Post-Chef Zumwinkel: 6000 Arbeitsplätze in Gefahr
Freitag 6 Mai, 2005 16:39 CET
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Der Umsatz könne um 200 Millionen Euro sinken, sagte Post-Vorstandschef Klaus Zumwinkel der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe). "Übersetzt in Arbeitsplätze sind das 6000 Stellen, die wir dann über die Zeit abbauen müssen", sagte er weiter. Die Post muss nach Entscheidungen von Bundeskartellamt und Oberlandesgericht Düsseldorf den Briefversand ein Stück weit für den Wettbewerb freigeben. Zwar hat das Briefmonopol für die Post bis Ende 2007 Bestand. Doch dürfen nun private Briefdienste Sendungen einsammeln und vorsortieren, wofür sie von der Post bis zu 20 Prozent Rabatt auf das Porto bekommen.
Allerdings geht die Post gerichtlich gegen die Urteile vor. "Sollten wir vor Gericht gewinnen, müssen wir die Rabatte zurückfordern", sagte Zumwinkel. Aus dem Briefversand bezieht die Post rund zwei Drittel ihres operativen Gewinns. Für die Zeit nach dem Auslaufen des Briefmonopols Ende 2007 erwartet Zumwinkel keine unmittelbaren Veränderungen der Geschäfte. "Um das einschätzen zu können, kann man sich vielleicht an Ländern wie Schweden orientieren. Da hat sich nach der Marktfreigabe nicht sehr viel verändert." Dennoch stelle sich die Post auf die Zeit nach dem Briefmonopol ein. Dazu wurde etwa der Bereich Transporte weitgehend ausgelagert.
Zum anderen will die Post Umsatzverluste in Deutschland durch Zuwächse in anderen Ländern kompensieren. "In den Niederlanden oder in Großbritannien haben wir bereits Brieffirmen gekauft oder eigenes Geschäft aufgebaut. Da sind wir mit Volldampf unterwegs", sagte Zumwinkel.