ifo-Geschäftsklimaindex überraschend gestiegen

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rosch:

ifo-Geschäftsklimaindex überraschend gestiegen

 
22.08.01 11:09
Analysten lagen mit Prognosen daneben


ifo-Geschäftsklimaindex überraschend gestiegen


Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich entgegen den Erwartungen von Analysten im Juli erstmals seit Januar verbessert. Von einem Ende der Konjunkturabkühlung kann aber noch keine Rede sein.

 



Reuters MÜNCHEN. Der an den Finanzmärkten viel beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex für Westdeutschland sei auf 89,8 von 89,5 Punkten im Juni gestiegen, teilte das Münchener Wirtschaftsforschungsinstitut am Mittwoch mit. Im Juni war das Konjunkturbarometer noch im sechsten Monat in Folge auf den niedrigsten Stand seit August 1996 gefallen. Analysten hatten im Schnitt auch für Juli mit einem Rückgang, und zwar auf 88,6 Punkte gerechnet. Der Euro stieg in wenigen Minuten um mehr als einen halben US-Cent auf über 0,92 $.

Der Index der Geschäftsbeurteilungen in Westdeutschland sank den Angaben zufolge im Juli auf 84,8 von revidiert 85,4 (85,5) Punkten im Juni. Der Index Geschäftserwartungen für die alten Bundesländer stieg auf 95,0 von revidiert 93,5 (93,6) Punkten im Vormonat. Für Ostdeutschland blieb der Geschäftsklimaindex unverändert auf 102,1 Punkten.

Konjunkturabkühlung dauert an

Die Konjunkturabkühlung in Deutschland setzt sich nach Ansicht von Ifo-Volkswirt Gernot Nerb trotz allen Index-Anstiegs aber weiter fort. "Der Anstieg des Ifo-Erwartungsindexes ist ein positives Signal, aber es ist noch zu früh, um zu sagen, dass es sich um eine Wende handelt", sagte Nerb in einem Reuters-Interview. Erst ein Anstieg des Indexes drei bis vier Monate in Folge sei ein deutlicher Beleg für eine konjunkturelle Wende. Die Wirtschaftslage sei derzeit noch von Unsicherheit geprägt und erfordere Unterstützung durch die Wirtschafts- und Geldpolitik.

Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung in München gab im einzelnen folgende Index-Werte für West- und Ostdeutschland bekannt:

Westdeutschland: Geschäftsklima 89,8 (Juni 2001: 89,5), Geschäftsbeurteilung 84,8 (Juni 2001: 85,4), Geschäftserwartung 95,0 (Juni 2001: 93,5).

Ostdeutschland: Geschäftsklima 102,1 (Juni 2001: 102,1), Geschäftsbeurteilung 122,4 (Juni 2001: 121,2), Geschäftserwartung 83,1 (Juni 2001: 84,1).

Volkswirte zum Ifo-Geschäftsklima-Index

Volker Nitsch, Bankgesellschaft Berlin:
"Die Zahlen sind eine positive Überraschung, aber es ist zu früh, um zu sagen, ob dies der Beginn eines Aufwärtstrends ist. Wir müssen abwarten, ob sich sich diese Stabilisierung in den kommenden Monaten fortsetzt. Aber ich glaube, die Zeiten, in denen sich der Ifo-Index im freien Fall befand, sind vorbei: Das zeigt der Anstieg des Wertes der Geschäftserwartungen, der normalerweise einen Umschwung bedeutet. Außerdem ist das Niveau des Index schon niedrig, womit das weitere Abschwungpotenzial begrenzt ist. Ich erwarte, dass sich der Index um das momentane Niveau in den nächsten Monaten stabilisieren wird und dass wir eine starke Verbesserung des Index im vierten Quartal sehen werden."

Hans Jäckel, DG Bank, Frankfurt:
"Diese Zahl passt eigentlich nicht zu den anderen deutschen Indikatoren wie den Auftragseingängen und der Industrieproduktion. Wir müssen abwarten, ob das nicht wieder wie im Januar ein einmaliger Ausreißer nach oben ist. Eine durchgfreifende Konjunkturerholung in Deutschland ist wenig wahrscheinlich, solange die Wende in den USA nicht geschafft wird. Auch die EZB wird die Ifo-Daten in Ruhe analysieren und nicht isoliert betrachten."

