FRÜHAUFSTEHER Der tägliche Ausblick auf die Börse

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04.01.02 10:05
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Die Börsen bleiben in Fahrt


4. Jan. 2002 Dax tendiert freundlich

Nach freundlichem Handelsverlauf an den amerikanischen Börsen tendieren auch die europäischen Märkte weiter freundlich. Vor allem die "chipbezogenen" Werte wie Infineon stehen im Brennpunkt, nachdem entsprechende Werte nach dem Ende der "Golden Week" auch in Japan ein wahres Kursfeuerwerk hingelegt hatten. Der Dax liegt nach den ersten Handelsminuten mit einem Plus von 0,9 Prozent bei 5.318 Zählern, Infineon legt 3,05 Prozent auf 27 Euro zu.

Einer vorbörslichen vwd-Umfrage unter acht Marktteilnehmern zufolge steht der Dax um 20.00 Uhr bei 5.318 Punkten nach 5.270 Zählern zum Handelsschluss am Donnerstag. Dabei gehen alle Befragten von steigenden Kursen aus. Die Bandbreite der Schätzungen liegt zwischen 5.300 und 5.350 Punkten.

Bund-Future gibt leicht nach

Die Vorgaben des amerikanischen Rentenmarktes sind zwar positiv, aber ob das zu markanten Kursgewinnen in Europa reicht, ist nicht sicher. Denn der europäische Rentenmarkt steht im Zwiespalt zwischen latenter Zinssenkungsfantasie, die die Kurse tendenziell steigen lässt, und dem Konjunkturoptimismus. Dieser würde eher zu steigenden Renditen und damit fallenden Kursen führen. Vor allem auch, nachdem sich der englische Notanbankchef Eddy George optimistisch für die Konjunktur geäußert hatte. Allerdings verbunden mit der Warnung, dass dann die Leitzinsen - zumindest in Großbritannien - steigen dürften. Im frühen Handel liegt der Bund-Future mit einem Minus von 22 Stellen bei 107,35 Prozent.

Euro verliert "Einführungseuphorie"

Die Euphorie über die physische Einführung des Euro scheint schnell verflogen zu sein. Im frühen europäischen Handel kostet ein Euro 0,8976 Dollar nach 0,8993 Dollar am Donnerstagabend in New York. Zu Beginn des neuen Jahres war die "Europawährung" in der Spitze bis auf 90,63 gestiegen. Zum Yen notiert der US-Dollar mit 131,20 Yen nach 131,70 Yen im späten New Yorker Handel.

Wall Street macht Tokio Beine

Die japanischen Börsen starten nach der "Golden Week" in einem halbierten Handelstag mit Schwung ins neue Jahr. So legt der Nikkei am Freitag satte 3,12 Prozent auf 10.871,49 Punkte zu. Wie an den übrigen Märkten auch schlägt sich der Optimismus vor allem bei den Chip- und Technologiewerten nieder. Toshiba legten 11,56 Prozent auf 502 Yen zu, Fujitsu und NEC knapp acht Prozent, Sony 7,18 Prozent auf 6.420 Yen. Spitzenreiter im Nikkei war allerdings die Aktie des Halbleiterunternehmens Advantest mit einem Plus von 13,48 Prozent auf 8.420 Yen, gefolgt von Chiyoda mit einem Plus von 12,70 Prozent, Tokyo Electron mit plus 12,60 Prozent und Nikon, die 11,89 Prozent auf 1.129 Yen stiegen.

Aktien Hongkong am Mittag sehr fest

Sehr fest tendieren die Aktien an der Börse in Hongkong am Freitag gegen 7.20 Uhr MEZ. Der Hang-Seng-Index steigt um 2,5 Prozent oder 285,39 auf 11.708,91 Punkte. Die Gewinne würden sich über alle Branchen erstrecken, heißt es. Insbesondere Technologie-Titel verzeichneten deutliche Aufschläge und folgten den positiven Vorgaben von Wall Street. Auch die Telekommunikations-Werte wie China Mobile und China Unicom verteuerten sich um jeweils über zwei Prozent.

Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluss in den USA

Und wieder einmal schlägt der Unsicherheitsfaktor in der Biotech-Branche zu: musste Ende des vergangenen Jahres Imclone schwere Kursverluste verdauen, nachdem die FDA (amerikanische Zulassungsbehörde für Medikamente) weitere Informationen für eines seiner Produkte angefordert und damit indirekt mögliche Verzögerungen angedeutet hatte, so passierte am Donnerstag Ähnliches bei Abgenix. Die Aktie verlor nachbörslich 19 Prozent auf 25,80 Dollar, nach der Mitteilung, eine Studie habe gezeigt, dass das Arthritis-Medikament ABX-ILB bei der Eindämmung von Schwellungen keine Wirkung hat.

18 Prozent auf 32,82 Dollar verloren die Papiere von Mercury Computer Systems nach einer Umsatz- und Gewinnwarnung. Dagegen konnten Aktien von Tyson Foods 7,7 Prozent auf 12,40 Dollar zulegen. Das Fleisch- und Geflügelverarbeitungsunternehmen geht davon aus, dass der Quartalsgewinn die Prognosen übertreffen wird.

Optimismus dominiert an der Wall Street

Amerikanische Aktien haben am Donnerstag den zweiten Tag in Folge mit Kursgewinnen die Sitzung beendet. Der Dow Jones gewann ein Prozent auf 10.172 Punkte. Die Nasdaq rückte sogar 3,3 Prozent auf 2.044 Punkten vor und verzeichnete damit die größten Kursgewinne innerhalb eines Monats. Anleger setzten auf eine baldige Erholung der Wirtschaft und der Unternehmensgewinne, vor allem bei den Technologietiteln.

„Technologieunternehmen haben soweit die Kosten gesenkt, dass sich ein Anstieg der Nachfrage direkt auf die Unternehmensgewinne auswirkt“, sagte Benjamin Pace von Bankers Trust. Nortel Networks, Comverse Technology, JDS Uniphase, Ciena und Corning legten alle zu, nachdem diese Aktien im vergangenen Jahr dreiviertel ihres Wertes eingebüßt hatten. „Niemand wollte sie am Jahresende haben, nun erscheinen sie billig“, meinte Joslyn Berndt Dobson von Palladium Capital Management.

Anleger setzten auf den Januar-Effekt, der historisch ein guter Börsenmonat war. „Wenn die Nasdaq im Januar fünf bis sieben Prozent steigt, dann wollen Investoren dabei sein“, so Berndt. Das Risiko sei derzeit größer, nicht in Technologieaktien investiert zu sein als engagiert zu sein. Nortel verteuerten sich um 6,8 Prozent auf 8,28 Dollar, Comverse Technology um acht Prozent auf 25 Dollar, JDS Uniphase um 4,2 Prozent auf 9,52 Dollar und Corning um 5,7 Prozent auf 9,70 Dollar.

EMC stiegen um 12,01 Prozent auf 16,59 Dollar, nachdem Salomon Smith Barney die Aktie zum Kauf empfohlen hat. Analyst Clinton Vaughan rechnet mit besser als zuvor angenommenen Ergebnissen für das vierte Quartal. J.P. Morgan sieht dagegen bei Intel ein gutes Ergebnis im vierten Quartal. Analyst Eric Chen riet seinen Kunden im Vorfeld der Quartalszahlen Positionen aufzubauen. Intel legten um 7,6 Prozent auf 35,52 Dollar zu.

Dow Chemicals verteuerten sich trotz einer Gewinnwarnung um 3,7 Prozent auf 35,44 Dollar. Merrill Lynch hob das Rating für die Aktie auf „strong buy“ an, weil nach Meinung von Analyst Michael Judd die Unternehmensgewinne in diesem Quartal die Talsohle erreichen.  

US-Anleihen schließen fester

Fester haben die US-Anleihen in New York am Donnerstag im späten Geschäft notiert. Die zehnjährigen Titel mit einer Zinsausstattung von fünf Prozent gewannen 13/32 auf 99-6/32. Die Rendite lag bei 5,103 Prozent, nach 5,157 Prozent am Mittwoch. Der Longbond mit einem Kupon von 5-3/8 Prozent legte ebenfalls um 13/32 auf 97-23/32 zu und rentierte mit 5,531 Prozent (Vortag: 5,560 Prozent). Die schlechter als erwartet ausgefallenen wöchentlichen US-Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe hätten den US-Anleihen neuen Schwung gegeben, nachdem sie am Vortag stark nachgegeben hatten, hieß es im Markt.

