EDEL --- Infos von Frau Tomas ( Investor Relations )

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Edel SE&Co. Kga. 4,62 € +1,32% Perf. seit Threadbeginn:   -87,17%
 
Afterdark:

EDEL --- Infos von Frau Tomas ( Investor Relations )

 
21.02.00 13:00
Hallo liebe Leute,

ich habe mir mal die Mühe gemacht und bei der Dame persönlich angerufen, denn was hier die letzten Tage passiert ist schon sehr seltsam.
Also zu Merill Lynch und Herrn Tubeleih. Es hat nie einen
Kontakt zu der Company gegeben. Herr Tubeleih hat sich nie im Vorfeld seiner Analysen mit den Investor Relations verständigt. Er veröffentlicht alle paar Wochen dieselbe Empfehlung, trotz guter Meldungen in den letzten Wochen und Monaten durch EDEL ( S. Senardi, Arcade, Brainpool ).
Das spricht eigentlich für sich. EDEL läßt es aber darauf nicht beruhen und versucht seinerseits in Kontakt mit Herrn Tubeleih zu treten. Keine Antwort seitens ML oder Tubeleih . Der meidet jeglichen Kontakt ... Ich finde das beinahe kriminell !

Wer das nicht glaube will, kann selber bei Frau Tomas anrufen :

Bärbel Tomas
Executive Assistant to the Chairman
edel music AG
Wichmannstrasse 4
22607 Hamburg
phone: +49 (0)40 890 85 - 0 ext. - 225
fax: +49 (0)40 890 85 - 310
e-mail: baerbel_tomas@edel.com

Übrigens wird zur Zeit massiv an Internetaktivitäten gearbeitet und demnächst soll auch eine entsprechende Meldung von EDEL kommen. Was denn Kurs angeht. Irgendwie hatten wir die gleiche Situation vor einigen Wochen schon mal. Ich sage nur Bullenfalle. Der Kurs wird heute auf 35 Euro runtergehen und dann im laufe der Woche wieder steigen.

Meinungen sind gefragt !

Gruß

afterdark

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short-seller:

Was soll man zu den Verbrechern von ML schon sagen ?

 
21.02.00 13:10
Hallo Lars,

immer das gleiche. Am laufenden Band gibts unbegründete Verkaufsempfehlungen. Ich sehe diese Situation auch langsam als kriminelle Handlung. Ich denke, Edel ist ein ernstzunehmender Gegner geworden und wird von den Mitbewerbern gedrückt. Der Kurs soll sich wahrscheinlich nicht positiv entwickeln, damit eine Kapitalerhöhung unmöglich wird.

Der letzte kleine Sch...laden kann eine nichtsnutzige Ad-hoc rausbringen, so z.B. daß der Geschäftsführer seine Gastrittis-Probleme beseitigt hat und dem Unternehmen wieder zur Verfügung steht,  und der Kurs verdoppelt sich.

Fundamental gute Investments wie Edel kommen nicht in die Gänge, dank ML.

Grüße

Shorty
Afterdark:

Fundierte Analyse

 
21.02.00 13:31
So sieht eine vernünftige Analyse aus, da wird wirklich kein Punkt ausgelassen. Analyse schloss auch einen Unternehmensbesuch mit ein, nicht wie bei Merill Lynch. Es wird wirklich zu allem etwas gesagt !
Lesen lohnt sich ...


edel music AG Kaufen

Musik in der Aktie!

Neu auf der Kaufliste nach Unternehmensbesuch am 9. Februar 2000.

Investment Highlights

• edel music avancierte durch zahlreiche Akquisitionen zu Europas größtem unabhängigen

Musikunternehmen.

• Belebung des Musikmarktes erwartet - Nachdem der Musikmarkt 1999 weltweit nur um 2% gewachsen sein dürfte, erwarten Branchenexperten eine deutliche Belebung in den nächsten Jahren, die insbesondere in der Distribution via Internet begründet liegt.

• edel music wächst deutlich schneller als der Gesamtmarkt - Für 1999 erwarten wir ein Umsatzwachstum von 64% (inkl. Akquisitionen). Unternehmensziel ist denn auch, den Weltmarktanteil langfristig von rd. 1% auf 4% zu steigern und damit weltweit zum größten Independent aufzusteigen.

