Man muss das Übel an der Wirzel ausreissen. Das heißt, dort beginnen wo die aktuelle Situation ihren Anfang nahm.
Alle Dinge, mit denen wir heute zu kämpfen haben, nahmen ihren Ursprung Ende der 70er bzw. in den 80er Jahren mit der Deregulierung der Finanzmärkte, als Antwort auf den Niedergang der Industrie in Nordamerika und Großbritanien. Die damaligen Regierungen Thatcher und Reagan ließen sich von den damals verhältnismäßig machtlosen Finanzlobbyisten als Lösung aufquatschen, die Gesellschaften in einen Dienstleistungsgesellschaft mit hohem Anteil von Arbeitsplätzen im Finanzsektor zu schaffen. Deshalb schossen in London dann auch die FinanzCity aus dem Boden und in Amerika und Deutschland ab Ende der 80er Jahre die Vermögensgesellschaften. Auf jede Krise wurde mit Niedrigzins geantwortet und die Realwirtschaft hatte mit teilweise sinkenden Reallöhnen zu kämpfen. Gleichzeitig wurde mit dem Ende des Ostblocks die freie Marktwirtschaft falsch interpretiert und alles was nur den Hauch von Staat hatte als falsch abgekanzelt. Privatisierungen wurden en vogue. Die Leute spekulierten in den 90ern drauf los. Die ersten Blasen kamen, aber die ersten Crashs wieder mit billigem Geld gelöst. Folge war und ist aus all diesen Dingen ein Schuldenspirale bei den Staaten aber immer mehr Vermögen bei reichen Privatleuten (die das Geld aber nur anlegen statt in die Realwirtschaft zu geben), bei vielen Konzernen (die gegenüber den 70er Jahren viel höhere Margen haben) und bei Finanzgesellschaften wie Blackrock und Co (die es früher in der Form garnicht gab). Gleichzeitig haben die Normalbürger der Mittelschicht und nterschicht genauso viel oder weniger als früher, aber müssen dafür im Dienstleistungssektor mehr und schwerer arbeiten.
Fazit: Der Finanzdienstleistungssektor muss erheblich verkleinert werden. Das traut sich aber niemand, weil das erstmal zu starken wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen führen dürfte. Die Macht des Geldes muss reduziert werden. Anders wird es nicht gehen. Die Umverteilung des Vermögens von reichen Privatleuten und Finanzgesellschaften in die Realwirtschaft und dem "kleinen Mann" muss vonstatten gehen. Wie das passiert, dazu müssten sich eigentlich am ehesten die Politiker Gedanken machen, denn die Staaten baden ja dieses System seit 1-2 Jahrzehnten durch immer höhere Schulden aus, weil sie die volkswirtschaftlichen Risiken schultern, während die Finanzgesellschaften sich auf "to big to fail" zurückziehen können. Und leider ist das eben mittlerweile auch so. Sie sind zu groß, um sie fallen zu lassen. Nur wird es doch wohl irgendwo unabhängig, nicht von Lobbyisten geschmierte Wirtzschafts- und Sozialwissenschaftler geben, die sich da mal zusammensetzen können und an Lösungen arbeiten, die zu allererst an möglichst geringe Folgen für die Normalbürger denken statt an die Folgen für reiche Aktionäre und sonstige Investoren.