Genau diese Unterbewertung von Surgutneftegaz könnte vielleicht auch das Problem sein:
* lt. Börse-Online hat Surgutneftegaz für jeden Dollar Marktkapitalisierung knapp drei (DREI!!!) Dollar Bargeld auf dem Konto. Theoretisch müsste man Surgutneftegaz nur übernehmen und hätte dreimal so viel Bargeld, wie man für alle Aktien ausgegeben hat (klar, dass das nicht geht, schon beim ersten großen Kauf würde die Aktie explodieren)
* KGV von Surgutneftegaz liegt deutlich unter 2 - zum Zeitpunkt des Artikel der Börse Online im Juni bei 1,5.
* Dividendenrendite von (netto) über 14% - selbst erlebt im Juli, als ich netto pro Aktie (damaliger Kurs von € 5,90) netto (Abzüge schon alle weg!) 0,85 Euro pro Aktie ausgeschüttet wurden (gilt nur für die Vorzüge!)
Diese absolut unverständliche Unterbewertung könnte der Grund sein, dass viele Anleger sagen, das ist zu billig, da kann was nicht stimmen. Was ja auch richtig ist, denn Surgutneftegaz ist zum einen (lt. Börse-Online-Artikel) ein sehr undurchschaubares Firmengeflecht, zum anderen eine russische Aktie und bei russischen Werten sind die Investoren immer noch sehr zurückhaltend (siehe Gazprom, Nornickel - zwei weitere Werte in meinem Depot)
Anders gesagt: Würde ein Discounter ein Produkt, das normalerweise 20 Euro kostet um 7 Euro anbieten, würden viele sagen, das ist zu billig, das kann nicht gut sein, das kaufe ich trotz diesem Preis lieber nicht. Würde der Discounter dasselbe Produkt um 12,99 Euro anbieten, würde jeder sagen "sehr günstig, da schlage ich zu".
Ich denk, sobald Surgutneftegaz mal in Richtung 10 Dollar gestiegen ist, wird es rasch gehen. Dann werden Investoren aufmerksam, die Aktie ist dann vielleicht nicht mehr spottbillig wie jetzt, sondern "nur" noch sehr, sehr billig und dann wird es rasch auf 30 Dollar gehen.
Das Tolle an den Vorzügen (die ich halte) ist eben die tolle Dividendenrendite. Da macht mir das warten nichts aus, wenn ich weiß, ich bekomme jedes Jahr mein Geld zweistellig verzinst, wo ich am Sparbuch nur Minimalzinsen bekomme.
Ähnliches gilt ja auch für Gazprom, die schon angekündigt haben, dass sie 2022 die Ausschüttung auf 50% steigern werden! Wo der Kurs dann hingeht, kann sich jeder ausmalen, jedenfalls weit weg von den aktuellen 7,70 Dollar.