so noch "gut handelbar".
Es gibt also KEINEN Grund für einen "dauerhaften, massiven Kursverlust der Halloren-Aktie" wegen des Delistings , solange das operative Geschäft des Unternehmens halbwegs läuft.
Das Beispiel Deufol SE zeigt auch, dass eine Aktie auch NACH einem Delisting (und dessen Nachteile) wieder höher steigen kann, als VOR dem Delisting !!
Es gibt also - fundamental - keinen Grund hier einen "Totalverlust infolge eines Delistings" befürchten zu müssen !!!
Ob das Unternehmen (die Großaktionäre) dann auch noch die restlichen Anteile mittelfristig zurückkaufen will (mit anschließendem Squeeze-Out) bleibt abzuwarten !? Sollte das so sein, müßte das Kaufangebot MINDESTENS so hoch sein, wie der durchschnittliche Aktienkurs der letzten 6 Monate VOR Bekanntgabe des Delistings !!! ...
Das wären dann also auch (!) mindestens (!) 7,10€ pro Aktie !!!!!!!!!!!!!
Es gibt also keinen Grund jetzt hier in "Panik" zu verfallen. Jeder Aktionär muß jetzt halt aber selbst entscheiden, ob er hier investiert bleiben möchte (und die Story weiterspielt), oder ob ihm das alles zu "unsicher" ist und er lieber jetzt schon aussteigen will !? ...
Das muß wirklich jeder für sich selbst entscheiden !!
Aber EINES will ich hier für alle nochmal deutlich machen ...
!!! Ein Delisting stellt KEINE "Enteignung" der Kleinaktionäre dar !!!
!!! Ein Delisting "verursacht" auch KEINEN "Totalverlust" !!!
!!! Die Aktie kann auch NACH einem Delisting "wertvoller" (Höherer Kurs) werden, als davor !!!
Der Rest leigt bei Euch !!!
Mit rot-weißen Grüßen aus der Saalestadt
Euer Börsengeflüster