• Internetauftritt wird forciert - In diesem Jahr ist der Aufbau eines Komplettangebots im

Internet geplant, welches neben der Bestellung von CDs weitere Serviceleistungen beinhalten soll.

Trotz der oligopolistischen Marktstruktur (EMI/Time Warner, Sony, Seagram’s Universal, Bertelsmann), gestehen wir edel music eine ähnliche Bewertung wie den o.g. Majors zu, d.h. 2xEV/Umsatz und damit auf Basis 2001 ein Kursziel von EUR60. Dieses spiegelt unsere Erwartung wider, dass das Unternehmen weiterhin schneller als der Gesamtmarkt wächst. Damit einhergehend dürfte u.E. das Unternehmen seine Umsatz- und Ergebnisprognosen im Jahresverlauf anheben. Das hohe Akquisitionstempo dürfte beibehalten werden, wobei edel music von dem Zusammenschluss EMI/Time Warner profitieren könnte. Mit dem Bericht zum 3. Quartal verkündete edel music eine Verzögerung bei drei für 1999 geplanten Musikalben. Dadurch verschieben sich Umsatz und Erträge in das laufende Geschäftsjahr. Die für Ende März geplante Bekanntgabe der Jahresergebnisse 1999 könnte die Aktie kurzfristig belasten und eignet sich angesichts der hohen Wachstumsdynamik zum Positionsaufbau. Wir empfehlen die Aktie zum Kauf.

1 Investment Case

edel music ist das größte unabhängige Musikunternehmen Europas mit einem Marktanteil von 4% in Deutschland. Weltweit besetzt das Unternehmen die Position zwei hinter der Zomba Group. Durch ein hohes Akquisitionstempo soll der Weltmarktanteil langfristig von rd. 1% auf 4% gesteigert werden. Auf 1998er Basis entspräche das einem Umsatz von DM 3 Mrd. Unter Annahme einer konservativen EBIT-Rendite von 10% würde das Unter-nehmen

DM 300 Mio. erwirtschaften. Unternehmensziel ist, weltweit zum größten Independent aufzusteigen.

Chancen

• erfolgreicher Track Rekord

• größter europäischer Independent

• hohe, über dem Gesamtmarkt liegende Wachstumsdynamik

• Internet führt zu weiterem Wachstum

• Unternehmen verfügt durch den Back-Katalog über den sogenannten Content Risiken

• gehört nicht zu den Top Vier der Branche

• derzeit nur moderates Wachstum der Musikindustrie

• Unternehmen wächst hauptsächlich durch Übernahmen

• Verschiebung von drei Alben in 1999 verdeutlicht

Risiken eines Musiklabels


2 Unternehmensentwicklung

Die edel music AG, „edel music“ oder „das Unternehmen“, mit Firmensitz in Hamburg wurde 1986 als Versandhandel für Soundtracks durch den derzeitigen CEO Michael Haentjes gegründet. Seit September 1998 ist das Unternehmen am Neuen Markt in Frankfurt gelistet. edel music ist im NEMAX 50 vertreten, der hinsichtlich Marktkapitalisierung und Börsenumsatz die 50 größten Werte dieses Börsensegments umfasst. Das Angebot des größten unabhängigen Musikproduzenten in Europa umfasst das ganze Repertoire von Rock, Pop, Jazz und Alternative bis hin zur Klassik und Familienprogramm. So hat das Unternehmen weltweit 80-100 Künstler wie Jennifer Paige, Scooter und die Gruppe Echt unter Vertrag. edel music deckt von A&R (Artists und Reper-toire), Marketing, Produktion und Distribution die komplette Wertschöpfungskette ab.

edel musics Geschäftsmodell basiert auf dem Aufbau junger, namenloser Künstler. Dadurch werden hohe Erträge bei vergleichsweise geringem Risiko erwirtschaftet, da die Einstiegskosten niedrig sind.

