die Preise waren schon seit 30 Jahren nicht mehr so tief und schreien nach einer Erholung. Nach den Märkten und den Nachrichten ist eine Erholung sehr wahrscheindlich:
Preis für Rohkaffee steigt wieder
Vor allem technische Gründe / Zunahme der Produktion erwartet
Rohkaffee war noch zu Beginn der vergangenen Woche so billig wie seit 30 Jahren nicht mehr. Inzwischen hat sich aber eine Erholung eingestellt. Sie war nach Ansicht von Analysten aus technischer Sicht überfällig. Weitere konkrete Gründe für den Aufschwung sind nicht zu erkennen, wenn man einmal von der zu dieser Jahreszeit stets präsenten Frostgefahr, in den brasilianischen Erzeugergebieten absieht.
Daher wollen es Experten nicht ausschließen, daß die Notierungen die kürzlich verzeichneten Tiefstände bald noch einmal auf ihren Bestand hin testen. Daß Kaffee schließlich noch billiger werde, sei durchaus möglich, heißt es. Bemerkenswert erscheint, daß der zurückliegende Preisverfall, in dessen Verlauf Kaffee' in London innerhalb von knapp 18 Monaten um die Hälfte billiger wurde, keine nennenswerte Zunahme des Verbrauchs bewirkt hat.
Über das statistische Bild hat das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) Vor kurzem Aufschluß gegeben. Es schätzt, daß die Weltproduktion 2001/2002 (Oktober/September) gegenüber der laufenden Saison um 740 000 Sack auf den Rekord von 117,4 Millionen Sack (je 60 Kilogramm) steigt. Die Exporte der Erzeugerländer sollen von 87,5 Millionen Sack auf 93,1 Millionen Sack zunehmen. Die Kaffeebestände in den Erzeuger ländern dürften in der kommenden Saison von 26,34 Millionen Sack auf 25,82 Millionen Sack sinken. Dies sind vage Zahlen, die unter Umständen noch erheblich korrigiert werden müssen, doch gelten sie weithin als realistisch.
Besonders interessant sind die Angaben des USDA zu Brasilien, dem mit Abstand bedeutendsten Produzentenland. 2001/2002 sollen dort 33,7 Millionen Sack erzeugt werden. Gegenüber 2000/2001 würde dies eine Zunahme um rund ein Prozent bedeuten. Unterdessen hat ein Erzeugerverband im Bundesstaat Minas Gerais erklärt, es sei nicht damit zu rechnen, daß die Gesamtproduktion des Landes 2001/2002 mehr als 30 Millionen Sack erbringe. Im Dezember hatte die brasilianische Regierung ein Ergebnis von nur 26,7 Millionen Sack angekündigt.
Quelle: FAZ
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Neue Maßnahme der Produzenten gegen Preisverfall
Schlechter Kaffee soll vom Markt verschwinden
Mehrere lateinamerikanische Länder wollen Kaffee von schlechter Qualität vom Markt nehmen und so dem andauernden Verfall der Preise entgegenwirken. Von dem Vorgehen sollten auch andere Kaffee-Exporteure überzeugt werden, teilte der Verband Kaffee produzierender Länder (ACPC) im, Vorfeld der Weltkaffeekonferenz mit, die gestern in London begann. Costa Rica, EI Salvador, Honduras, Nicaragua, Kolumbien und Mexiko wollten innerhalb von zwei Monaten einen konkreten Plan vorlegen, sagte ACPC-Chef Sergio Amaral aus Brasilien. Kaffee von niederer Qualität mache etwa 5 % der Gesamtproduktion aus.
Bisher hatte der Verband in erster Linie darauf gesetzt, den Preissturz durch eine Drosselung der Produktion aufzuhalten. In London beschwerten sich mehrere Länder, dass andere Staaten sich nicht an die Absprachen hielten. Vietnam als zweitgrößter Hersteller beispielsweise soll seinen Export in den ersten vier Monaten dieses Jahres um 98 % gesteigert haben. Der Kaffeepreis ist an den Weltmärkten innerhalb eines Jahres um etwa 40 % gesunken. Die Zurückhaltung von Kaffee vom Exportmarkt hat also bisher nicht den gewünschten Erfolg (einer deutlichen Preigerholung) gebracht. Schuld seien vor allem die hohen Beständen von 22 Mill. Sack (à 60 kg) in den Verbraucherländern, sagte Sergio Amaral, Vorsitzender der ACPC.
