einer Notenbank:
"Wenn eine Notenbank wie die EZB jetzt ansetzt, um als Retter in letzter Instanz zu wirken, tut sie das nach allem Verständnis von Finanzkrisen ja nicht, um als Selbstzweck die Zinsen ein bisschen zu senken. Sondern um das zu stoppen, was hinter den abrupten Zinsschüben zu stecken droht: ein Indiz, dass Anleger und Investoren selbst auf die atemberaubenden Kürzungen und Reformen, die es in Italien und Spanien unstrittig gab, nicht mehr reagieren; sondern zunehmend Angst vor der Angst haben, dass die Euro-Zone kollabiert und sie ihr Geld schlicht und einfach nicht mehr wiederbekommen. Anders ist nicht erklärbar, warum bis Juli die Risikoprämien auf spanische und italienische Anleihen wieder so stark stiegen."
Und wer behauptet, dass der Markt immer Recht habe, ist ein schlimmer Ideologe. Zum verantwortungsvollen Handeln gehört es eben auch, in Ausnahmefällen die Regeln zu brechen. Der Autor dieses Artikels (oder war es doch jemand anders?) hat dazu an anderer Stelle sehr gut beschrieben: "Natürlich soll man nicht bei rot über die Fußgängerampel laufen. Aber sollte das auch gelten, wenn Räuber auf der gegenüberliegenden Straßenseite einem alten Mütterchen die Handtasche entreißen)" Wenn man nicht gerade Gauweiler oder Sinn heißt, würde wohl jeder anständiger Mensch trotz roter Ampel auf die andere Straßenseite eilen.