Unternehmensgeschichte

1986 Gründung als Versandhandel für Soundtracks

1988 Erste CD Veröffentlichung (DM 2,5 Mio. Umsatz)

1990 Aufbau eines eigenen Vertriebs (DM 20 Mio. Umsatz)

1991 Beginn der CD-Produktion (DM 37 Mio. Umsatz)

1994 Erweiterung der Geschäftsführung, Einstieg in den A&R Bereich* (DM 144 Mio. Umsatz)

1995 Gründung internationaler Tochtergesellschaften

1998 Börsengang an den Neuen Markt (DM 284 Mio. Umsatz)

1999 Umfassende Expansion durch Akquisitionen und Kooperationen, Kapitalerhöhung


Das größte unabhängige Musikunternehmen Europas strebt die weltweite Marktführerschaft unter den Independents an. Gegenwärtig rangiert das Unternehmen auf Platz zwei hinter der Zomba Group.

Unternehmensstrategie

Der weltweite Musikmarkt befindet sich in einer Phase der Konsolidierung. Zum Halbjahr 1999 verzeichnete die Branche wertmäßig eine Umsatzstagnation, während der Umsatz nach Einheiten um 4% zurückging. CD Umsätze stiegen weltweit um 1% im Vergleich zum Halbjahr 1998. Dagegen fiel der Umsatz mit Kassetten (-17%) und Singles (-16%), was aber auch an den guten Vorjahresumsätzen lag.


Der Weltmarkt umfasste ca. USD 40 Mrd. in 1998. Zum

Halbjahr 1999 verzeichneten die wichtigsten Länder folgende Umsätze.


Eine der Hauptursachen der Umsatzschwäche in Deutschland liegt nach Einschätzung des Bundesverbandes Phono in der zunehmenden Verbreitung von CD-Brennern und bespielbaren CD-R’s/RWs, die in erheblichem Umfang für das Kopieren von Musik verwendet werden und den Erwerb einer CD im Handel substituieren. Des weiteren geben CD-Käufer einen zunehmenden Teil ihres Budgets für PC Spiele, Softwareprogramme und Videospiele aus.


Im Gesamtjahr 1999 dürfte der Musikmarkt weltweit um ca. 2% gewachsen sein. Für die nächsten Jahre ist eine deutliche Branchenbelebung zu erwarten, wobei die Impulse vor allem vom Internet ausgehen sollen (siehe Kapitel 4). Zudem wird erwartet, dass die Absatzkurve für Computerspiele abflachen wird. Der Konzentrationsprozess zwischen Majors und unabhängigen Labels ist unverändert hoch. Die vier Majors Seagram’s Universal, Sony, Time Warner/EMI, Bertelsmann kontrollieren mit ihren Musiksparten ca. 80% des Weltmarktes, in Deutschland sogar 90%. Nicht zuletzt bedingt durch den Erfolg des Internets erreichte der Konzentrationsprozess seinen vorläufigen Höhepunkt mit dem Zusammenschluss von Time Warner, AOL und EMI zum größten Medienkonzern der

Welt. Der Zusammenschluss wird mit Sicherheit nicht der letzte gewesen sein.

edel music plant durch ein weiterhin hohes Akquisitionstempo deutlich schneller als der Gesamtmarkt zu wachsen, ist aber natürlich auch deutlich kleiner als die wichtigsten Konkurrenten.


Für 1999 erwarten wir für edel music ein Umsatzwachstum von 64% (inkl. Akquisitionen). Insbesondere das prognostizierte Umsatzplus von 131% im Jahr 2000 resultiert im Wesentlichen aus den in 1999 getätigten Akquisitionen. Da in unserem Planungsmodell keine weiteren Akquisitionen enthalten sind, ist das Wachstum für die Jahre 2001ff. in Höhe von 19-22% organisch bedingt. edel music rechnet mit einem organischen Wachstum von 15-20%, welches deutlich über dem Branchenwachstum liegen dürfte. Unternehmensziel ist es denn auch, den Weltmarktanteil langfristig von rd. 1% auf 4% zu steigern und damit dem Marktanteil anzugleichen, über den das Unternehmen bereits in Deutschland verfügt. Auf 1998er Basis entspräche das einem Umsatz von DM 3 Mrd. Unter Annahme einer konservativen EBIT-Rendite von 10% würde das Unternehmen DM 300 Mio. erwirtschaften.

