Wegen der Transformation in der Autoindustrie verkauft der Zulieferer ElringKlinger zwei Tochtergesellschaften. Die Branche "befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, die Rahmenbedingungen ändern sich stetig und erfordern auch hohe Investitionen, um wettbewerbsfähig zu bleiben", teilte das schwäbische Unternehmen mit. Betroffen seien bei ElringKlinger vor allem Abschirmsysteme, die in Fahrzeugen als Schutz gegen Hitze und Schall zum Einsatz kommen.
Vor diesem Hintergrund hat der Konzern mit Sitz in Dettingen an der Erms (Kreis Reutlingen) den Angaben nach die strategische Entscheidung getroffen, die Gesellschaften in Sevelen (Schweiz) und Buford (USA) abzustoßen. Käuferin ist die Industrieholding Certina Group aus Grünwald bei München. Die Transaktion soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Certina übernimmt demnach alle bestehenden Verpflichtungen und führt die Gesellschaften fort. Über weitere Vertragsdetails wie den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Zulieferer will Profil schärfen
In den Werken fertigt der Zulieferer Produkte für das Temperatur- und Akustikmanagement in Fahrzeugen. In Summe erwirtschafteten die beiden Standorte im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 175 Millionen Euro. Ende 2023 waren dort rund 650 Menschen beschäftigt.
Der Vorstandsvorsitzende Thomas Jessulat begründete den Verkauf mit einer Schärfung des Konzernprofils. Der Weg sei in der Transformationsstrategie vorgezeichnet. Vom Markt her kommend, überprüfe das Unternehmen alle Produktgruppen auf ihr Zukunftspotenzial.
Prognose nach unten korrigiert
Der Konzern korrigiert in diesem Zusammenhang auch seine Prognose für das laufende Jahr nach unten. Unter anderem erwartet ElringKlinger jetzt kein leichtes Umsatzwachstum mehr, sondern rechnet mit einem Wert, der leicht unter dem des Vorjahres liegt. Der Hersteller von Dichtungen, Brennstoffzellen und Ersatzteilen hatte 2023 einen Umsatz von 1,85 Milliarden Euro gemacht. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern lag bei gut 100 Millionen Euro.
Quelle: dpa-AFX