Erst überlegen, dann (be)schimpfen.
Der zitierte Artikel ist teilweise gar nicht so schlecht, fängt aber mit einem Fehler an.
Relevant für das Stromnetz ist nicht die Energie, gemessen in KWh, sondern die Leistung gemessen in KW. Wer es nicht glaubt, hier ein kleines Experiment für zu Hause zum Nachmachen. Einfach möglichst viele Geräte mit hohem Stromverbrauch, an die Steckdosen eines mit einer gemeinsamen Sicherung abgesicherten Stromkreises anschließen. Die Geräte, eins nach dem anderen, einschalten. Bei den ersten Geräten, wird noch nichts passieren. Auch wenn man die Geräte eine Zeitlang brummen lässt, wird es zwar verdammt warm in der Bude, aber sonst passiert nichts. Erst wenn man immer mehr Geräte einschaltet, wird beim letzten die Sicherung fliegen und zwar sofort beim Einschalten. Die Zeit ist zwar relevant für unsere Stromrechnung (wir bezahlen die KWh) aber nicht für die Stabilität der Stromversorgung. Hier zählt nur die Leistung (KW).
Die gesamte in Deutschland installierte Leistung ist lt. Bundesnetzagentur 214 GW, mit wahrscheinlich fallender Tendenz (wg. Atom- und Kohleausstieg).
Wenn ich ein Bev mit 80KWh Akku in 45 min laden will, brauche ich dafür über 100 kW Leistung. Diese Leistung zieht der Akku immer, auch wenn ich tatsächlich mal mehr Zeit zum Laden hätte, etwa am Abend. 100 KW bei 1 Mill Autos sind 100 GW. Die Leistung muss immer bereitstehen, da sie jederzeit zur Verfügung stehen muss. Für die nur 1 Mill Bev müsste also knapp 50% mehr Leistung installiert werden. Es ist wohl klar, dem stehen nicht nur die enormen Kosten im Weg. Es sind jedoch knapp 50 Mill Verbrenner zu ersetzen.
Fazit: der potentielle Erfolg der Bev ist auch deren Todesurteil.
Schimpfe weiter, kaufe Dir ein Bev, je mehr es Dir gleichtun, desto schneller komme ich an billige Bev die ich an Leute weiter verhökere die ihr Auto nur für gelegentliche Einkäufe und Besuche der Verwandten brauchen.
Denen reicht es, wenn sie ihr Auto einmal in der Woche laden, nachts zwischen 2 und 3. Diejenigen die Ihr Auto öfter brauchen, werden dann vor der Entscheidung stehen, ob sie zu einem Verbrenner zurückkehren oder warten bis es genügend H2 Tankstellen gibt.