Neben edel music gibt es auf internationaler Ebene eigentlich nur einen ernsthaften Independent, die Zomba Group of Companies. Das nicht börsennotierte Unternehmen wächst gegenwärtig durch Top Acts wie Britney Spears und Backstreet Boys schneller als der edel Konzern. Da keine konsolidierten Zahlen vorliegen, kann der Umsatz für 1999 nur grob auf USD 400-600 Mio. geschätzt werden.

Die Stärke von edel music liegt in seiner Unabhängigkeit und Flexibilität, ein entscheidender Wettbewerbsvorteil in einem oligopolistischen Marktumfeld. So können einerseits individuelle Konzepte für die Künstler erarbeitet werden, andererseits bieten die Kooperationen mit Disney, EM.TV, Eagle Rock und Castle Communications entsprechende Vermarktungsmöglichkeiten. Der Einzelhandel, aber auch Filmstudios, TV Anstalten, Merchandising Unternehmen und andere Musikunternehmen schätzen edel musics individuelle Lösungen und kreative Vermarktungskonzepte. Independents wie edel music, die sich aufgrund ihrer Strukturen häufig flexibler als die großen Konzerne auf neue Trends einstellen können, kommt zudem entgegen, dass keine internationalen Trends vorherrschen, sondern zahlreiche Musikstile (House, Techno, Jungle, Trance, ...) und darüber hinaus das nationale Repertoire mehr und mehr an Bedeutung gewinnt. Obwohl der europäische Musikmarkt gegenwärtig stagniert, steigt gleichzeitig die Anzahl der Neuveröffentlichungen an. Hier liegt der Vorteil von edel music, dass aufgrund wesentlich geringerer Overhead-Kosten im Vergleich zu den Majors bereits bei relativ kleinen Stück-zahlen Break Even erreichen kann. Der Gründer von edel music, Michael Haentjes, ist nach wie vor CEO und Mehrheitsaktionär der Gesellschaft.


Wir haben bei unserem Unternehmensbesuch den Eindruck gewonnen, dass sich auch zukünftig an den Mehrheitsverhältnissen nichts ändern wird. Die Unabhängigkeit ist eine wesentliche Komponente für edel musics Wettbewerbsstärke. Die durch das Internet hervorgerufenen Umwälzungen in der Musikbranche könnten jedoch die Notwendigkeit entstehen lassen, ein großes Medienunternehmen an edel music zu beteiligen. Interessenten gibt es unserer Meinung nach genug. Neben dem Disney Konzern, der kein Musiklabel hat, zeigt der Zusammenschluss AOL-Time Warner, dass edel music auch für Online-Dienste interessant sein könnte. Schließlich verfügt auch edel music über die entsprechenden Musikinhalte.

3 Ausblick

Das abgelaufene Geschäftsjahr war geprägt von zahlreichen Kooperationen und Akquisitionen sowie dem Aufbau weiterer Tochtergesellschaften im Ausland. Da unseres Erachtens die Wachstumsaussichten des Gesamtmarktes begrenzt bleiben, wird edel music auch künftig vor allem über Akquisitionen wachsen. edel music verfügt über ein genehmigtes Kapital von DM 9,175 Mio. bis zum 31. Juli 2003, welches auf dem aktuellen