Die neuen Daten erhöhten die Wahrscheinlichkeit, dass der Offenmarktausschuss der US-Notenbank bei seiner nächsten regulären Sitzung am 29./30. Januar die Zinsen ein weiteres Mal um 25 Basispunkte senkt, sagte Mary Ann Hurley von D.A. Davidson. Die Überzeugung vieler Marktteilnehmer einer anstehenden Erholung der US-Konjunktur sei durch die Zahlen vom Donnerstag nicht zerstört, sondern höchstens ein wenig gedämpft worden, betonte sie.

Ein weiterer Marktteilnehmer betonte, der Blick sei bereits auf die am Freitag anstehenden US-Konjunkturdaten gerichtet. Veröffentlicht werden dann die Arbeitsmarktdaten für Dezember sowie der ISM-Index für das Nicht-Verarbeitende Gewerbe Dezember.

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Medienschau


4. Jan. 2002
Unternehmensnachrichten

Rückschlag für Abgenix

Die Aktie von Abgenix verlor in den USA am Donnerstag nachbörslich 19 Prozent auf 25,80 Dollar, nach der Mitteilung, eine Studie habe gezeigt, dass das Arthritis-Medikament ABX-ILB bei der Eindämmung von Schwellungen wirkungslos ist. (Bloomberg)

Bosch verfehlt Ertragsziel

Bosch-Chef Hermann Scholl hat eine schärfere Preispolitik angekündigt, um die Rentabilität des Konzerns zu erhöhen. Er reagierte damit auf die enttäuschenden Gewinne des vergangenen Jahres. (FTD, S. 1)

Bar- und Aktienangebot für Anleiheanteile bei Carrier1

Carrier1 hat ein Bar- und Aktienangebot für alle ausstehenden hochverzinslichen Anleiheanteile (die “Notes“) und die einvernehmliche Änderung der Zusätze zu den Anleihebedingungen (zusammen “das Angebot") angekündigt. Dieses Angebot ist an den Erhalt von jeweils mehr als 50 Prozent des Nennwertes der ausstehenden Euro- und Dollar-Anleihen gebunden. Die Gesellschaft verfüge zurzeit über unwiderrufliche Zusagen der Mehrheit der Besitzer der Euro- und US-Dollar-Anleihen. Die Gesellschaft sei deshalb zuversichtlich, dass die Mindestwerte erreicht würden und das Angebot akzeptiert werde. (Ad-hoc)

Wirtschaftsnachrichten

Publizitätspflichten nicht erfüllt

Bislang mogelten sich Deutschlands mittelständische Kapitalgesellschaften trickreich an der Publizitätspflicht vorbei. Doch seitdem die Bundesregierung einer beliebten Gesetzeslücke den Riegel vorgeschoben hat, gilt es zusätzlich für rund 100.000 Firmen, die Unternehmenszahlen offen zu legen. Viele, darunter Haribo oder Lidl, haben die Frist untätig verstreichen lassen. (Handelsblatt, S. 13)

Ver.di fordert von Regierung Lockerung des Sparkurses

Angesichts der steigenden Arbeitslosigkeit in Deutschland fordert die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di von der Bundesregierung, den “strikten Sparkurs zu lockern und die verfehlte Steuerpolitik zu korrigieren“. Zwar habe die rot-grüne Koalition einiges in der Arbeitsmarktpolitik getan, sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Margret Mönig-Raane der “Berliner Zeitung“ vom Freitag. Die Arbeitsmarktpolitik könne aber nicht der Ausfallbürge für eine falsche oder widersprüchliche Wirtschafts- und Finanzpolitik sein. (vwd)

Australische Handelsbilanz im November überraschend im Defizit

Die australische Handelsbilanz hat im November ein überraschendes Defizit verzeichnet, das erste seit neun Monaten. Wie die Statistikbehörde des Landes am Freitag berichtet, ergab sich ein Passivsaldo von 221 Millionen Dollar, nachdem im Monat zuvor noch ein Überschuss von 232 Millionen Dollar ausgewiesen worden war. Analysten hatten für den November mit einem Handelsbilanzüberschuss von 250 Millionen Dollar gerechnet. Der Behörde zufolge ging das Defizit auf einen deutlichen Rückgang der Exporte zurück. Beobachter zeigten sich überrascht, da angesichts des zuletzt schwachen Australischen Dollar eine stabile Exportentwicklung erwartet worden war. (vwd)

das Zentrum d.:

up o.T.

 
04.01.02 10:59
Brummer:

Vielen Dank für den Lesestoff

 
04.01.02 11:02
gruß Brummer
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