Uganda hat derweil angekündigt dass es Mitglied der ACPC und auch der inter-afrikanischen Kaffeeorganisation (IACO) bleiben wird. Das Land hatte im April den Austritt angekündigt; man könne wegen der niedrigen Kaffeepreise die Mitgliedsbeiträge nicht mehr bezahlen.
Quelle: Handelsblatt
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Preise sind auf Rekordtief
Amerikas Kaffeeländer fordern Ende der Krise
Die Staatschefs aus zwölf Ländern haben am Sonntag auf dem Amerika-Gipfel einen dringenden Aufruf zur Beendigung der Krise am internationalen Kaffee-Markt unterzeichnet. Wir erleben die schlimmste Krise in einem Jahrhundert. Die Exportpreise in Dollar sind auf einem Rekordtief und die Kurse auf den Rohstoff-Börsen schwanken extrem", hieß es in der im kanadischen Quebec unterzeichnete Erklärung.
Die Präsidenten forderten die USA und Kanada auf, sich wieder der Internationalen Kaffee-Organisation anzuschließen, um gemeinsam mit den Produzentenländern an der Beilegung der Krise mitzuarbeiten. Als mögliche Lösungsansätze führten die Unterzeichner ordnungspolitische Maßnahmen auf der Angebots- und Nachfrageseite und die Aufstellung von Standards für Exportkaffee auf. Außerdem müsse darauf hingearbeitet werden, dass multilaterale Finanzeinrichtungen keine Kredite zur Ausweitung der Kaffeeproduktion mehr vergäben.
"Wir appellieren an die 65 Staaten, die vom 17. bis 19. Mai in London zur Internationalen Kaffe-Konferenz zusammenkommen, Vorschläge zur Lösung der Krise auszuarbeiten", heißt es in der Erklärung, die von Bolivien, Brasilien, Costa Rica, Ecuador, EI Salvador, Guatemala, Honduras, Kolumbien, Mexiko, Panama, Paraguay und der Dominikanischen Republik unterschrieben wurde.
Ziel der Initiative ist ein internationales Abkommen zur Regulierung des Kaffee-Marktes. Insbesondere für die kleinen, mittelamerikanischen Produzenten hat sich die Lage durch die sinkenden Weltmarktpreise für Kaffee dramatisch verschlechtert.
Quelle: Handelsblatt
Preis für Rohkaffee steigt wieder
Vor allem technische Gründe / Zunahme der Produktion erwartet
Rohkaffee war noch zu Beginn der vergangenen Woche so billig wie seit 30 Jahren nicht mehr. Inzwischen hat sich aber eine Erholung eingestellt. Sie war nach Ansicht von Analysten aus technischer Sicht überfällig. Weitere konkrete Gründe für den Aufschwung sind nicht zu erkennen, wenn man einmal von der zu dieser Jahreszeit stets präsenten Frostgefahr, in den brasilianischen Erzeugergebieten absieht.
Daher wollen es Experten nicht ausschließen, daß die Notierungen die kürzlich verzeichneten Tiefstände bald noch einmal auf ihren Bestand hin testen. Daß Kaffee schließlich noch billiger werde, sei durchaus möglich, heißt es. Bemerkenswert erscheint, daß der zurückliegende Preisverfall, in dessen Verlauf Kaffee' in London innerhalb von knapp 18 Monaten um die Hälfte billiger wurde, keine nennenswerte Zunahme des Verbrauchs bewirkt hat.
Über das statistische Bild hat das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) Vor kurzem Aufschluß gegeben. Es schätzt, daß die Weltproduktion 2001/2002 (Oktober/September) gegenüber der laufenden Saison um 740 000 Sack auf den Rekord von 117,4 Millionen Sack (je 60 Kilogramm) steigt. Die Exporte der Erzeugerländer sollen von 87,5 Millionen Sack auf 93,1 Millionen Sack zunehmen. Die Kaffeebestände in den Erzeuger ländern dürften in der kommenden Saison von 26,34 Millionen Sack auf 25,82 Millionen Sack sinken. Dies sind vage Zahlen, die unter Umständen noch erheblich korrigiert werden müssen, doch gelten sie weithin als realistisch.
