Windenergie boomt weltweit weiter
Berlin (AP) Die Windenergie boomt kräftig weiter. Weltweit wuchs der Markt um 23 Prozent, während der deutsche Inlandsmarkt mit elf Prozent weniger stark zulegte, wie der Bundesverband WindEnergie und die VDMA Power Systems am Dienstag in Berlin mitteilten. Den Gesamtumsatz bezifferte die deutsche Branche mit 4,5 Milliarden Euro im vergangenen Jahr, wovon Exporte die Hälfte ausmachten.
«Das ist das beste Windjahr, das es jemals gegeben hat», sagte der Geschäftsführer von VDMA, Thorsten Herdan. Weltweit sei 2005 die 10.000 Megawatt-Schwelle an Neuinstallationen von Windkaftanlagen überschritten worden.
Zwar sei der deutsche Markt nicht mehr so stark im Fokus wie in der Vergangenheit. Doch die weltweiten Märkte würden die schwächere Marktsituation in Deutschland überkompensieren, betonte er. Deutschland mache noch immer die Hälfte des Marktes für Windenergie aus, dessen Volumen nach Angaben der Branche zehn Milliarden Euro beträgt.
Deutschland stehe mit rund 1.750 Megawatt an Neuinstallationen an dritter Stelle hinter den USA mit 2.500 Megawatt und Spanien mit 1.850 Megawatt, sagte Herdan. Als Newcomermärkte nannte er besonders Indien mit 900 Megawatt, Frankreich mit 250 und Großbritannien mit 600. Die deutsche Industrie sei «bestens aufgestellt mit ihrem Technologievorsprung», sagte Herdan.
Der Geschäftsführer des deutschen Windenergie-Instituts, Jens Peter Molly, sagte voraus, dass Deutschland in den nächsten zwei bis drei Jahren weiterhin mit einem rückläufigen Markt zu rechnen habe. Ein verlangsamtes Wachstum sei aber natürlich, denn «Deutschland war über zehn Jahre weltweit der dominante Branchenmarkt». Für 2006 rechne er mit einem Neubau von rund 1.500 Megawatt. Ende 2005 waren in Deutschland 17.574 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 18.500 Megawatt installiert. Rund um den Globus erbrachten Windkraftanlagen eine Leistung von fast 60.000 Megawatt.
Der Präsident des BWE, Peter Ahmels, sagte, ein stabiler Inlandsmarkt sei Voraussetzung dafür, dass die deutsche Windindustrie auch weiterhin an ihre großen Exporterfolge anknüpfen könne. «Deutschland muss Schaufenster der neuesten Entwicklungen bleiben», forderte er. Dafür müssten die Rahmenbedingungen für Windenergie aber verbessert werden, was auch der Koalitionsvertrag vorsehe. Er rechne mit der Unterstützung des neuen Umweltministers Sigmar Gabriel (SPD) für die erneuerbaren Energien, sagte Ahmels. Es bestehe auch «keine Notwendigkeit, am Atomausstieg zu zweifeln», betonte er. Die erneuerbaren Energien könnten den Ausstieg aus der Atomenergie mehr als kompensieren.
Herdan warnte angesichts steigender Preise für die klassischen Energieformen: «Wir können es uns nicht leisten, einzelne Energieoptionen kaputtzureden.» Von einem Energiegipfel bei Bundeskanzlerin Angela Merkel im April erwarte er, dass alle Energieformen gleichermaßen Anerkennung erhielten. Herdan forderte auch, dass Deutschland endlich mit der Aufstellung von Offshore-Windmühlen beginnen müsse. Administrative Hemmnisse dagegen müssten beseitigt werden.
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Gruss Ice
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