hol dir das T600, wenn es in den nächsten Tagen zu haben sein wird, nicht das R600. Mit dem T600 hast Du Technik von morgen in verblüffender Größe (Kleinheit). Und schön ist es auch.
Das R600 scheint schon überholt:
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Test: Ericsson R600
EINLEITUNG
Das R600, das neueste GSM-Mobiltelefon, das vom Joint Venture Sony Ericsson angeboten wird, ist in Wirklichkeit ein „altes" Ericsson-Projekt. Dementsprechend sind auch das Telefon selbst und die Verpackung nur mit dem Ericsson-Schriftzug versehen. Das R600 wurde vor rund einem Jahr von den Ericsson-Ingenieuren geplant. Warum man mit der Markteinführung so lange gewartet hat, ist uns ein wenig unklar. Das R600 wird zudem eigenartigerweise in Taiwan hergestellt. Für gewöhnlich lässt Ericsson seine Geräte in Schweden, Malaysia oder China (vom Hersteller Flextronics) zusammenbauen. Es scheint, als ob man das R600 nun hingegen vom Hersteller Acer fertigen lässt, der in Taiwan produziert. Darauf deuten unter anderem die Verarbeitung und das verwendete Material hin, sowie die Anbringung der SIM-Card, die unter einer kleinen Metallzunge versteckt wurde, wie es bei Acer typisch ist. Dies sind jedoch alles lediglich Spekulationen.....
DIE HARDWARE
Das Design dieses GSM-Modells ist durchaus gut gelungen. Elegant geschwungene Linien mit chromartigen Einfassungen: Azurblau/Silber/Anthrazit (die von uns getestete Version) und Champagner/Silber/Anthrazit, sind die beiden Farbvarianten des R600. Das neue Ericsson-Modell ist mit seinen 105 x 45 x 20 mm relativ klein ausgefallen (in etwa wie das Nokia 8210, dem Maßstab aller Miniatur-Handys). Ihm wurde die Antenne integriert, so dass man es ohne Probleme in jeder Tasche verstauen kann. Auch das Gewicht, mit lediglich 80 Gramm (beim Einsatz der mitgelieferten Standardbatterie), ist durchaus beeindruckend. Das für die Schale verwendete Plastik ist von guter Qualität: robust und angenehm ist das Telefon damit anzufassen. Das Telefon ist gut zusammengebaut und gibt (bis auf die Tastatur) keinerlei unangenehme Knirschgeräusche von sich.
Die Hardware ist, im Vergleich zum T65, ein wenig ärmlicher ausgefallen. Das Grafikdisplay ist hochauflösend (mit vier Graustufen), jedoch ziemlich klein angelegt. Zum Glück kann man die Größe der Buchstaben selbst (in drei Stufen) regulieren. In der größten Version kann man das Display durchaus gut ablesen. Eine Verbesserung, im Vergleich zum T65, stellt hingegen ein neuartiges Gimmick des Displays (das in Grün hintergrundbeleuchtet ist) dar: Den verschiedenen, im Verzeichnis abgespeicherten Nummern, können zwei verschiedene Farben des Displays zugeordnet werden: Rot und Orange.
Die Tasten, aus mäßig hartem Plastik, sind klein, eng nebeneinander und geräuschvoll, reagieren dabei auch nicht sonderlich gut auf eingegebene Kommandos, da sie dem Druck der Finger nicht sonderlich gut nachgeben. Die einzige, wirklich problemlos bedienbare Taste, ist die seitlich angebrachte Wipptaste, die zur Lautstärkeregulierung sowie zur Anzeige des Datums und der Usermodi dient. Leider kann man mit dieser Taste nicht auch (wie bei anderen Ericsson-Modellen) die Batterieautonomie visualisieren. Bei einem Telefon dieser Kategorie und bei einem derartigen Preis, kann man sich eigentlich eine bessere Tastatur erwarten. Das User- und das Grafikinterface sind die neuesten, die Ericsson zu bieten hat. Sie sind leider nicht so intuitiv, wie man es sich wünschen würde, jedoch dabei sehr rational und praktisch aufgebaut.
FUNKTIONEN UND AUSSTATTUNG
Leider ist das R600 nicht sonderlich reichhaltig ausgestattet. So spürt man als User, dass die Software bereits ein gewisses Alter auf dem Buckel hat, da sie eigentlich eine abgespeckte Version derer des Modells T65 ist. So bietet das R600 etwa im Verzeichnis ganze 300 Speicherplätze weniger (das T65 hat immerhin 500, wobei man jedem Kontakt sogar mehrere Nummern zuordnen kann). Leider gibt's im R600 auch keine Voicedial-Funktion (im T65 kann man bis zu 50 Nummern per Sprachkommando anwählen). Statt der T9-Softare, des US-Herstellers Tegic, hat man die kostengünstigere eZi-Text-Softare ins R600 integriert, mit der man zwar einfach SMS-Kurzmitteilungen verfassen kann, die jedoch, im Gegensatz zu T9, nicht updatebar ist.
