07:33 15.04.11
DJ K+S erwägt 2011 weitere Preiserhöhung bei Kali
MERKERS (Dow Jones)--Der Rohstoffkonzern K+S erwägt nach der letzten Preiserhöhung für Kali im März in diesem Jahr eine weitere Preisanpassung. "Wir werden in Deutschland nach Ostern eine Neuorientierung geben", kündigte das für den Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte zuständige Vorstandsmitglied Joachim Felker am Donnerstag bei einem Journalistentag in Merkers/Thüringen an. "Ich glaube nicht, dass irgendeiner im Handel in Deutschland derzeit denkt, dass es keine Preiserhöhung mehr gibt", fügte er hinzu. Eine sofortige Preisanhebung nach Ostern wird es seinen Angaben zufolge aber nicht geben.
"Wir wollen den Markt ganz bewusst beruhigen und nicht überfordern", sagte der Manager. K+S werde keine weitere Preisankündigung machen, bevor die vorherige Preisanhebung nicht von den meisten Kunden verarbeitet sei, erklärte Vorstandsvorsitzender Norbert Steiner. "Wir werden das mit Augenmaß machen und die Möglichkeiten nutzen, die sich uns bieten", erklärte er. Ziel sei eine nachhaltige Preispolitik.
Erst am 9. März hatte der Kasseler DAX-Konzern die Preise für granuliertes Kaliumchlorid in Europa um 18 EUR je Tonne auf 353 EUR je Tonne angehoben. "Die Preiserhöhung haben wir jetzt Mitte April schon komplett realisiert", sagte Felker. Es habe keinerlei Widerstände im Handel gegeben. "Die Zuversicht im Geschäft ist wieder da", sagte er.
2009 hatte die K+S AG einen starken Nachfrageeinbruch hinnehmen müssen. Zu Beginn des Jahres 2010 hatte K+S daraufhin die Preise in Europa deutlich auf 285 EUR je Tonne Standardkalidünger gesenkt. Zum Vergleich: Im Sommer 2009 hatte der Preis noch bei 435 EUR je Tonne gelegen. Im weiteren Jahresverlauf 2010 waren die Kalipreise in Europa dann im Zuge der Normalisierung der Nachfrage nach Düngemitteln wieder auf 335 EUR je Tonne erhöht worden.
In Europa erzielt K+S 55% seines Umsatzes mit Kali- und Magnesiumprodukten. Am Weltmarkt ist K+S unter Berücksichtigung der bevorstehenden Fusion von Uralkali mit Silvinit der fünftgrößte Kaliproduzent, nach Uralkali, Belaruskali, Potash Corp und Mosaic.
Auch weltweit entwickelt sich der Kalipreis nach Felkers Angaben derzeit weiter nach oben. Beispielsweise habe in Brasilien in den letzten Wochen der Widerstand gegen Preiserhöhungen stark nachgelassen, meinte er. Der höchste Kalipreis werde derzeit in Nordamerika erzielt.
Zur Zukunft des Stickstoffgeschäfts bei K+S sagte Steiner, K+S werde nicht mehr in Stickstoff-Assets investieren, jenseits dessen was das Unternehmen schon habe. Ein Großteil der Produkte dieses Geschäftsbereichs bezieht K+S bisher aus Anlagen der BASF. BASF hat mittlerweile angekündigt, größere Teile ihrer Düngemittelproduktionsanlagen in den nächsten 12 Monaten verkaufen zu wollen. Der Liefervertrag mit K+S läuft noch bis zum 31. Dezember 2014. K+S will nun alle Optionen für das Geschäft prüfen.
Die Kasseler wollen die Produktionsanlagen von BASF aber nicht erwerben. Um am Stickstoffdüngemittelmarkt eine Rolle zu spielen, hätte K+S außer der Produktionsanlagen von BASF deutlich mehr finanzielle Mittel in die Hand nehmen müssen, sagte Steiner. Das hätte die Mittel beschränkt, die K+S für den Ausbau seiner Kernsparten Kali und Magnesium sowie Salz benötige.
Mit der Übernahme des kanadischen Explorationsunternehmens Potash One hat sich K+S zusätztliche Kalikapazitäten gesichert, erste Mengen aus der Mine stehen aber erst ab 2015 zur Verfügung.
Arrondierende Zukäufe sind laut Steiner weiter möglich. "Wenn sich Optionen ergeben, werden wir uns das anschauen", sagte er. Bei dem von K+S zum Verkauf gestellten Endverbrauchergeschäft mit Düngemitteln Compo sieht sich das Unternehmen auf solidem Weg, wie Steiner sagte. Erste Resultate der Prüfungen durch Kaufinteressenten sollen Mitte des Jahres vorliegen.
-Von Heide Oberhauser-Aslan, Dow Jones Newswires;
+49 (0)69 29 725 113, heide.oberhauser@dowjones.com
DJG/hoa/kla
April 15, 2011 01:00 ET (05:00 GMT)
Grüsse King-charles