Kursniveau ca. DM 700 Mio. entspricht. Im Augenblick arbeitet das Unternehmen an einer Optimierung der Kapitalstruktur, die gegenwärtig stark eigenkapitallastig ist. Eine Optimierung sollte zu einer Senkung des WACCs und damit zu einem höheren Wert der Aktie führen. Konkret wird über 2-3 Akquisitionen verhandelt. Darüber hinaus erwartet das Unternehmen, dass durch den geplanten Zusammenschluss von EMI und Time Warner neue Künstler und Musikmanager gewonnen werden können. Die Preisspanne für Akquisitionen ist sehr breit und kann sich von der Übernahme eines kleinen Musiklabels (DM 10 Mio.) bis zur Übernahme eines Back-Katalogs (DM 800 Mio.) erstrecken. Akquisitionen sollen zum einen die territoriale Ausdehnung vorantreiben (z.B. Asien), die Wertschöpfungskette erweitern (z.B. Distribution RED) und natürlich den Rechtebestand erhöhen. Besonders hervorzuheben sind unseres Erachtens die Akquisition von RED und Play it again Sam sowie die Beteiligung am Musiksender VIVA. edel music beteiligte sich mit 80% an der US-amerikanischen Musikdistributionsgesellschaft RED, New York. Die restlichen 20% verbleiben bei Sony Music Inter-national. RED war im Sony-Konzern bislang für die gesamte Distribution in den USA zuständig. Das Management plant für RED einen Umsatz von ca. USD 100 Mio. in 2000. Mit der Akquisition der Mehrheit an RED verfügt edel music nun über eine komplette Vertriebsstruktur in den USA, die natürlich auch für alle anderen bestehenden und zukünftigen Labels im edel Konzern genutzt werden sollen. Zusätzlich sollen mit weiteren Independent Label Vertriebsvereinbarungen getroffen werden. RED wird auch weiterhin das Independent Repertoire von Sony vermarkten und wie bisher die Lager und Logistikkapazitäten sowie andere nachgelagerte Bereiche von Sony Music nutzen. edel music plant Start-ups zur weiteren Expansion in den USA, die über RED vertrieben werden sollen. Zudem soll durch die Übernahme von US-Labels die US-amerikanische Marktführerschaft als unabhängige Musikdistributionsgesellschaft weiter ausgebaut werden. Gegenwärtig verfügt RED über einen Marktanteil von 1,5% in den USA, welcher zügig auf 4% ausgebaut werden soll. Ähnlich wie in Deutschland sollen vor allem unbekannte Künstler aufgebaut werden, wobei wir uns aber vorstellen können, dass auch Labels, die etablierte Künstler unter Vertrag haben, akquiriert werden, um schneller im wichtigen US-amerikanischen Markt wachsen zu können. Der US–amerikanische Markt macht als größter Einzelmarkt ca. 1/3 des Weltmarktes aus. Trotz eines zweistelligen Wachstums in 1998 weist die USA auch für 1999 Wachstumsraten auf, die über den der meisten anderen Kernmärkte liegen.

Mit der Akquisition von RED gelang edel music unseres Erachtens ein ganz wichtiger Schritt, um in den USA zu-künftig eine gewichtigere Rolle als in der Vergangenheit zu spielen.

edel music verknüpft große Erwartungen an RED. In den USA soll der für den Weltmarkt angestrebte Marktanteil von 4% bereits bald erreicht werden. Auf Basis 1998 würde das einem Umsatz von USD 500 Mio. entsprechen. Die Mehrheitsbeteiligung (74,9%) an dem belgischen Musikunternehmen Play it again Sam (PIAS) führte zu einer deutlichen Anhebung der Umsatzprognosen für das Jahr 2000. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte PIAS einen Umsatz in Höhe von ca. DM 190 Mio. Mit PIAS verstärkt edel music auf einen Schlag seine europäische Präsenz.

Im 3. Quartal beteiligte sich edel music mit 16% am Musiksender VIVA. edel musics Mitgesellschafter sind u.a. Warner Music, Universal und EMI. Von der strategischen Finanzbeteiligung erhofft sich das Unternehmen in den nächsten Jahren eine erhebliche Wertsteigerung. Neben VIVA als ideale Vermarktungsplattform aufgrund des jugendlichen Image und des hohen Bekanntheitsgrades, werden mit einer zunehmenden Verschmelzung von TV und Internet neue Absatzmöglichkeiten entstehen. Der Zuschauer könnte beispielsweise zu einem gerade gespielten Song die entsprechende CD des Interpreten direkt bestellen.

Die Verschiebung von drei Musikalben und der damit verbundene Einbruch bei den Renditen in 1999 betrachten wir als einmaligen Ausrutscher. Das Unternehmen versucht durch eine breite Aufstellung, die Abhängigkeit von der Veröffentlichung einzelner Alben zu verringern. Zudem soll der Fortschritt bei der Produktion der Alben besser dokumentiert werden. Dennoch sollte stets beachtet werden, dass edel music ein Musiklabel ist, wo der Fortgang des „Produktionsprozesses“ im Wesentlichen von der schöpferischen Kraft des Künstlers bestimmt wird. Trotz der zahlreichen Akquisitionen peilt edel music eine EBIT Rendite von 10% an, welches bereits im laufenden Jahr erreicht werden könnte. Durch das hohe Akquisitionstempo sind zahlreiche Synergien noch gar nicht ausgeschöpft worden. Durch die Erweiterung der Managementkapazitäten sollten diese aber in naher Zukunft verwirklicht werden. Wenn man die Rentabilität der großen Majors betrachtet, weisen diese teilweise eine höhere Rentabilität aus, da diese Unternehmen auch im Verlagsgeschäft tätig sind. Dort sind typischerweise EBIT Renditen von bis zu 30% erzielbar, da - einmal aufgebaut – der Aufwand relativ gering ist. Konsequenterweise stieg edel music im 2. Quartal 1999 mit der Übernahme der Megasong Publishing in das Musikverlagsgeschäft ein. Mit David Hockman konnte zudem ein sehr erfolgreicher Musik-Verlagsmanager gewonnen werden, der in 10 Jahren das Verlagsgeschäft von Polygram zu einem der größten weltweit aufgebaut hat.

