Kriterien erfuellen, machen auf lange Sicht viel Freude.
den Schwerpunkt seiner Investments sehen. Fuer manche
die Suppe eben. An der Boerse bieten sich gerade den
Chancen. Leider bemerkt man meist erst im Nachhinein,
was alles moeglich gewesen waere. "Ach, haette ich doch..."
praktisch immer bei extrem spekulativen Chancen. Es ist
drei oder fuenf Jahren auf die Kursentwicklung blickt.
Doch der Reihe nach.
untergekommen. Der japanische Betreiber von Laeden
DER Ueberflieger schlechthin. Mehrere tausend Prozent
Vorfeld der Euphorie mit dem Papier eingedeckt hatten.
nicht schwer zu erraten: Das Geschaeftsmodell erwies sich,
wenn schon nicht als totale Luftnummer, so doch
als ziemlich risikoreich. Selbstverstaendlich war auch
der Betrieb der smarten Japaner im Fruehjahr 2000
heillos ueberbewertet. Hinzu kamen rechtliche Probleme.
Die Unbescholtenheit des Firmenlenkers Yasumitsu Shigeta
wurde in Frage gestellt. Kurz: Nachdem die "Grossen"
abkassiert hatten, wurden eiligst Erklaerungen verbreitet,
warum man Aktien von Hikari Tsushin auf gar keinen
Fall in seinem Depot haben sollte. Das Ende vom Lied
war ein Kurseinbruch von ungefaehr 99 Prozent. Genaue
Zahlen spielen bei einem Verlust in dieser Groessenordnung
eine eher untergeordnete Rolle.
Dabei hatte alles so schoen angefangen. In Zeiten der
Aufbruchstimmung hatten die Japaner hochfliegende
Plaene. Das scheinbar so eintraegliche Geschaeft mit
den Handy-Laeden wollte man auf dem gesamten
asiatischen Kontinent vorantreiben. Vor allem den
Mega-Markt China hatte Firmenboss Shigeta im Auge.
Und um sich den Zugang ins Reich der Mitte zu sichern,
wurden Beteiligungen an verschiedenen in Hong Kong
gelisteten Firmen getaetigt. Eine davon war der
damalige Batterien-Hersteller Golden Power.
Das an sich unspektakulaere Unternehmen sollte mit
Hilfe des prominenten Namens in neuem Glanz
erstrahlen und fuer Hikari Tsushin Japan das Standbein
fuer alle Aktivitaeten im Riesenreich bilden. Aus Golden
Power wurde Hikari Tsushin International (WKN
915538).
Falsche Faehrte?
Doch fuer eine Erweiterung des Geschaeftsmodells
war es laengst zu spaet. Das Projekt war zum
Scheitern verurteilt. Ende letzten Jahres wurde die
51-Prozent-Beteiligung an die in Hong Kong ansaessige
Investmentgesellschaft Noble Island verkauft. Der
Verkaufspreis lag mit 4,5 HK-Cents pro Aktie um satte
66 Prozent unter dem letzten Kurs der Hikari-Tochter von
13,3 HK-Cent. Durch den Verkauf musste Hikari Japan
einen ausserordentlichen Verlust von 6,1 Milliarden Yen
verbuchen. Ob damit eine falsche Faehrte gelegt werden
sollte? Womoeglich war Noble Island nur am
Boersenmantel interessiert. Wer weiss...
Die zunaechst wieder zum Aschenputtel abgestempelten
Mitarbeiter von Hikari Tsushin International mussten
sich nicht lange mit der bekannten Rolle zufrieden geben.
Die juengsten Nachrichten lassen manches Spekulantenherz
hoeher schlagen und koennten darauf hindeuten, dass
dem Unternehmen womoeglich doch noch eine spektakulaere
Zukunft blueht: Zusammen mit zwei strategischen Partnern,
die klingenden Namen sind Alta Financial Holdings Limited
und Zhongda Industrial Group, sollen Errichtung und
Wartung eines Netzes von Erdgasleitungen voran getrieben werden.
Und zwar nicht irgendwo. Ort der Anstrengungen ist das
chinesische Riesenreich. Erst vor wenigen Tagen wurde
bei Hikari Tsushin International zu diesem Zweck eine
Kapitalerhoehung in Hoehe von 250 Millionen HK-Dollar
durchgefuehrt. Mit 37 Prozent wird die Mehrheit an dem
Projekt beim staatlichen "China Gas Bureau" liegen.
