Fed-Gouverneur sieht weniger Zinsspielraum

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Fed-Gouverneur sieht weniger Zinsspielraum

 
06.06.01 18:42
Fed-Gouverneur sieht weniger Zinsspielraum

Der Fed-Gouverneur von Richmond, Alfred Broaddus, glaubt, dass die amerikanische Wirtschaft noch nicht ihren Tiefststand erreicht hat. Er erwartet aber, dass Maßnahmen der Notenbank bald greifen und zum Erfolg führen.
Sollte die Konjunktur noch weiter abschwächen, halte er eine weitere Leitzinssenkung für erforderlich. Durch die beträchtlichen Zinssenkungen in diesem Jahr sei der Zins-Spielraum der US-Federal Reserve Bank aber eingeschränkt.

Der für die Geldpolitik zuständige Offenmarktausschusses der Notenbank (FOMC), hat dieses Jahr bereits fünf mal die Leitzinsen um 50 Basispunkte auf aktuell 4,0 Prozent gesenkt. Broaddus ist nicht stimmberechtigtes Mitglied dieses Gremiums.

Analysten interpretieren diese Aussage so, dass weitere Zinsschritte zu erwarten sind, aber dass die Notenbank langsamer als bisher vorgehen wird.

Quelle yahoo
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Sinkende US-Produktivität zeigt Wachstumsende an

 
06.06.01 18:43
Sinkende US-Produktivität zeigt Wachstumsende an

Die Produktivität in den USA ist im ersten Quartal 2001 so stark zurückgegangen wie seit acht Jahren nicht mehr. Die Lohnstückkosten sind dagegen so kräftig gestiegen wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr.

Sowohl die Industrie als auch der Dienstleistungssektor in den USA spiegeln jüngsten Konjunkturdaten zufolge das abgeschwächte Wachstum des Landes wieder. Die Auftragseingänge in der Industrie seien vor allem wegen geringerer Nachfrage nach hochpreisigen Gütern um drei Prozent gesunken, teilte das US-Handelsministerium am Dienstag in Washington mit.

Im ersten Quartal sank nach Angaben des Arbeitsministeriums zudem die Produktivität so stark wie seit acht Jahren nicht mehr, während die Lohnstückkosten kräftig zulegten. Der Einkaufsmanager-Index im Dienstleistungsgewerbe ging im Mai erneut zurück und dokumentierte erlahmende Geschäftsaktivitäten auch in diesem Wirtschaftssektor.



Kritik an der Geldpolitik der Fed


Die Daten zu Produktivität und Lohnstückkosten werfen Analysten zufolge eine Schlaglicht auf das Dilemma, in dem die US-Notenbank Fed derzeit mit ihrer Zinspolitik steckt. Während der Rückgang der Produktivität für eine weitere Zinssenkung spreche, erforderten Inflationsgefahren von steigenden Löhnen eher eine straffere Geldpolitik. Die Produktivität der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft verringerte sich den Angaben zufolge im ersten Vierteljahr um eine Jahresrate von 1,2 Prozent nach einem Plus von 2,0 Prozent im letzten Quartal 2000. Das US-Arbeitsministerium revidierte damit seine erste Schätzung von minus 0,1 Prozent deutlich nach unten. Die Lohnstückkosten stiegen unterdessen mit revidiert 6,3 Prozent so stark wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr.



Wachstumsphase vorbei


Die Produktivität misst die erstellten Waren und Dienstleistungen pro Arbeitsstunde. Die Lohnstückkosten geben die Personalkosten je produzierter Einheit an. Sinkende Produktivität geht in der Regel mit höheren Produktionskosten einher. Die Lohnstückkosten sind ein wichtiger Gradmesser für die gesamte Inflationsrate. Beschleunigt sich der Preisanstieg, schwindet der Spielraum der Notenbank für Zinssenkungen. Nach Einschätzung von Analysten verstärkt die sinkende Produktivität die Sorge, dass die lang anhaltende Phase starken Wachstums bei niedriger Inflation beendet sein könnte. Die höhere Produktivität sei in den vergangenen Jahren der Eckpfeiler für die Zuwächse der New Economy gewesen und habe ein inflationsfreies Wachstum ermöglicht, sagte Kim Rupert, Chefvolkswirt von Standard & Poor's.


Die Konjunktur in den USA hat sich in den vergangenen Monaten stark abgekühlt. So wuchs die Wirtschaft im ersten Quartal nach bisherigen Schätzungen um eine Jahresrate von 1,3 Prozent nach plus 1,0 Prozent im Schlussquartal. Nach einer Umfrage der regionalen US-Notenbank von Chicago erwarten Experten für 2001 einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 2,0 Prozent und im kommenden Jahr ein Plus von 3,2 Prozent. Um der Wachstumsverlangsamung in den USA entgegen zu wirken, hat die US-Notenbank Fed in diesem Jahr bereits fünf Mal den Leitzins um insgesamt 2,50 Prozentpunkte auf jetzt 4,00 Prozent gesenkt.


Schwacher Start ins zweite Quartal


Für einen schwachen Start ins zweite Quartal sprechen Volkswirten zufolge die rückläufigen Auftragseingänge der US-Industrie. Der Wert der Neuaufträge ging nach Angaben des Handelsministeriums im April saisonbereinigt um drei Prozent zurück nach revidiert plus 0,7 Prozent im Vormonat. So wurden vom Wert bemessen 9,6 Prozent weniger Aufträge für Transportausrüstungen registriert und gut zehn Prozent weniger Computer und Elektronik bestellt.

Doch nicht nur die Industrie, auch das Dienstleistungsgewerbe leidet merklich unter der Konjunkturabkühlung. So erreichte der Index der nationalen Einkaufsmanagervereinigung (NAPM) für die Branche mit 46,6 Punkten im Mai den niedrigsten Stand seit Beginn der Datenerhebung vor vier Jahren. Volkswirte hatten nach dem Rückgang auf 47,1 im April dagegen einen Anstieg auf 47,8 Punkte erwartet. Werte unter 50 weisen bei dem Index auf eine schrumpfende Wirtschaftsleistung hin. Auch die Teilindizes für Neuaufträge und Beschäftigung lagen deutlich unter der 50-Punkte-Marke. Dies lasse darauf schließen, dass die Dienstleister auch in den kommenden ein, zwei Monaten im Abwärtstrend blieben, sagte NAPM-Experte Ralf Kauffmann.



Quelle 2001 Reuters  
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