In den kommenden Jahren soll mit der edel music Verlagsdivision ein Umsatz von USD 50 Mio. erzielt werden, wobei wir den Break Even für 2001 erwarten. Dann würde die Verlagsdivision 6% zum Gesamtumsatz beisteuern. Bei EMI macht das Verlagsgeschäft ca. 14% vom Gesamtumsatz aus, welches das zukünftige Potential für edel music erahnen lässt. Durch die vergangenen Investitionen in den Aufbau internationaler Vertriebs- und Marketingstrukturen ist edel music nach unserer Ansicht in der Lage, weitere Umsätze ohne großen zusätzlichen Aufwand zu generieren. Neben dem Aufspüren von Talenten und deren Vermarktung ist edel music auch in der Produktion tätig. Zum einen erlaubt die Inhouse-Produktion hohe Flexibilität, um auf das Verbraucherverhalten schnell reagieren

zu können. Falls es notwendig ist, benötigt das Unternehmen von der Release-Entscheidung bis zum Point of Sale nur 48 Stunden. Zum anderen werden attraktive Renditen erzielt. Da ca. 45-50% für Dritte produziert wird, ist eine hohe Auslastung der Produktionsstätten sichergestellt. 1998 lag die Auslastung des CD Werks bei über 85%. Die gesamten Fertigungsaktivitäten des edel Konzerns sind in der optimal media production GmbH zusammengefasst. Der Umsatz stieg 1998 um 23% auf DM 70,6 Mio. Der Gewinn vor Steuern und Ergebnisabführung lag mit DM 12,3 Mio. 18% über Vorjahresniveau, womit optimal eine Umsatzrendite vor Steuern von 17,4% erzielte.

4 Internet: Bedrohung oder Chance?

Im nachfolgenden Abschnitt versuchen wir die Fragestellung näher zu diskutieren. Grundsätzlich müssen zwei Formen des Vertriebs durch das Internet unterschieden werden.

(a) E-Commerce (Bestellung über das Internet, aber Versand der physischen CD erfolgt auf dem traditionellen Weg)

(b) Digitaler Download vom Internet auf den eigenen PC, etc.

Zu (a): E-Commerce findet bereits umfangreiche Anwendung in der Praxis. Derzeit werden in den USA ca. 10% des Gesamtmusikumsatzes über das Internet abgewickelt, wobei der Hauptteil auf E-Commerce entfällt. edel music verfolgt dabei eine Diversifikationsstrategie, d.h. die Ware wird über mehrere Online-Dienste angeboten, wie z.B. Amazon, Lycos, etc.

Zu (b): Der digitale Download ist ebenfalls schon möglich, scheitert jedoch häufig noch an den technischen Voraussetzungen in den Haushalten, obwohl die Technik an sich verfügbar ist. Zum Beispiel das Dateiformat MP3, welches vom Fraunhofer Institut in Erlangen entwickelt wurde, reduziert die Datenmenge eines Musikstückes auf ein Zwölftel. Die Qualität leidet darunter kaum, da MP3 die für den Menschen ohnehin nicht wahrnehmbaren Töne herausfiltert. Mit ISDN-Anschluss kann ein komplettes MP3 Album in zwei Stunden heruntergeladen werden. Bei neuen, noch schnelleren Zugangstechniken wie ADSL reduziert sich der Zeitbedarf auf zehn Minuten. Der digitale Download ist aber häufig illegal. Darüber hinaus haben sich die Majors der Musikbranche noch nicht auf einen einheitlichen Standard für das digitale Downloaden von Musik aus dem Internet geeinigt.

