Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am heutigen Donnerstag deutlich erholen können. Gestützt von guten Unternehmensnachrichten und positiven Vorgaben aus Übersee gewann der DAX bis Handelsschluss 5,93 Prozent auf 6.821,07 Punkte. Der MDAX kletterte um 5,23 Prozent auf 8.485,31 Zähler. Wie das ifo Institut für Wirtschaftsforschung am Vormittag mitteilte, ist der an den Finanzmärkten viel beachtete ifo Geschäftsklima-Index im Januar überraschend auf 103,4 Punkte angewachsen. Gegen Mittag legte der finnische Mobiltelefonhersteller Nokia Ergebnisse auf den Tisch, die durchaus überzeugen konnten. Die Wall Street ist am Nachmittag ebenfalls fester in den Handel gestartet.
Die Aktie der Allianz fiel mit einem satten Aufschlag von 11,3 Prozent aus dem Rahmen. Zuvor legte der Versicherungskonzern vorläufige Eckdaten für das Geschäftsjahr 2007 auf den Tisch und bestätigte trotz hoher Abschreibungen bei der Tochter Dresdner Bank seine Ergebnisprognose. Ungeachtet der jüngsten Hiobsbotschaft, wonach die französische Bankgesellschaft Société Générale im Zuge der Krise an den US-Hypothekenmärkten voraussichtlich milliardenschwere Wertberichtigungen vornehmen muss, zählten auch die übrigen Finanzwerte zu den Favoriten. Bis Handelsende gewannen die Deutsche Postbank 9,5 Prozent, die Deutsche Bank 7,6 Prozent und die Commerzbank 6,6 Prozent.
Papiere der Deutschen Börse profitierten unterdessen von den ungewöhnlich hohen Handelsumsätzen in den vergangenen Tagen und gewannen 11,4 Prozent. Daneben legten TUI 8,9 Prozent zu. Der Aufsichtsrat hat der Planung des Konzerns sowie dem Dividendenvorschlag des Vorstands zugestimmt. Anteilsscheine von Siemens stiegen um 2,5 Prozent. Der Industriekonzern konnte Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal deutlich steigern und hat die Erwartungen der Analysten übertroffen.
Bayer-Aktien zogen um 5,7 Prozent an, nachdem die japanische Gesundheitsbehörde dem Zulassungsantrag für das Krebsmedikament Nexavar einen beschleunigten Status erteilt hat. Die Aktie Gelb kam um 4,4 Prozent voran. Am Vorabend teilte die Deutsche Post mit, dass sie mit dem Jahresergebnis 2007 die eigenen Erwartungen und Prognosen erfüllt hat. Auf der Verliererseite stand einzig die FMC-Aktie mit -1,9 Prozent.
In der zweiten Reihe legten PUMA einen Gang zu und verfestigten sich um knapp 10 Prozent. Wie der französische Einzelhandels- und Luxusartikelkonzern PPR erklärte, verbuchte PUMA im vierten Quartal auf vergleichbarer Basis einen Umsatzanstieg von 10,3 Prozent. Der deutsche Sportartikelhersteller befindet sich mehrheitlich in der Hand der Franzosen. Zweistellig im Plus schlossen unter anderem KlöCo, HOCHTIEF und die IKB.
Schlusskurse (17:36 Uhr):
DAX: 6.821,07 (+5,93 Prozent)
MDAX: 8.485,31 (+5,23 Prozent)
Tagesgewinner: Deutsche Börse, Allianz, Deutsche Postbank
Tagesverlierer: FMC
Unternehmensmeldungen:
Der Versicherungskonzern Allianz SE (ISIN
DE0008404005/ WKN
840400) legte heute die vorläufiger Eckdaten für das Geschäftsjahr 2007 vor und bestätigte dabei die Ergebnisprognose. Das operative Ergebnis steigt voraussichtlich auf gut 10,8 Mrd. Euro, der Jahresüberschuss erhöht sich auf 8 Mrd. Euro. Im Banksegment ergibt sich im vierten Quartal ein negatives operatives Ergebnis. Dies ist insbesondere auf Bewertungskorrekturen bei strukturierten Finanzprodukten im Handelsbuch von circa 900 Mio. Euro zurückzuführen. Auf Jahressicht fällt das operative Ergebnis des Banksegments jedoch weiterhin positiv aus, hieß es.
Die zur BASF SE (ISIN DE0005151005/ WKN 515100) gehörende BASF Plant Science hat mit dem chinesischen Forschungsinstitut National Institute of Biological Sciences (NIBS) eine Kooperations- und Lizenzvereinbarung im Bereich Pflanzenbiotechnologie geschlossen. Wie aus einer heute veröffentlichten Pressemitteilung des Chemiekonzerns hervorgeht, will man sich im Rahmen der Kooperationsvereinbarung vor allem auf die Ertragssteigerung bei wichtigen Nutzpflanzen wie Mais, Soja und Reis konzentrieren.