Besonders interessant sind die Angaben des USDA zu Brasilien, dem mit Abstand bedeutendsten Produzentenland. 2001/2002 sollen dort 33,7 Millionen Sack erzeugt werden. Gegenüber 2000/2001 würde dies eine Zunahme um rund ein Prozent bedeuten. Unterdessen hat ein Erzeugerverband im Bundesstaat Minas Gerais erklärt, es sei nicht damit zu rechnen, daß die Gesamtproduktion des Landes 2001/2002 mehr als 30 Millionen Sack erbringe. Im Dezember hatte die brasilianische Regierung ein Ergebnis von nur 26,7 Millionen Sack angekündigt.
Quelle: FAZ
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Neue Maßnahme der Produzenten gegen Preisverfall
Schlechter Kaffee soll vom Markt verschwinden
Mehrere lateinamerikanische Länder wollen Kaffee von schlechter Qualität vom Markt nehmen und so dem andauernden Verfall der Preise entgegenwirken. Von dem Vorgehen sollten auch andere Kaffee-Exporteure überzeugt werden, teilte der Verband Kaffee produzierender Länder (ACPC) im, Vorfeld der Weltkaffeekonferenz mit, die gestern in London begann. Costa Rica, EI Salvador, Honduras, Nicaragua, Kolumbien und Mexiko wollten innerhalb von zwei Monaten einen konkreten Plan vorlegen, sagte ACPC-Chef Sergio Amaral aus Brasilien. Kaffee von niederer Qualität mache etwa 5 % der Gesamtproduktion aus.
Bisher hatte der Verband in erster Linie darauf gesetzt, den Preissturz durch eine Drosselung der Produktion aufzuhalten. In London beschwerten sich mehrere Länder, dass andere Staaten sich nicht an die Absprachen hielten. Vietnam als zweitgrößter Hersteller beispielsweise soll seinen Export in den ersten vier Monaten dieses Jahres um 98 % gesteigert haben. Der Kaffeepreis ist an den Weltmärkten innerhalb eines Jahres um etwa 40 % gesunken. Die Zurückhaltung von Kaffee vom Exportmarkt hat also bisher nicht den gewünschten Erfolg (einer deutlichen Preigerholung) gebracht. Schuld seien vor allem die hohen Beständen von 22 Mill. Sack (à 60 kg) in den Verbraucherländern, sagte Sergio Amaral, Vorsitzender der ACPC.
Uganda hat derweil angekündigt dass es Mitglied der ACPC und auch der inter-afrikanischen Kaffeeorganisation (IACO) bleiben wird. Das Land hatte im April den Austritt angekündigt; man könne wegen der niedrigen Kaffeepreise die Mitgliedsbeiträge nicht mehr bezahlen.
Quelle: Handelsblatt
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Preise sind auf Rekordtief
Amerikas Kaffeeländer fordern Ende der Krise
Die Staatschefs aus zwölf Ländern haben am Sonntag auf dem Amerika-Gipfel einen dringenden Aufruf zur Beendigung der Krise am internationalen Kaffee-Markt unterzeichnet. Wir erleben die schlimmste Krise in einem Jahrhundert. Die Exportpreise in Dollar sind auf einem Rekordtief und die Kurse auf den Rohstoff-Börsen schwanken extrem", hieß es in der im kanadischen Quebec unterzeichnete Erklärung.
Die Präsidenten forderten die USA und Kanada auf, sich wieder der Internationalen Kaffee-Organisation anzuschließen, um gemeinsam mit den Produzentenländern an der Beilegung der Krise mitzuarbeiten. Als mögliche Lösungsansätze führten die Unterzeichner ordnungspolitische Maßnahmen auf der Angebots- und Nachfrageseite und die Aufstellung von Standards für Exportkaffee auf. Außerdem müsse darauf hingearbeitet werden, dass multilaterale Finanzeinrichtungen keine Kredite zur Ausweitung der Kaffeeproduktion mehr vergäben.
"Wir appellieren an die 65 Staaten, die vom 17. bis 19. Mai in London zur Internationalen Kaffe-Konferenz zusammenkommen, Vorschläge zur Lösung der Krise auszuarbeiten", heißt es in der Erklärung, die von Bolivien, Brasilien, Costa Rica, Ecuador, EI Salvador, Guatemala, Honduras, Kolumbien, Mexiko, Panama, Paraguay und der Dominikanischen Republik unterschrieben wurde.
Ziel der Initiative ist ein internationales Abkommen zur Regulierung des Kaffee-Marktes. Insbesondere für die kleinen, mittelamerikanischen Produzenten hat sich die Lage durch die sinkenden Weltmarktpreise für Kaffee dramatisch verschlechtert.
Quelle: Handelsblatt