Marktuntersuchungen sagen voraus, dass im Jahr 2002 nur 20% der Musikumsätze im Internet durch digitalen Download erfolgen. Dies entspricht ca. 2% des weltweiten Musikumsatzes.

Risiken durch das Internet

(1) Unverschlüsselte Download-Formate könnten weite Verbreitung erlangen, bevor sich ein einheitlicher Standard durchsetzt. Gefahr der Piraterie.

(2) Der digitale Download dürfte zu niedrigeren Preisen führen.

(3) Das traditionelle Musikalbum wird ersetzt durch individuell zusammengestellte Sampler.

(4) Internetmusikgesellschaften könnten mit Unternehmen wie edel music auf ihrem traditionellen Geschäftsfeld A&R (Artists and Repertoire) konkurrieren, da über das Internet auch Musikrichtungen vorbei am Mainstream weltweit angeboten werden können.

Zu (1): Gegenwärtig gibt es noch keinen einheitlichen Standard. Ähnlich wie im Videobereich das VHS-System sehen wir gute Chancen, dass sich die Majors der Branche auf einen Standard einigen werden. edel music wird dann diesen Standard übernehmen, da das Unternehmen aufgrund seiner Marktstellung nicht in der Lage ist, einen eigenen Standard zu setzen. Das ist unseres Erachtens auch nicht notwendig, da edel music über den Content verfügt und somit nicht ausgegrenzt werden kann. Um die Chancen des Internets zu nutzen, hat edel music die Position eines CTO (Chief Technology Officer) geschaffen und mit Christian Horz vom Fraunhofer Institut besetzt. Neue Verschlüsselungssysteme und Standards (z.B. SDMI – Secure Digital Music Initiative) sollen sicherstellen, dass Musikunternehmen für ihre Musikrechte bezahlt werden. Das kostenfreie Downloaden wird sich auf unbekannte Künstler beschränken.

Zu (2): Durch den E-Commerce oder das Digitale Downloaden fallen Vertriebs-, Marketing- und Produktionskosten geringer aus oder sogar ganz weg. Wir rechnen mit höheren Renditen als im traditionellen Ladenverkauf.

Zu (3): Das digitale Downloaden dürfte neue Albenformate kreieren, die durch den Verkauf über Internet und den traditionellen Handel aber eher zu mehr Umsatz führen. Zum Beispiel will Karstadt mit dem Dienstleister Mov.a.bit kooperieren. In den Musikabteilungen seiner Kaufhäuser wird Karstadt Internet-Terminals aufstellen, an denen die Kunden die Musik auswählen, herunterladen und auf CD brennen können. Darüber hinaus sind heutzutage schon alle möglichen Formen von Samplern auf dem Markt.

Zu (4): Der A&R Bereich erfordert umfassendes Know How und langreichende Erfahrung im Geschäft. Dies wird auch weiterhin die Kernkompetenz der traditionellen Musiklabels bleiben. Online-Dienste erschließen sich dieses Know How über Kooperationen oder Zusammenschlüsse (AOL-Time Warner). Dennoch stellt das Internet eine große Chance für unentdeckte Künstler dar, sich einer großen Gemeinde zu präsentieren.

Chancen durch das Internet

(1) Höhere Verkäufe aus dem Back-Katalog.

(2) Vertriebskosten können deutlich gesenkt werden.

(3) Der Wert des Back-Kataloges könnte durch Internet-Kooperationen steigen (z.B. AOL/Time Warner).

Zu (1): Über das Internet können viel mehr CDs angeboten werden als in einem traditionellen CD-Laden. Im CD-Laden wird daher überwiegend Chart-Musik zum Verkauf angeboten. Chancen bieten sich hier vor allem für den Back-Katalog, der alle produzierten Alben und Singles der Künstler umfasst, die edel music unter Vertrag hat. Nach einer Untersuchung von RIAA (Recording Industry Association of America) verlassen 57% der Kunden einen CD-Laden, ohne gekauft zu haben, weil die gewünschte CD nicht verfügbar war.

