Heute endlich nochmal Gute News,
Aktie reagiert auch wieder mit schönem Steigflug.
News - 29.08.06 13:02
Zeitung: Russland kauft sich bei EADS ein
Die staatliche russische Wneschtorgbank hat sich laut eines Zeitungsberichts in den vergangenen Monaten mit EADS-Aktien eingedeckt und soll inzwischen einen Anteil von knapp 5 Prozent halten. Dadurch wollten die Russen Einfluss auf den europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern ausüben, hieß es. Bei EADS ist man gelassen. Denn ein Einstieg Russlands hätte sogar Vorteile.
HB MOSKAU. Das Aktienpaket an EADS habe etwa 1 Mrd. Dollar (780 Mill. Euro) gekostet, berichtete die Moskauer Wirtschaftszeitung "Wedomosti" am Dienstag. Personen bei Wneschtorgbank und EADS hätten das Geschäft bestätigt. Sprecher von EADS und der Wneschtorgbank wollten am Dienstag auf Anfrage keinen Kommentar abgeben. Meldepflichtig wird ein Aktienkauf erst ab 5 Prozent.
Russische Regierungsvertreter sagten de Zeitung zufolge, Moskau wolle mit dem Engagement langfristig auch Einfluss auf die Führung von EADS nehmen. Das wäre wegen des Rüstungsgeschäfts im Konzern höchst problematisch. So baut die EADS-Tochter Eurocopter auch Kampfhubschrauber.
Die Wneschtorgbank habe zum Einstieg den Kurssturz genutzt, der die EADS-Papiere in den vergangenen Monaten wegen des internen Streits und der Probleme beim Bau des Riesenflugzeugs A380 traf. Die europäische und die russische Luftfahrtindustrie sind bereits durch eine Reihe gemeinsamer Projekte verbunden.
Zu den Einflussmöglichkeiten von Aktionären auf den Kurs des Unternehmens verwies der EADS-Sprecher auf die Unternehmenssatzung. Danach können nur die Großaktionäre Daimler-Chrysler und die Sogeade-Gruppe, in der die Anteile der französischen Regierung sowie des Medienkonzerns Lagardère gebündelt sind, sowie die spanische Staatsholding Sepi Mitglieder des Boards nominieren. Die Haupteigentümer hatten sich bei der Gründung der EADS im Jahr 2000 in einem Pakt auf diese Sonderrechte verständigt, um das Unternehmen gegen feindliche Übernahmeversuche zu sichern.
EADS macht gute Geschäfte in Russland
So gerüstet, wäre ein Einstieg der Russen sogar von Vorteil: Russland verfügt über eine intakte Luft- und Raumfahrtindustrie, mit der EADS bereits jetzt gute Geschäfte macht. EADS hat 10 Prozent an dem Kapfflugzeughersteller Irkaut gekauft, baut Frachtmaschinen gemeinsam mit russischen Firmen und arbeitet vor allem in der Raumfahrt eng mit den Russen zusammen. Die Zusammenarbeit soll nach den Plänen der Europäer noch intensiviert werden. Die guten Kontakte dürften EADS wohl auch helfen, den Auftrag zur Modernisierung der Fluglinie Aeroflot zu bekommen. Derzeit buhlt Tochter Airbus mit dem US-Rivalen Boeing um das Projekt.
Damit die Russen doch noch Einfluss auf EADS bekommen, müsste viel passieren: Daimler-Chrysler und Sogeade halten jeweils 22,5 Prozent an EADS, Sepi zuletzt 5,5 Prozent. Die Sonderrechte würden allerdings auch im Falle eines niedrigeren Anteils bestehen bleiben und erst erlöschen, wenn der Anteil auf weniger als 5 Prozent sinkt, erläuterte die EADS-Sprecherin. Die spanische Regierung hat indes zuletzt angekündigt, ihren Anteil auf 10 Prozent erhöhen zu wollen.
Quelle: Handelsblatt.com
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