Mehr Risiken als Chancen: TAG
Mit einem KGV von 1,6 ist der Wohnimmobilienkonzern TAG Immobilien zwar so niedrig bewertet wie K+S. Doch Vorsicht: Steigende Zinsen belasten Immobilienfirmen mehr als andere Unternehmen, unter anderem weil die Branche ihre Firmenwerte mithilfe eines Diskontierungszinses errechnet. Steigende Zinsen führen dadurch zu sinkenden Buchwerten und einem schrumpfenden Eigenkapital.
Die Verschuldung des Unternehmens ist rasant gestiegen: binnen zwölf Monaten von 2,8 Milliarden auf 3,7 Milliarden Euro im abgelaufenen Halbjahr. Damit weist TAG höhere Nettoschulden aus, als es an Eigenkapital in Höhe von 3,2 Milliarden Euro bilanziert.
Obendrein sind die Gewinne im Sinkflug: Nach gut einer halben Milliarde Euro im vergangenen Jahr rechnen Analysten im laufenden Geschäftsjahr durchschnittlich mit 375 Millionen und nur noch gut 140 Millionen Euro im nächsten Jahr. Dadurch steigt die Bewertung der Aktie.
Mit 14,4 Prozent erreicht TAG eine rekordhohe Dividendenrendite. Voraussetzung ist aber, dass der Konzern tatsächlich an seiner hohen Ausschüttung von zuletzt 89 Cent festhält. Angesichts sinkender Gewinnerwartungen und schlechterer Aussichten für die Immobilienbranche ist das eine gewagte Spekulation.
Gewinn ist die Summe aus positiven Investitionen abzüglich negativer Investitionen