Fazit: Bisher haben die großen Plattenfirmen das Internet nur halbherzig als Chance gesehen. Spätestens durch die Fusion AOL-Time Warner dürften die anderen großen Musiklabels in Zugzwang geraten sein. Wir betrachten das Internet eher als Chance, denn als Bedrohung für die Musikbranche und rechnen damit, dass insbesondere der E-Commerce zunehmende Verbreitung findet.

5 Bewertung

Nach der Gewinnwarnung zum 3. Quartal kam der Aktienkurs deutlich zurück und pendelt aktuell unter der 200-Tage- Linie (oberer Teil des Charts). Die Aktie hat auch den Aufschwung des Gesamtmarktes (NEMAX50) zum Jahresende 1999 und im neuen Jahr nicht mitgemacht. Gegenwärtig wird edel music auf Basis 2001 mit 1,4xEV/Umsatz, 10,9xEV/EBITDA bewertet, welches einen deutlichen Abschlag zu den großen Plattenfirmen darstellt. Darin spiegelt sich die Enttäuschung der Investoren wider, dass das Unternehmen seine eigenen Umsatz- und Ergebnisprognosen für 1999 nicht erfüllt hat. Wir haben bereits erläutert, dass wir dieses als einmaligen Ausrutscher betrachten. Der geringe Marktanteil rechtfertigt einen Abschlag zu den großen Vier der Branche. Wir sind jedoch der Ansicht, dass dieser Abschlag gegenwärtig nicht in vollem Maße gerechtfertigt ist, da edel music eine deutlich höhere Wachstumsdynamik als der Gesamtmarkt aufweist und auch bereits in der Vergangenheit dokumentieren konnte. Wir gestehen edel music daher eine ähnliche Bewertung wie den Konkurrenten zu, d.h. 2xEV/Umsatz und damit auf Basis 2001 ein Kursziel von EUR60. Dieses spiegelt unsere Erwartung wider, dass das Unternehmen weiterhin schneller als der Gesamtmarkt wächst. Damit einhergehend

dürfte u.E. das Unternehmen seine Umsatz- und Ergebnisprognosen im Jahresverlauf anheben. Das hohe Akquisitionstempo dürfte beibehalten werden, wobei edel music von dem Zusammenschluss EMI/Time Warner profitieren könnte. Mit dem Bericht zum 3. Quartal verkündete edel music eine Verzögerung bei drei für 1999 geplanten Musikalben. Dadurch verschieben sich Umsatz und Erträge in das laufende Geschäftsjahr. Die für Ende März geplante Bekanntgabe der Jahresergebnisse 1999 könnte die Aktie kurzfristig belasten und eignet sich angesichts der hohen Wachstumsdynamik zum Positionsaufbau.

Wir empfehlen die Aktie zum Kauf.
Berenberg Bank
Afterdark:

Hier ist die BB Analyse ---> Aztec !

 
23.02.00 10:05
Viel Spaß dabei ...
aztec:

Danke Afterdark, wo sind eigentlich meine beiden Postings?? o.T.

 
23.02.00 10:12
aztec:

hat sich erledigt, bin bloß blind o.T.

 
23.02.00 10:13
Afterdark:

Deine Meinung Aztec zählt ...

 
23.02.00 10:17
Was hälst Du von Förtsch ? Ich persönlich werde mich freuen, wenn der Kurs am Freitag über seinem Ausstiegskurs liegt ...

Ich halte ständig Kontakt mit Frau Tomas und am interessantesten finde ich Ihre Aussage zu Herrn Tubeleih. Der Kerl ist noch nicht mal bereit sich mit EDEL in Verbindung zusetzen, ruft noch nicht mal zurück ... ?!

Was hälst Du von BB Analyse ?

And so on ...

MfG

Lars
aztec:

Re: EDEL

 
23.02.00 10:29
ich hab mal gelesen, daß erfolgreiches Traden nichts mit Intelligenz zu tun hat. Förtsch bestätigt das Woche für Woche. Der Erfolg gibt ihm leider noch recht. Allerdings handelt es sich um selbsterfüllende Prophezeiungen eines Lemming-Gurus. Laß in zwei-dreimal danebenliegen, dann ist er weg vom Fenster.

Die Analyse les ich im Lauf des Tages.

Schöne Grüße AZTEC  
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