Nachfolgende poste ich Euch einen interessanten Artikel, aus dem ich u. A. folgende Schlüsse ziehe:
$) Indo wäre in der Lage, weil z. B. die primären Erzvorkommen außerhalb von Australien liegen und eine Sitzverlagerung zuließen, für sich das sich abzeichnende australische Steuerproblem zu lösen, um gegen die Heimatunternehmen in Australien zu punkten. Diese besitzen zwar eine bessere Erzqualität, doch durch Transportaufwand und Steuer wird deren Gewinn deutlich geschmälert werden. Auch die Signale der "Großen" (Rio Tinto etc), die Investitionsbereitschaft zurückzuschrauben, sind für den Weltmarkt und den zukünftigen Preis bedeutsam.
$$) Indo kennt mit Sicherheit die Probleme seines Zielmarktes China und dessen Bestreben nach Unabhängigkeit. Dort trifft man auf gleiche Hürde: verminderte Eisenerzgehalte. Indo sucht z. B. über Metallurgie-Kompetenz (Martin Hacon) nach einer Verfahrensoptimierung um im Bieterkampf die Nase vorn zu halten. Am Ende zählen Preis, Leistung und Gesamtressource.
$$$) Wenn Indo es schaffen kann, bei langfristig günstigen Abbaukosten sowohl den Prozess der Rohstoffgewinnung wie auch der erzielten Erzgüte zu optimieren, dann ist man nicht nur gegen die Schwankung der nun quartalsbezogenen Preisfestlegungen bestens gewappnet, sondern würde sich langfristig attraktiv am Eisenerzmarkt positionieren.
Wir dürfen gespannt sein. Schönes Wochenende allen.
Gruß, M.
Artikel von Dr. Bernd Heim, Rohstoff-Newsletter vom 28.05.2010
Eisenerzmarkt wird schwieriger
Der Preis für Eisenerz, den Grundstoff für die Stahlherstellung, ist in den letzten Wochen wieder zurückgekommen. Seit dem Jahreshoch vom 23. April sahen wir eine 13%ige Preiskorrektur.
Doch selbst mit Preisen um 163 US Dollar je Tonne ist der Verkauf von Eisenerz für die meisten Minen ein sehr einträgliches Geschäft, denn die Produktionskosten liegen in der Regel bei etwa 50 bis 60 US Dollar je Tonne, sodass die Minen mit einer Gewinnspanne von 100% und mehr arbeiten können.
Aus historischer Sicht muss der aktuelle Eisenerzpreis immer noch als vergleichsweise hoch gelten. Die Preise sind immer noch rund doppelt so hoch wie im Jahr zuvor. Eine Entwicklung, die sich sowohl in den Bilanzen der Rohstoffkonzerne als auch in ihren Aktienkursen spiegelt. Es spricht einiges dafür, dass die Entwicklung weitergehen wird. So rechnet beispielsweise die World Steel Association damit, dass die Stahlnachfrage in 2010 im Zuge der weltweiten Konjunkturerholung um 11% steigen wird. Trifft diese Einschätzung zu, wird auch die Nachfrage nach Eisenerz steigen.
Transport- und Steuerprobleme
Für Australiens Eisenerzproduzenten sind das eigentlich phantastische Aussichten, hätte die Branche nicht mit einem Transportproblem und politischem Gegenwind zu kämpfen. Eisenerz gibt es zwar in Down Under genug, doch die Schwierigkeit besteht darin, es zu den Häfen zu transportieren. Insbesondere die kleineren Minen sind darauf angewiesen die Eisenbahnlinien, die BHP Billiton und Rio Tinto in der Vergangenheit gebaut haben, auch weiterhin nutzen zu können. Entsprechende Verträge wurden kürzlich zu günstigen Konditionen für die kleineren Minen verlängert. Sie können nun mehr Erz zu niedrigeren Preisen über die Trassen zu den Häfen bringen.
Eigentlich könnten die Zeichen damit auf Expansion stehen, würde nicht die australische Regierung die Einführung einer 40%igen Steuer planen, um die enormen Rohstoffgewinne in ihrem Land besser abschöpfen zu können. Sie reduziert die Wirtschaftlichkeit mancher Projekte enorm und wird deshalb in Australien entsprechend kontrovers diskutiert. Anzeichen für ein Einlenken der Regierung gibt es derzeit nicht.
China forciert eigene Minenproduktion
Gefahr droht auch aus einer anderen Richtung: In China wachsen die Bestrebungen sich vom Rohstoffnachschub aus dem Ausland unabhängiger zu machen. Zurzeit wird das australische Eisenerz nahezu vollständig an die großen staatlich kontrollierten Stahlhersteller verkauft. Um die Marktmacht von BHP und Rio Tinto einzuschränken, wird in China derzeit die Produktion von Eisenerz hochgefahren. Einer Mitteilung des chinesischen nationalen Statistikbüros zufolge stieg die chinesische Eisenerzproduktion im April im Vergleich zum März 2010 um 10,5%. Gegenüber den Vergleichsmonaten des Jahres 2009 ergab sich sogar eine Steigerungsrate von 45%.
Diese Zahlen zeigen wie ernst es den Chinesen mit der eigenen Unabhängigkeit ist. Zu oft haben sie in den vergangenen Jahren bei den schwierigen Preisverhandlungen mit den großen Eisenerzproduzenten nachgeben und viel höhere Preise als zunächst geplant akzeptieren müssen. Jetzt präsentieren sie Rio Tinto und Co. die Quittung.
Um den Ausbau der landeseigenen Minen richtig einzuschätzen zu können müssen Sie wissen, dass das chinesische Eisenerz verglichen mit dem australischen von minderer Qualität ist. Der Eisengehalt des chinesischen Erzes erreichte im Jahr 2003 sein Maximum. Er lag damals bei rund 50%. Seitdem geht der Gehalt permanent zurück und liegt heute nur noch bei rund 20%, während die Erze aus Australien und Brasilien rund 60% Eisen enthalten.
Für eine Industrie, die so extrem auf den chinesischen Markt ausgerichtet ist wie die australische Eisenerzproduzenten, ergeben sich daraus ernsthafte Gefahren für die Zukunft. Die Abkehr von der bisher praktizierten Politik, die Preise für ein Jahr zu fixieren und statt dessen zu einer quartalsweisen Neuverhandlung überzugehen, könnte sich schnell als ein klassisches Eigentor erweisen, falls es in Zukunft zu einem erneuten Nachfrageeinbruch und damit einhergehend zu tieferen Eisenerzpreisen kommen sollte.
Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Börsentag und grüße Sie herzlich

Ihr
Dr. Bernd Heim
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