Navi -Systeme werden nicht mehr umschnorrt.

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Navi -Systeme werden nicht mehr umschnorrt.

 
17.01.02 22:06
Der Mehrheitseinstieg der Harman Becker Automotive Systems (Becker Division) GmbH in Karlsbad bei der CAA AG, Filderstadt, hat den Aktienkurs des Anbieters von Navigationssystemen nicht beflügelt. Das Papier büßte bis Donnerstagnachmittag 1,3 % auf 4,45 Euro ein, nachdem es im laufenden Jahr 4,75 Euro erreicht hatte. Der aktuelle Unternehmenswert beläuft sich auf 40,8 Mill. Euro.

Die zur amerikanischen Harman International Industries Inc. gehörende Harman Becker war im Oktober mit mehr als 25 % bei dem Software-Entwickler für integrierte Fahrerinformations- und Kommunikationssysteme eingestiegen. Das Engagement war wenig später mit einem Kooperationsvertrag untermauert worden. Nun ist die Beteiligung still und leise auf 77,23 % ausgebaut worden. Davon werden 50,41 % unmittelbar über eine 100-prozentige Tochter gehalten.


Ende Januar Näheres

Welche Pläne Harman Becker im Detail bei CAA verfolgt, bleibt zunächst unklar, da kein Mitglied des Managements für eine Stellungnahme zu erreichen war. Der Mehrheitsaktionär will sich aber Ende Januar näher zu seinen Plänen äußern. Aufgrund des neuen, seit 1. Januar geltenden Wertpapier- und Übernahmegesetzes (WpÜG) können die außenstehenden Aktionäre mit einem Kaufangebot rechnen.

Im CAA-Management ist der Mehrheitsaktionär aber bereits verankert. Zusätzlich zu dem aus Roland Ebner (Vorsitzender) und Peter Roebel bestehenen Vorstand wurden mit sofortiger Wirkung die der Geschäftsführung von Harman Becker angehörenden Frank Meredith, William S. Palin und Erich Geiger zu weiteren Mitgliedern bestellt. Alle Aufsichtsräte legten ihr Mandat mit sofortiger Wirkung nieder.

Beim Einstieg im Oktober übernahm Harman Becker knapp mehr als 20 % von der Venture-Capital-Gesellschaft 3i, die übrigen Aktien wurden vermutlich über die Börse erworben. Jetzt dürften die Gründer und Ex-Vorstände Gabriele Müller und Hans-Peter Schmidt, die mit ihren Familien über 50 % der Aktien hielten, verkauft haben.

Das Ehepaar sah sich im vergangenen Jahr heftiger Kritik ausgesetzt und legte im Mai seine Vorstandsämter nieder. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt wegen des Verdachts auf Insiderhandel. Müller und Schmidt hatten im März vor einer Gewinnwarnung jeweils 7 500 eigene Aktien zum Stückpreis von 28 Euro verkauft. Nach der Gewinnwarnung stürzte das Papier, das im Januar 2001 noch bei 39 Euro stand, bis auf 2,15 Euro ab.


Planzahlen verfehlt

Für weiteres Ungemach sorgten bei CAA vor allem deutlich verfehlte Planzahlen. Erwartet wird nach früheren Unternehmensangaben für 2001 ein Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 23,5 Mill. Euro bei einem Umsatz von 6,6 Mill. Euro.

Mit einem von Ebner eingeleiteten scharfen Restrukturierungsprogramm wollte CAA die Wende zum Besseren einleiten. Der im November abgeschlossene Kooperationsvertrag mit Harman Becker, der die Grundlage für eine langfristige und tief greifende Zusammenarbeit in Serienprojekten für die Automobilindustrie bildet, wurde dabei als wichtige Stütze gesehen.

Bei CAA wird denn auch der Ausbau des Engagements positiv bewertet. Man sieht darin eine Bestätigung dafür, dass das Unternehmen über technologisch interessante Produkte verfügt, und verspricht sich eine Stabilisierung der Entwicklung. Harman Becker ist nach eigenen Angaben technologischer Marktführer für Fahrerinformations-, Navigations- und Entertainmentsysteme im Fahrzeug sowie einer der weltweit führenden Systementwickler in diesem Bereich.


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