...Drückerkolonnen im Einsatz ? *gg*
Der Telefonmarkt ist ein Haifischbecken
Aggressive Drückerkolonnen versuchen derzeit , Verbraucher zu Tarifwechsel zu überreden
Der Kampf um Kunden und Marktanteile im deutschen Telefonmarkt hält an und belastet die Verbraucher. Vertreter treten immer aggressiver auf.
NÜRNBERG — Eine Leserin unserer Zeitung aus der Nürnberger Nordstadt berichtet: Innerhalb der letzten Wochen wurde sie gleich von drei verschiedenen Vertretern aufgesucht, die an der Haustür Einsicht in ihre Telefonrechnung forderten, um ihr ein angeblich weitaus günstigeres Tarifangebot unterbreiten zu können. Die Dame und die Herren, die angeblich im Auftrag der Telekom unterwegs seien, wiesen sich nicht aus und weigerten sich auch, der alten Dame Unterlagen mit einem schriftlichen Angebot zu geben.
Sie hatte die Vertreter darum gebeten, um sich in Ruhe entscheiden zu können. Doch als sie die sofortige Unterschrift verweigerte, musste sie sich von den Verkäufern noch wüst beschimpfen lassen. Sie warfen der potenziellen Neukundin vor, sie hätte wohl zu viel Geld und könne sich die teuren Telekom-Tarife leisten.
Inzwischen, so ein Sprecher der Deutschen Telekom, habe sich der Telefonmarkt in Deutschland zu einem „Haifischbecken“ entwickelt. Bei Europas größtem Telekommunikationsunternehmen herrscht seit Monaten Untergangsstimmung. Vor allem im Kerngeschäft, dem traditionellen Festnetz des Telefonriesen, gehen immer mehr Kunden verloren. Allein von April bis Juni 2006 kündigten rund eine halbe Million Kunden ihren Anschluss, seit Jahresbeginn wechselten knapp eine Million Telekom-Kunden zu anderen Anbietern.
Auch der Boom bei schnellen Internet-Anschlüssen (DSL) geht weitgehend an der Telekom vorbei. Zwar kletterte die Zahl dieser Anschlüsse im zweiten Quartal um 400 000 auf neun Millionen. Doch dieses Geschäft wird zur Zeit zu 96 Prozent von Konkurrenten beherrscht, die Anschlüsse zum Rabattpreis bei der Telekom einkaufen und auf eigene Rechnung Gewinn bringend vermarkten. „In diesem Markt herrschen paradiesische Zustände für unsere Wettbewerber“, gab Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke zerknirscht zu.
Auch telefonische Werbung
Bereits im vergangenen Jahr hatten sich Kunden der Telekom über die aggressive Werbung des ehemaligen Staatsunternehmens beschwert. Im Mai 2005 hatte die Verbraucherzentrale Brandenburg Beschwerden von Bürgern über aggressive Werbemethoden der Deutschen Telekom erhalten, die den Berichten zufolge von Call-Centern, die von der Telekom beauftragt wurden, telefonisch kontaktiert werden, um auf andere Telefontarife umzustellen.
Immer wieder, das bestätigt ein Sprecher der Bundesnetzagentur, setzen Telekommunikationsunternehmen Drückerkolonnen ein, die mit Hochdruck versuchen, neue Kunden für ihre Auftraggeber zu gewinnen. Ein Sprecher der Telekom distanzierte sich auf Nachfrage von derartigen Methoden, konnte allerdings nicht ausschließen, dass Unternehmen, die von der Telekom beauftragt wurden, auch zu solchen Methoden greifen.
Um dagegen vorgehen zu können, benötige sein Unternehmen detaillierte Angaben zu den auffälligen Vertretern. Gisela Linke von der Verbraucherzentrale Nürnberg rät allen Verbrauchern, sich bei Haustürgeschäften nicht überrumpeln zu lassen und die sofortige Unterschrift in jedem Fall zu verweigern.
Einen Wechsel des Telefonanbieters sollten Verbraucher, so Verbraucherzentrale und Bundesnetzagentur, nur nach der sorgfältigen Überprüfung des eigenen Telefonierverhaltens vornehmen. Bei den sehr unübersichtlichen Tarifstrukturen kann zur Zeit keine generelle Aussage über den günstigsten Telefonanbieter gemacht werden.
Erst die genaue Überprüfung des Einzelverbindungsnachweises, der kostenlos von den Telefongesellschaften erstellt werden muss, kann bei der Entscheidung für einen günstigeren Tarif helfen.
HORST PETER WICKEL
7.10.2006 0:00 MEZ
@Steffen,
werde es vorziehen mich von T-Mobile beraten zu lassen. Wie schon geschrieben ZIEH LEINE !!!