Der Industriekonzern Siemens AG (ISIN
DE0007236101/ WKN
723610) gab heute bekannt, dass er Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal gesteigert hat. Zudem wird man sein Aktienrückkaufprogramm Ende Januar mit einer ersten Tranche im Volumen von rund 2 Mrd. Euro starten. Schließlich hat Siemens ehrgeizige Zielbänder für seine Sektoren und Divisionen festgelegt. Das Ergebnis der Bereiche (Operatives Geschäft) stieg um 16 Prozent, das Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten kletterte um 74 Prozent. Der Gewinn nach Steuern betrug 6,48 Mrd. Euro (Vorjahr: 788 Mio. Euro) und beinhaltet einen Gewinn von rund 5,4 Mrd. Euro aus dem Verkauf des Automobilzuliefergeschäfts. Ohne Berücksichtigung von Währungs- und Portfolioeffekten legten Umsatz und Auftragseingang im Vorjahresvergleich um jeweils 8 Prozent zu.
Die Deutsche Post AG (ISIN
DE0005552004/ WKN
555200) gab am Mittwoch bekannt, dass sie mit dem Jahresergebnis 2007 die Erwartungen und Prognosen des Konzerns für ein EBIT vor Einmaleffekten von etwa 3,7 Mrd. Euro erfüllt hat. Das Unternehmen erwartet, auch im Jahr 2008 gute Fortschritte zu machen und ein EBIT vor Einmaleffekten von rund 4,2 Mrd. Euro zu erwirtschaften. Infolge eines Impairmenttests wird im Jahresabschluss 2007 eine nicht-liquiditätswirksame Wertberichtigung des Anlagevermögens in Höhe von rund 600 Mio. Euro für EXPRESS Americas vorgenommen. Zudem will der Konzern die Verwaltung von Teilen ihrer weltweiten IT-Aktivitäten an eine Geschäftssparte der amerikanischen Hewlett-Packard Co. (HP) (ISIN
US4282361033/ WKN
851301) übertragen. Dabei erhofft sich die Deutsche Post über einen Zeitraum von sieben Jahren Einsparungen in Höhe von insgesamt 1 Mrd. Euro.
Die TUI AG (ISIN DE000TUAG000/ WKN TUAG00) gab am Mittwoch bekannt, dass ihr Aufsichtsrat der Planung des Konzerns sowie dem Vorschlag des Vorstands zugestimmt hat, für das Geschäftsjahr 2007 der Hauptversammlung die Zahlung einer Dividende in Höhe von 25 Cent je Stückaktie vorzuschlagen. Für die Touristiksparte erwartet der Vorstand im Planungszeitraum bis zum Jahr 2010 ein kontinuierliches Ergebniswachstum.
Der Pharmakonzern Bayer AG (ISIN DE0005752000/ WKN 575200) ist in Japan dem Ziel, eine umfassende Versorgung von Leberkrebs-Patienten von der Diagnose bis zur lebensverlängernden Therapie zu erweitern, einen Schritt näher gekommen. Wie aus einer heute veröffentlichten Pressemitteilung des Konzerns hervorgeht, hat die zuständige japanische Gesundheitsbehörde MHLW dem Zulassungsantrag für das Bayer-Krebsmedikament Nexavar zur Behandlung des hepatozellulären Karzinoms (HCC) den Priority-Review-Status erteilt (beschleunigtes Verfahren).
Der Baukonzern Bilfinger Berger AG (ISIN
DE0005909006/ WKN
590900) hat seine Marktposition in Australien durch einen Zukauf verstärkt. Wie der Baukonzern heute erklärte, wurde die Clough Engineering & Maintenance übernommen. Damit wird der Dienstleistungsbereich von Bilfiger Berger weiter ergänzt und die Leistungspalette auf den Service von Kraftwerken ausgebaut. Die Gesellschaft ist auf Betrieb und Instandhaltung von Anlagen in Kohlekraftwerken spezialisiert und wird im laufenden Jahr mit 150 Mitarbeitern eine Leistung von 15 Mio. Euro erbringen. Finanzielle Einzelheiten der Akquisition wurden nicht bekannt gegeben. (24.01.2008/ac/n/m)
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Quelle: Finanzen.net 24.01.2008 18:10:00
die Nachrichten heute waren schon berauschend :-) sieht doch nicht nach einer rezession aus :-))