Uwe Anegenendt, BHF Bank:
"Das sieht nach einer Bodenbildung beim Ifo-Index aus, zumal der Erwartungsindex deutlich angezogen hat. Das weist auf eine konjunkturelle Erholung hin. Man kann davon ausgehen, dass wir die erwartete konjunkturelle Besserung im zweiten Halbjahr, insbesondere im vierten Quartal, sehen werden. Sie wird aber verhalten ausfallen. Bei den Verbraucherpreis-Daten rechnen wir mit einer weiteren Besserung, so dass sich Spielraum für die EZB ergibt, die Zinsen zu senken.

www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/.../0/depot/0/index.html
rosch:

Nachhilfe: Das ifo-Institut fragt nach

 
22.08.01 11:15
Geschäftsklimaindex: Wie Unternehmen fühlen

Das ifo-Institut fragt nach

Der Geschäftsklimaindex - jeden Monat wird er vom ifo-Institut bekannt gegeben und gilt an der Börse als wichtiger Indikator. Auf den ersten Blick mag er an die "gefühlte Temperatur" des Wetterberichts erinnern - doch das Ganze hat durchaus mit Mathematik zu tun...

Rund 170 Mitarbeiter, davon etwa 90 Wissenschaftler, stehen in den Diensten des in München und Dresden ansässigen Instituts für Information und Forschung, kurz "ifo". Für die Ermittlung des Geschäftsklimaindex befragt es jeden Monat über 7.000 Unternehmen in Deutschland., wie sie die aktuelle Lage und die Zukunftsaussichten ihres Unternehmens einschätzen. Per Fragebogen urteilen die Firmen für ihren Teil in den Kategorien Geschäftslage zwischen besser/gleich/schlechter und hinsichtlich der Erwartungen für die nächsten sechs Monate zwischen besser/gleich/schlechter. Außerdem geben die Befragten an, ob die Anzahl der Beschäftigten gestiegen, gleichgeblieben oder gesunken ist.

Und jetzt kommt die Mathematik

Der Index ist in mehr als 300 Produktgruppen bzw. Märkte unterteilt, und die Antworten der Unternehmen werden je nach Bedeutung der Branchen gewichtet. Für jede einzelne Frage wird ein geometrischer Mittelwert gebildet. Der Mittelwert kann zwischen den Extremwerten -100 (alle Befragten schätzen die Lage schlecht ein) und +100 (alle Befragten schätzen die Lage gut ein) schwanken. Die Angaben werden dabei getrennt nach Westdeutschland und Ostdeutschland aufgerechnet. Das entstandene geometrische Mittel wird auf ein Basisjahr (derzeit 1991) bezogen und von saisonalen Faktoren, etwa vom Weihnachtsgeschäft, bereinigt. Und dieser Wert ergibt den ifo-Geschäftsklimaindex für den jeweiligen Monat.

In den letzten Monaten ist der Index permanent gesunken. Das heißt, den Unternehmen in Deutschland geht es nicht sonderlich gut, sie schätzen das Geschäftsklima als unfreundlich ein und machen sich keine Illusionen über die konjunkturellen Aussichten. Kurz: Die Stimmung ist gesunken - und sie sinkt weiter, sobald das Institut erst die Nachricht von der unerfreulichen Stimmung veröffentlicht. Nicht zuletzt an der Börse...

www.frauenfinanzseite.de/boerse/artikel/...0005848/index.shtml

rosch:

@schmuchler, "lol" o.T.

 
22.08.01 12:01
schmuggler:

@Rosch

 
22.08.01 12:14
Schmuchler?? Ich denke das galt mir. Sorry, hab deinen Beitrag übersehen.

 
RolfK:

Gute Arbeit rosch

 
22.08.01 12:15
ich finde es toll, wenn man etwas voneinander lernen kann. Gerade mit diesen ganzen Wirtschaftsindikatoren und Zahlen die vermeldet werden, da blicken ja wohl die wenigsten durch. Was ist für Euch der wichtigste Indikator?

Ich hab auch was echt gutes gefunden: Indikator-Überblick  
rosch:

Hi RolfK, sehr guter Link! o.T.

 
22.08.01 12:16
rosch:

@RolfK , allerdings sind das äußerst

 
22.08.01 12:21
fragwürdige Aussagen:
z.B.:
"Der zuverlässige Index hat eine 6monatige Vorlaufszeit.
Einen Abschwung zeigt er 6 Monate im voraus an.
Ein Aufschwung wird mit einem 1-2monatigem Vorlauf angezeigt."

Ist plasir Mechaniker oder Techniker??????

Wer so einen Quatsch glaubt  ...!
Das tut echt weh!

MfG
Traderxy:

wieso?

 
24.08.01 15:36
klar, dass man sich auf solche Dinge nicht verlassen kann, aber es ist doch sinnvoll bekannte Anhaltspunkte zu geben?

Gruß
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