Die Börsianer trauten am Dienstagvormittag ihren Augen nicht: Mit 41,9 Punkten hat der ZEW-Konjunkturindikator für Juli einen Wert erreicht, der selbst die optimistischsten Schätzungen deutlich übertraf.
Im Juni hatte der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelte Index noch bei 21,3 Punkten gelegen. Für Juli hatten von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Volkswirte im Schnitt nur mit einem moderaten Anstieg auf 25,0 Zähler gerechnet. "Das ist phantastisch", kommentierte ein Volkswirt. "So etwas passiert sehr selten. Wir hatten zuletzt einen solchen starken Anstieg im März 2002", erläuterte ein anderer.
Das Stimmungsbarometer misst die Konjunkturerwartungen von rund 300 Analysten und institutionellen Anlegern auf Sicht der nächsten sechs Monate. Der Wert ergibt sich aus der Differenz der positiven und der negativen Einschätzungen für die Wirtschaftsentwicklung.
Gewerkschaftskrise und Steuerreform helfen
Wie ist ein derart heftiger Anstieg zu erklären? Die Volkswirte sehen in einer ersten Reaktion vor allem deutschlandspezifische Gründe hinter der Überraschung. Jörg Krämer von Invesco Asset Management führt gegenüber Reuters vor allem die jüngste Schwächung des Gewerkschaftslagers an: "Ich würde das Scheitern der IG Metall mindestens so hoch gewichten wie die Steuerreform. Die Gewerkschaft hat ihren Machtzenit durchschritten, das ist offensichtlich geworden", meint der Experte.
Gerd Haßel von der ING BHF-Bank sieht vor allem den verbesserten US-Einkaufsmanagerindex und die Ifo-Geschäftserwartungen als Ursache. Aber auch die jüngste Aktienmarktrally und das Schwächeln des Euro dürften eine Rolle gespielt haben.
Nicht überbewerten
Unisono warnen aber die Experten vor einer Überbewertung der Zahlen: "Es bleibt dabei: Sentiment-Indikatoren haben uns im letzten Jahr auf die falsche Fährte gebracht, und das Risiko, dass es auch dieses Jahr voreilig ist, auf dieses Pferd zu setzen, ist sicherlich hoch", gibt Thomas Hueck von der HypoVereinsbank zu bedenken. Denn an den strukturellen Hindernissen, die den Aufschwung in Deutschland behindern, habe sich bisher nichts geändert.
boerse.ard.de/meldung.jsp?id=21762
Im Juni hatte der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelte Index noch bei 21,3 Punkten gelegen. Für Juli hatten von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Volkswirte im Schnitt nur mit einem moderaten Anstieg auf 25,0 Zähler gerechnet. "Das ist phantastisch", kommentierte ein Volkswirt. "So etwas passiert sehr selten. Wir hatten zuletzt einen solchen starken Anstieg im März 2002", erläuterte ein anderer.
Das Stimmungsbarometer misst die Konjunkturerwartungen von rund 300 Analysten und institutionellen Anlegern auf Sicht der nächsten sechs Monate. Der Wert ergibt sich aus der Differenz der positiven und der negativen Einschätzungen für die Wirtschaftsentwicklung.
Gewerkschaftskrise und Steuerreform helfen
Wie ist ein derart heftiger Anstieg zu erklären? Die Volkswirte sehen in einer ersten Reaktion vor allem deutschlandspezifische Gründe hinter der Überraschung. Jörg Krämer von Invesco Asset Management führt gegenüber Reuters vor allem die jüngste Schwächung des Gewerkschaftslagers an: "Ich würde das Scheitern der IG Metall mindestens so hoch gewichten wie die Steuerreform. Die Gewerkschaft hat ihren Machtzenit durchschritten, das ist offensichtlich geworden", meint der Experte.
Gerd Haßel von der ING BHF-Bank sieht vor allem den verbesserten US-Einkaufsmanagerindex und die Ifo-Geschäftserwartungen als Ursache. Aber auch die jüngste Aktienmarktrally und das Schwächeln des Euro dürften eine Rolle gespielt haben.
Nicht überbewerten
Unisono warnen aber die Experten vor einer Überbewertung der Zahlen: "Es bleibt dabei: Sentiment-Indikatoren haben uns im letzten Jahr auf die falsche Fährte gebracht, und das Risiko, dass es auch dieses Jahr voreilig ist, auf dieses Pferd zu setzen, ist sicherlich hoch", gibt Thomas Hueck von der HypoVereinsbank zu bedenken. Denn an den strukturellen Hindernissen, die den Aufschwung in Deutschland behindern, habe sich bisher nichts geändert.
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