endlich ist es soweit: Die Piraeus Bank hat einen neuen CEO gefunden. Die kritischen Stimmen waren zuletzt immer lauter geworden angesichts der schwierigen Situation im griechischen Bankensektor. Denn seit Januar 2016 war die Bank nur noch kommissarisch geführt worden, was das Unternehmen in keinem guten Licht dastehen ließ.
Die Würfel sind gefallen
Nun wurde also entschieden: Wie „Ekathimerini“ berichtete, ist der ehemalige Eurobank-Vorstandsvorsitzende Christos Megalou der neue Leiter der Piraeus Bank. Nachdem die Kandidaten in den vergangenen Wochen intensiv geprüft worden waren, hatte der Auswahlausschuss dem Vorstand der Bank am vergangenen Mittwoch Megalou als neuen CEO empfohlen. Der Vorschlag erhielt daraufhin eine einstimmige Unterstützung aus dem Vorstand, einschließlich der Stimmen des Hellenic Financial Stability Fund (HFSF), der 26,42 Prozent des Kreditgebers kontrolliert.
Auch die Aufsicht der Eurozone (SSM) und der Bank von Griechenland stehen der Entscheidung positiv gegenüber. Erst Mitte Februar war der Vorsitzende der Piraeus-Gruppe, Georgios Hatzinikolaou, in Frankfurt gewesen und hatte Kontakte zur Verwaltung des SSM geknüpft, wobei es auch um die administrativen Veränderungen und vor allem die Auswahl eines neuen Vorstands ging.
Eine gute Wahl
Megalou leitete von 2013 bis 2015 die Eurobank, nachdem er von 2010 bis 2013 als Südeuropa-Direktor bei der Credit Suisse Europe und als Direktor bei Barclays de Zoete Wedd (BZD) tätig war. Seine Zeit bei der Eurobank Ergasias war besonders erfolgreich und ihm wird die Lenkung der Bank zurück in den privaten Sektor zugeschrieben. Diese war im Jahr 2014 durch eine 2,9-Milliarden-Euro-Kapitalerhöhung durchgeführt worden, die ausschließlich von privaten Fonds abgedeckt wurde.
Der neue Vorstand der Piraeus-Gruppe wird nun voraussichtlich das Tempo bei der Bewältigung der großen Herausforderungen stark anziehen. Die erste Aufgabe ist die Verringerung ihrer Nonperforming Exposures (NPEs), also offener Posten, die derzeit mehr als 30 Milliarden Euro betragen. Diese sollen, so hat die Piraeus Bank dem SSM versprochen, von rund 34,2 Milliarden heute auf 20,3 Milliarden Euro zu Ende 2019 gesenkt werden. Das sind knapp 14 Milliarden Euro oder 41 Prozent.
Zu den Prioritäten gehört auch die Verbesserung der Liquidität der Bank und die Gewinnung von mehr Einlagen. Hier kann meines Erachtens nur die Zeit zeigen, ob die Vorhaben wie geplant umgesetzt werden können. Zumindest ist die Neubesetzung des CEO-Postens ein Hoffnungsschimmer am Horizont.