gilbert, ich glaube ehrlichgesagt auch nicht an Kommunismus und bin da mit dir einer Meinung.
Zudem möchte ich keinesfalls diejenigen Geld/Goldsparer als Verbrecher bezeichnen, sondern sehe ich es eher so, dass es denen im System eigentlich noch mit am Besten geht und sie sich dennoch am Meisten darüber aufregen.
Dass das System nicht gut funktioniert, dass wissen im Grunde doch auch die "Schuldner", doch die Ursachen kann man nicht so einfach bei den Schuldnern, HartzIV-Empfängern, faulen Arbeitslosen oder Imigranten suchen.
Der Mensch sucht eben bei jeder Problematik einen Schuldigen und komischerweise sind immer die Anderen daran schuld. Jeder schiebt die Probleme von sich weg und erkennt dabei nicht, dass das Problem nicht einzelne Teile oder Gruppen in der Bevölkerung sind, sondern wir Alle bzw. der Mensch nunmal ein machtgieriges unvernünftiges Wesen ist.
Und gilbert, sicherlich hast du einen ganz vernünfiges Gehalt, sicherlich rackest du dir dafür auch einen ab, doch hast du jemals schon mal intensiver darüber nachgedacht, dass die Putzfrau, die dein Büro und Toilette von Früh bis Abend putzt, die mit Rückenschmerzen nach Hause geht, dass die eben mit 4€ Stundenlohn nach Hause geht und davon nichtmal die Familie vernünftig bewirten kann?
Während du sagen wir mal mit 20€ Stundenlohn nach Hause gehst, hast du dann gefühlt wirklich 5mal so viel geleistet?
Ich glaube nicht, dass wenn du 5mal so viel putzen würdest, es deine Arbeit aufwiegen würde. Ich denke sogar, dass du selbst wenn du 1mal für deine 20€ putzen müsstest, es für dich eine psychische und körperliche Belastung wäre, dass du deinen Job als weniger oder gleich belastend sehen würdest.
Verstehe mich jetzt bitte nicht falsch, damit möchte ich nicht sagen, dass du einen Job auf dem Niveau einer Putzfrau machst und eine annähernd gleiche Bezahlung gerechtfertigt wäre, aber der Unterschied ist schlichtweg zu groß und köperliche Arbeit wird meiner Meinung nach nicht gewürdigt und auch von führenden Schichten künstlich gedrückt, indem man z.B: mit China, Osteuropa und Leiharbeitern droht.
Damit hat eine Putzfrau nun schon mal eine schlechte Grundlage, die ihr es nicht erlaubt, Geld ansparen zu können. Geht die Waschmaschine kaputt muss eben der Ratenvertrag her.
D.h. derjenige, der wenig verdient und hat, der muss
a)
- selbst unerwartete größere Anschaffungen, Reparaturen, etc. über Raten finanzieren, was ihn deutliche Mehrkosten beschert.
U.a. wenn jemand ein Auto kauft, 6 Jahre abzahlen muss, zahlt er am Ende noch 50% zum Einkaufspreis oben drauf, während der gut betuchte das Auto bar bezahlen kann.
- hat ein Arbeiter keine Sicherheiten vorzuweisen, kommt es für ihn zusätzlich dick, indem er unsinnigerweise höhere Zinsen zahlen muss und oftmals nicht in den Genuss günstiger Finanzierungen kommt. Und wieder ist er quasi verdammt, mehr Schulden machen zu müssen.
- beim Hauskauf/Hausbau ist dies sehr extrem zu sehen, denn ein gut betuchter mit gutem Gehalt zahlt ein Haus in der Regel in max. 10 Jahren, oftmals in deutlich weniger Jahren ab oder zahlt es sogar bar, während der Facharbeiter mit kleinem Eigenanteil etwas die Summe zweier Häuser bezahlen muss. Wieder ist der gut betuchte Herr im großen Vorteil.
- Alternativ kann er natürlich zur Miete wohnen, doch im Grunde bezahlt er mit seiner Miete in seinem Leben ein Haus, mit dem Nachteil, dass er aber kein Haus hat, während sich der Vermieter und Immobilienbesitzer ein weiteres Haus von den Mieteinnahmen hinzukaufen kann.
- weiter geht es dann bei der Versicherung, er schließt eine Lebensversicherung und Unfallversicherung ab. Da er an einer Maschine arbeitet, ist er einem höheren Risiko ausgesetzt. D.h. er bezahlt für die gleiche Lebens- und Unfallversicherung gleich mal 50% mehr als der Ingenieur oder Manager im Büro und wieder wird der Kleine Mann finanziell benachteiligt.
Im Grunde kann man schon sagen, dass das System derartig unsozial und unsolidarisch ist, dass es dem Kleinen Mann die Knüppel zwischen die Beine knallt und der eigentlich gar nicht solide haushalten kann, wenn er nicht gerade spartanisch leben will.
Er geht ein Leben lang arbeiten und hat weder Eigentumswohnung, noch Haus, sondern bekommt dafür eine mikriger Rente.
Viel Ansparen konnte er auch nicht, weil er Alles zu einem vernünfigen Leben brauchte.
Ist solch eine Gesellschaft nicht armseelig?
Damit züchtet bzw. zwingt man doch die Leute in die Schulden und fördert die Umverteilung von unten nach oben als würde man Benzin ins Feuer schütten.
Eine Alternative sehe ich mit diesem Gesellschaftssystem jedenfalls nicht.
Eine Alternative hat meiner Meinung nach die violette Partei, die u.a. die Geldhortung "bestrafen" und den Geldumtausch, sei es in Waren, Diensten oder auch Festwerten wie Gold fördern. Die u.a. auch nicht kreditfähige regionale Festwährungen fördern, was Quasi eine Art Wertaufbewahrung sein kann.
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