Kapitalanlage 2008

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Kapitalanlage 2008

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22.12.07 17:00
Auf die Investoren wartet ein schwieriges neues Jahr

Von Gerald Braunberger


22. Dezember 2007 Der Trend ist dein Freund. Mehrere Jahre lang konnten Anleger am deutschen, aber auch an vielen ausländischen Aktienmärkten nach der alten Devise aus der technischen Analyse verfahren und satte Gewinne verbuchen. Seit dem vergangenen Sommer herrscht dagegen Verunsicherung, ausgelöst durch Verwerfungen am amerikanischen Immobilienmarkt, die sich zu einer veritablen Krise an den internationalen Finanzmärkten entwickelt haben.

Die bange Frage der Anleger lautet: Ist der Aufwärtstrend an den Aktienmärkten nur vorübergehend ins Stocken geraten, oder ist er für lange Zeit vorbei? Droht sogar eine Baisse? Die ehrliche Antwort muss heißen: Die Frage lässt sich heute nicht schlüssig beantworten. Auflisten lassen sich hingegen Argumente gegen und für eine Fortsetzung der Hausse.

Die Gegenargumente liegen auf der Hand: Die aktuelle Finanzmarktkrise ist doch hartnäckiger als erwartet und zwingt viele Banken zu erheblichen Wertberichtigungen. In den Vereinigten Staaten gilt zumindest eine erhebliche Abschwächung des Wirtschaftswachstums als wahrscheinlich, wobei eine regelrechte Rezession nicht ausgeschlossen werden kann. In Europa droht zwar aus heutiger Sicht kein Einbruch der Konjunktur, aber eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums ist wahrscheinlich, zumal der sehr starke Euro früher oder später doch die Ausfuhren belasten wird.





Es ist viel Geld da, das auf eine lukrative Anlage wartet

In vielen Banken halten die Aktienanalysten eine Revision ihrer Gewinnschätzungen für die Unternehmen nach unten für unausweichlich. Unglücklicherweise steigt gerade in dieser Situation die Inflationsrate, befeuert vom teuren Öl, auf 3 Prozent. Alles in allem ist dies kein Klima, in dem Aktienkurse gedeihen sollten.

Aber man kann auch eine andere Rechnung aufmachen. Außerhalb der Finanzbranche haben sich die Kurse vieler Standardaktien in den vergangenen Monaten sehr gut gehalten. Der Deutsche Aktienindex Dax befindet sich trotz Finanzmarktkrise und Konjunkturängsten nur wenige Prozent unter seinem Allzeithoch, was für eine Stärke des Aktienmarkts spricht.

Zwar lässt sich nicht ausschließen, dass die Börsianer die Risiken für den Aktienmarkt derzeit unterschätzen, doch existieren zwei Gründe, die dem Aktienmarkt eine Stütze verleihen sollten: Erstens ist sehr viel Geld vorhanden, das auf eine lukrative Anlage wartet. Und zweitens gibt es zur Aktie (oder zum Aktienfonds) derzeit kaum lockende Alternativen.

Die Renditen von Zinspapieren sind wenig attraktiv...

Das gilt offensichtlich für zinstragende Papiere. Ob auf Euro lautende Anleihen, ob Pfandbriefe, ob Bundesschatzbriefe: Die Renditen sind - erst recht, wenn man die steigende Inflation berücksichtigt - nicht sehr attraktiv. Solche Papiere mögen als Absicherung gegen zu große Risiken mit gutem Grund einen Platz im Depot finden.

Aber es fehlt ihnen der Pfiff. Höhere Renditen versprechen manche Anleihen auf fremde Währungen, aber hier muss der Anleger das Wechselkursrisiko im Auge behalten. Wenn der Euro auch im kommenden Jahr stark bleiben sollte, wogegen im Moment wenig spricht, sind Fremdwährungsanleihen nur mit Vorsicht zu genießen.

...letztlich führt an der Aktie kein Weg vorbei

Sehr gut gelaufen sind im Jahresverlauf Anlagen in Rohstoffen und Edelmetallen. Viele Analysten sind der Ansicht, dass auf lange Sicht das Wirtschaftswachstum in der Welt für weiterhin hohe Rohstoffpreise sorgen wird. Nach den starken Preissprüngen in den vergangenen Monaten sieht es in einer Reihe von Märkten aber zunächst einmal nach einer vorübergehenden Konsolidierung mit stabilen oder auch rückläufigen Kursen aus.

Weiterhin im Kommen sind indessen Anlagen in Immobilien und in Immobilienfonds und - so erstaunlich dies klingen mag - in Holz. Ein gut verwalteter Wald verspricht keine Traumrenditen, aber doch recht sichere Zuwächse. Doch letztlich führt an der Aktie als wichtigem Anlageinstrument kein Weg vorbei.
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