Laut Unternehmensmitteilung handelt es sich dabei um einen
der groessten staatlichen Betriebe der Volksrepublik
China. Erdgas hat bei der Energieversorgung im Reich
der Mitte bislang einen Anteil von nicht einmal drei
Prozent. In den kommenden Jahren soll die Quote
sukzessive ausgebaut werden. Wobei es bei Hikari Tsushin
International ausschliesslich um den Bau und die Verlegung
der Gasleitungen gehen wird. Die Foerderung von Erdgas
ist ausdruecklich nicht vorgesehen. Dennoch sind die
moeglichen Wachstumsraten gigantisch.
Neubewertung
Angesichts der juengsten Entwicklung ist es zum
gegenwaertigen Zeitpunkt so unmoeglich wie sinnlos,
Geschaeftszahlen zu nennen. Dass Hikari Tsushin International
beispielsweise im Sechs-Monats-Zeitraum zum
31. Januar 2002 einen Verlust von 4,08 HK-Cent je Aktie
ausweisen musste, nach einem Gewinn von 28 HK-Cent im
Vorjahr, hat angesichts der aktuellen Ereignisse so gut wie
keine Aussagekraft. Zwar will das Unternehmen die
bisherigen Geschaeftsfelder, Investitionen in Internet-Unternehmen,
den Ausbau von Mobilfunk-Laeden in China sowie die
Herstellung von Batterien vorerst weiter betreiben. Die kuerzlich
bekannt gegebene neue Firmenbezeichnung laesst jedoch
bereits erahnen, wohin die Reise gehen wird. In Zukunft
wird das Unternehmen unter dem Namen "China City Natural
Gas Holdings Limited" firmieren. Der Titel steht damit vor
ganz neuen Aufgaben. Eine voellige Neubewertung wird
damit einher gehen. Wie diese aussehen wird, kann nur die Zukunft zeigen.
Sehr verdaechtig
Das Verhalten des Handelsvolumens an der Boerse in
Hong Kong jedenfalls ist hoechst verdaechtig:
Waehrend die taeglichen Umsaetze bei den meisten
frueheren Internet-Highflyern Asiens nahezu ausgetrocknet sind,
befindet sich Hikari Tsushin an der Heimatboerse seit
einigen Wochen in illustrer Gesellschaft. Mit so renommierten
Titeln wie HSBC Holdings, China Mobile, Hutchison
Whampoa oder Cheung Kong liefert sich der Wert Tag fuer
Tag ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Position des
Umsatz-Spitzenreiters. Und zwar interessanterweise nicht
nur bei der Zahl der gehandelten Aktien. Hier ist Hikari Tsushin
wegen des niedrigen Aktienkurses ohnehin kaum zu uebertreffen.
Das bisherige Spitzenergebnis lag hier am 25. April bei
1,8 Milliarden (!) Papieren. Doch auch der Wert der
gehandelten Anteilsscheine macht einem Boersenschwergewicht
alle Ehre - zumindest fuer chinesische Verhaeltnisse. Die am
heutigen Freitag umgesetzten 1,357 Milliarden gehandelten
Anteilsscheine zum Kurs von 0,212 HK-Dollar repraesentieren
einen Betrag von fast 32 Millionen US-Dollar. Beim Blick
auf den Fuenf-Jahres-Chart faellt weiterhin auf, dass die
Umsaetze auch die sicherlich nicht geringen Handelsvolumina
waehrend des Internet-Hypes vor zwei Jahren bei weitem
uebertreffen. Das ist zumindest erstaunlich.
Fazit:
Anleger, die sehr mutig sind, koennten bei Hikari Tsushin
International (WKN
915538; demnaechst
China City Natural Gas Holdings Limited) auf eine voellige
Neubewertung spekulieren. Sollte das anvisierte Projekt,
unter staatlicher Leitung ein Netz von Erdgasleitungen in
China zu errichten, wie vorgesehen vorankommen, sind hier
exorbitante Kursgewinne moeglich. Dabei darf man jedoch
nicht vergessen, dass der Titel in die allerhoechste
Risikoklasse gehoert!! Noch ist so gut wie nichts passiert,
das neue Unternehmen befindet sich erst im Fruehstadium
seiner Entstehung. Angesichts der dramatischen Ereignisse
duerfte es auch wenig Sinn machen, mit einem festen
Stopp-Loss zu arbeiten. Besser ist es, man richtet sich
einen mentalen Stopp-Kurs ein, bei dessen Unterschreitung
das Engagement konsequent glatt gestellt wird. Eine
Hausnummer ist hier schwer zu nennen. In jedem Fall
muss man den Kapitaleinsatz streng begrenzen!! Und ein
Totalverlust sollte fest einkalkuliert werden. Wer sich
dennoch zu einem Kauf durchringt, der sollte nicht mehr
allzu lange zoegern. Im Moment durchbricht der Titel
unter extrem hohen Umsaetzen saemtliche charttechnischen
Huerden - und zwar mit frappierender Leichtigkeit.