Die Funktionen, bis auf wenige Ausnahmen, entsprechen denen des T65. An dieser Stelle wollen wir noch einmal die wichtigsten davon auflisten:
- Datum, Uhrzeit und Weckfunktion (diese funktioniert auch bei ausgeschaltetem Telefon);
- Kalender (mit Tages-, Wochen- und Monatsanzeige);
- Taschenrechner und Chronometer;
- Drei Spiele: das klassische Erix, Contrary (Typ Dame) und Path (bei dem man Zahlen ordnen muss);
- Internes Verzeichnis (mit Speicherplatz für 200 Kontakte und zehn e-Mails);
- SMS-Chat-Funktion;
- Ketten-SMS;
- EMS-Versand und -Empfang (SMS mit angehängten Tönen und Bildchen - wobei man bereits mehr als 80 davon vordefiniert im Telefon finden kann);
- Vier verschiedene Klingeltöne (die klassischen von Ericsson), zehn vordefinierte Melodien und acht personalisierbare sowie einen Ton, der beim Anschalten des Telefons ertönt.
- Ausreichend starker Vibrationsalarm;
- WAP-Microbrowser der Version 1.2 (mit der Möglichkeit mehr als ein Profil abzuspeichern und WAP-Push-Funktionen);
- GPRS (3+1), zur schnellen Verbindung ins Internet via WAP oder per PC mit dem entsprechenden Kabel (RS232) oder optional per DRS-10 oder DRS-11. Die notwendige Software steht derzeit leider noch nicht zur Verfügung. Wenn das Telefon im GPRS-Modus arbeitet, wird dies auf dem Display angezeigt.
FUNKTIONSWEISE
Sehr gut ist, wie bei den meisten Ericsson-Modellen, die Audioqualität, sowohl im Empfang als auch beim Senden: warm, sauber und ohne störende Nebengeräusche. Gut ist aber auch die Lautstärkeregelung. Wie bei den meisten GSM-Handys mit integrierter Antenne, so bietet auch das R600 keine außergewöhnlichen Leistungen in Sachen Sende- und Empfangsqualität. Wird das Telefon angeschaltet, so findet es sehr schnell sein entsprechendes Netz. Die Batterieautonomie ist unterdessen beeindruckend: Mit seiner Lithium-Ionen-Batterie (Leistung 700 mAh; Modell BST-20), die nicht einmal im T65 integriert wurde, bringt es das R600 auf über 100 Stunden StandBy oder mehr als drei Arbeitstage gemischten Einsatz.
Bei Ericsson hat man die Interfaces auch am neuen Modell so angelegt, dass sie sich mit den „älteren" Modellen und deren Accessoires „verstehen". Ab dem Modell T28s kann man sämtliche Accessoires (bis auf die Batterie) auch mit dem R600 einsetzen (Ladegeräte, Headsets, Freisprechanlagen, usw.). Das von uns getestete R600 war mit der Softwareversion 5.044 vom 7. Juni 2002 ausgestattet, bei der wir keinerlei Bugs entdecken konnten. Der Verkaufspreis dieses Ericsson-Modells scheint auf den ersten Blick relativ interessant. Doch wenn man es ein wenig genauer unter die Lupe nimmt, so wie wir es an dieser Stelle getan haben, scheint der Preis etwas weniger wettbewerbsfähig, vor allem wenn man bedenkt, dass der große Bruder T65 zum gleichen Preis wesentlich mehr bietet.
EBENFALLS IN ERWÄGUNG ZU ZIEHEN...
Zum gleichen Preis bekommt man auch das nagelneue Siemens M50. Dieses Modell besitzt ein kleineres Verzeichnis für Telefonnummern, jedoch ein wesentlich größeres für SMS. Das M50 ist ein GPRS-Telefon (4+1) und besitzt eine etwas schwächere Batterie, dabei jedoch ein schöneres Display. Zudem kann man mit dem M50 auch Java-Anwendungen vom Netz laden (Spiele und weiteres mehr). Zum gleichen Preis gibt's aber auch das Nokia 3510. Der Nokia-Renner ist ein wenig größer und schwerer ausgefallen, hat aber dafür auch ein größeres Display sowie eine besser bedienbare Tastatur. Vielleicht sieht es nicht ganz so gut aus, dafür kann man aber die Cover austauschen. Mit einem PC kann man das Nokia-Modell zwar nicht verbinden, aber die GPRS-Technologie wurde ihm trotzdem mit auf den Weg gegeben.
URTEIL
Ein rundherum gut gemachtes GSM-Handy. Gut verarbeitet und zuverlässig. Man merkt jedoch, dass es bereits vor einiger Zeit geplant wurde: die Software (vom GPRS einmal abgesehen) fanden wir ein wenig veraltet. Die Tastatur ist nicht sonderlich bequem zu bedienen und ein wenig zu geräuschvoll, das Display nicht überwältigend groß. Die Hauptfunktionen sind allesamt integriert. Nicht überzeugend ist die Größe des Verzeichnisses. Schwer wiegt auch, dass man Voicefunktionen komplett beiseite gelassen hat. Der Bruder T65, zum gleichen Preis, ist ein wenig größer und schwerer, scheint jedoch besser gelungen als das R600 (größeres Display und bequemere Tastatur). Zudem bietet das T65 einen größeren Speicher und Voicefunktionen. Das R600 zeigt jedoch gute Leistungen in Sachen Übertragung und Empfang, Audioqualität und Batterieautonomie. Der Preis ist nur zum Teil gerechtfertigt und, für ein GSM-Handy, das keine echten Innovationen bietet, nicht wirklich konkurrenzfähig.