"Mit dem Euro sparen"

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"Mit dem Euro sparen"

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03.04.01 13:13
"Mit dem Euro sparen"

Durch die gemeinsame Währung entfielen Kosten in Höhe von einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), weil rund die Hälfte des deutschen Handels mit EU-Ländern stattfinde, sagte die Vorsitzende des Wirtschafts- und Währungsausschusses im Europäischen Parlament, Christa Randzio-Plath, am Montag in Berlin.
Für viele kleine und mittelgroße Unternehmen könnte die Einführung des Euro-Bargelds zum 1. Januar 2002 jedoch zu einem bösen Erwachen führen. Bundesbankpräsident Ernst Welteke zeigte sich besorgt über die mangelnde Vorbereitung etwa im Rechnungswesen oder bei der Preisauszeichnung.
Um Unternehmen und Privatpersonen besser auf den Euro vorzubereiten, startete am Montag eine deutschlandweite Werbe- und Informationstour für die Bargeldeinführung in Berlin. In 100 Städten sollen Mitarbeiter der Landeszentralbanken und des Euro-Informationsbüros der Bundesregierung in Fußgängerzonen und auf Marktplätzen Frage und Antwort stehen.
Niemand müsse fürchten, dass er auf alten DM-Münzen sitzen bleibe, sagte Bundesfinanzminister Hans Eichel. Sie könnten unbegrenzt umgetauscht werden. Welteke verwies darauf, dass die D-Mark nur ihre Funktion als gesetzliches Zahlungsmittel verliere, nicht aber ihre Funktion als Wertaufbewahrungsmittel. Auch noch im Jahr 2010 sei ein Umtausch von deutschen Banknoten unentgeltlich bei Landesbanken und in den Hauptverwaltungen der Bundesbank möglich.

Eichel und Welteke riefen aber zu einer möglichst frühen Rückgabe der Münzen auf. Jeder Deutsche habe im Schnitt 340 Münzen zu Hause, betonte Welteke. In einer Sonderaktion soll ein Großteil im Mai eingesammelt werden. Jedes Institut habe schon abgeschätzt, wie viele Scheine und Münzen es ausgeben wird, teilte der Zentrale Kreditausschuss mit, in dem sich die Banken zusammengeschlossen haben. Allein an Münzen muss jede der gut 55 000 Filialen nach Angaben Eichels im Schnitt 1300 Kilogramm verteilen.
Während der Umtausch kleinerer DM-Beträge kostenlos sein soll, unterstützte Welteke die Ankündigung der Privatbanken, für den Umtausch größerer Beträge eine Gebühr zu erheben. "Hat jemand einen Koffer voll mit 100-Mark-Scheinen und will die gezählt und umgetauscht bekommen, kann er auch eine Gebühr dafür zahlen." Wie hoch die handelsübliche Menge als Grenzwert sein soll, sei noch nicht einheitlich geregelt. Die Vorsitzende des Bundestag-Finanzausschusses, Christine Scheel (Grüne), erwartet in der kommenden Woche eine Klärung dieser Frage. Eichel zeigte sich überzeugt, dass die Euro-Staaten trotz der derzeitigen Konjunkturschwäche die Stabilitätskriterien für die Währungsunion in diesem Jahr größtenteils erfüllen werden.

dpa, Berlin, 02.04.2001 16:02 Uhr


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