Neues Warenhauskonzept, kommt Hertie wieder?

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Neues Warenhauskonzept, kommt Hertie wieder?

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04.01.07 09:03
HANDELSBLATT, Donnerstag, 4. Januar 2007, 07:43 Uhr
Britischer Eigentümer will zukaufen

Große Pläne für kleine Karstadt-Häuser

Von Dirk Heilmann und Ingo Reich

Vor anderthalb Jahren hatte Karstadt-Quelle 74 kleinere Warenhäuser an zwei britische Unternehmen verkauft. Dann geschah für den Kunden sichtbar lange nichts. Die Filialen firmieren weiterhin unter Karstadt. In diesem Jahr nun wollen die Briten ihre Neuerwerbung komplett umkrempeln: Neue Läden, neues Sortiment, neuer Name. Einige Ideen sind hierzulande revolutionär.


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200040)" target=_new rel="nofollow" rel="nofollow" class="showvisited">Neues Warenhauskonzept, kommt Hertie wieder? 3003032Verkauft hatte Karstadt-Quelle vor allem Häuser in Kleinstädten und Vororten von Metropolen wie hier in Langenfeld zwischen Köln und Düsseldorf. Foto: dpa

LONDON. Der britische Finanzinvestor Dawnay Day will seine als Karstadt Kompakt bezeichneten Warenhäuser als Basis für weitere Zukäufe in Deutschland nutzen. Das kündigte der Direktor der Londoner Firma, Luke Bridgeman, im Gespräch mit dem Handelsblatt an. In erster Linie ziele er auf „Kaufhäuser in ähnlicher Größe“ ab, sagte Bridgeman. Dawnay Day hatte 2005 mit einem Partner die kleineren Warenhäuser von Karstadt-Quelle gekauft und besitzt inzwischen gut 85 Prozent der Anteile an Karstadt Kompakt (welche Karstadt-Warenhäuser zu der Gruppe gehören, lesen Sie am Ende des Artikels).

Bridgeman räumte zwar ein, dass das von der Metro-Gruppe (Kaufhof) und der Karstadt-Quelle AG dominierte Warenhaus-Geschäft in Deutschland schwierig sei. Er gehe aber davon aus, dass „ein starker Betreiber auf diesem Markt Geld verdienen kann“. Während die Konkurrenz in vielen Innenstädten der Metropolen groß sei, seien die Warenhäuser seiner Gruppe in der jeweiligen Stadt oft die einzigen bedeutenden Einzelhändler.

Auch die in Gladbeck residierende Karstadt-Kompakt-Truppe unter Führung des ehemaligen Wal-Mart-Managers Kay Hafner will neue Wege im deutschen Einzelhandel beschreiten: So überlässt Karstadt Kompakt seinen Lieferanten künftig die Bewirtschaftung der Verkaufsfläche in den Warenhäusern. Der Großhändler Lekkerland bestückt die Regale mit Süßwaren, das Familienunternehmen Katag liefert exklusiv die Textilien, der mittelständische Pappenhersteller Papstar die Schreibwaren, die Spielsachen kommen vom niederländischen Händler Intertoys. Dieses Modell, wonach ein Kaufhaus als „Vermieter von Marken“ auftrete, ist in Großbritannien an der gang und gäbe.

Schon in sechs Monaten werde Karstadt Kompakt „ein völlig anderes Unternehmen“ sein als heute, sagte Dawnay-Day-Direktor Bridgeman. Bis dahin werde das deutsche Management auch einen neuen Namen mit einer großen Marketingkampagne bekannt machen. Dass eventuell der Name „Hertie“ wiederbelebt wird, war in Branchenkreisen durchgesickert, wurde aber vom Unternehmen bisher nicht bestätigt. Die traditionsreiche Hertie Waren- und Kaufhaus GmbH war 1993 von Karstadt gekauft worden. 2005 beim Verkauf der 74 Warenhäuser an ein Konsortium aus Dawnay Day und dem Restrukturierungsexperten Hilco war der Name mit abgegeben worden.

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Lesen Sie weiter auf Seite 2: Immobilien soll abgespalten werden.

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Die Warenhäuser sollen zunächst im Frühjahr ihren neuen Auftritt erhalten. Zu einem späteren Zeitpunkt sei eine Abspaltung der Immobilien in einen so genannten Real Estate Investment Trust (Reit) möglich. Diese steuerlich privilegierten Immobilien-Treuhandfonds sind in Großbritannien seit Jahresbeginn zugelassen, und auch in Deutschland soll es sie bald geben.

Eilig hat es der Finanzinvestor aber nach eigenen Angaben damit nicht. „Wir sind ein langfristig orientierter Investor“, sagte Bridgeman. Da Dawnay Day aus eigenen Mitteln investiere, habe er keinen Druck, zu einem bestimmten Zeitpunkt den Ausstieg zu suchen. Das Unternehmen verfüge über ein Kapital von 750 Mill. Euro. Bridgeman will aus dem operativen Geschäft mit den Warenhäusern einen attraktiven Gewinn erwirtschaften, um die Beteiligung später zu einem guten Preis verkaufen zu können. Gegen eine mögliche Ausgliederung der Immobilien in einen Reit werden in der Grundstücksbranche jedoch Bedenken laut.

Für „schwierig umsetzbar“ hält beispielsweise Bernhard Schoofs, Chef der Unternehmensgruppe Hahn, das Vorhaben. Die rechtlichen Möglichkeiten für die in den USA, Kanada und Asien etablierte Anlageform seien in Deutschland noch nicht endgültig geschaffen. Es wird aber erwartet, dass die Reits die letzte gesetzgeberische Hürde noch 2007 passieren werden. Die Hahn-Gruppe ist mit einem Mietvolumen von 130 Mill. Euro ein bedeutender Spezialist für großflächige Einzelhandelsimmobilien in Deutschland.

In Immobilienkreisen wird vor allem dem neuen Warenhaus-Konzept der Briten für die ehemaligen Karstadt-Filialen wenig zugetraut. Noch steht der Name Marks & Spencer in Deutschland in der Branche wie ein Menetekel für britische Warenhäuser an der Wand: Der in der Heimat erfolgreiche Einzelhandelskonzern war in Deutschland wegen eines falschen Sortiments und Logistikproblemen gescheitert.

Wie das Geschäft bisher läuft, wollte Dawnay-Day-Direktor Bridgeman nicht sagen. Im Weihnachtsgeschäft habe man den Einfluss des milden Wetters gespürt. Ende 2005 hatte die Geschäftsführung von Karstadt Kompakt noch für das Geschäftsjahr 2005/2006 einen Umsatz auf Vorjahresniveau von 683 Mill. Euro und eine Gewinnmarge von 3 Prozent vor Steuern in Aussicht gestellt.

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Lesen Sie weiter auf Seite 3: Welche Warenhäuser betroffen sind.

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Die Standorte der Karstadt-Kompakt-Warenhäuser

  • BADEN-WÜRTTEMBERG: Bietigheim und Tuttlingen.
  • BAYERN: Aschaffenburg, Deggendorf, München-Fürstenried, München- Giesing, München-Laim und Weiden.
  • BERLIN: Berlin-Schöneberg, Berlin-Tegel und Berlin-Turmstraße HAMBURG: Hamburg-Bramfeld, Hamburg-Eppendorf, Hamburg-Fuhlsbüttel und Hamburg-Langenhorn.
  • HESSEN: Eschwege und Kassel.
  • NIEDERSACHSEN: Cuxhaven, Delmenhorst, Garbsen, Hameln, Laatzen, Peine, Stade, Wilhelmshaven und Wolfenbüttel.
  • NORDRHEIN-WESTFALEN: Bocholt, Datteln, Detmold, Dinslaken, Dortmund- Aplerbeck, Duisburg-Walsum, Erkrath, Eschweiler, Essen-Altenessen, Essen-Borbeck, Essen-Rüttenscheid, Essen-Steele, Geldern, Gelsenkirchen-Buer, Gladbeck, Gronau, Hattingen, Herdecke, Herne, Hilden, Höxter, Hückelhoven, Kamen, Köln-Chorweiler, Köln-Porz, Langenfeld, Lemgo, Lünen, Marl, Meschede, Mettmann, Minden, Nettetal, Remscheid-Lennep, Rheine, Velbert und Wesseling.
  • RHEINLAND-PFALZ: Bingen, Idar-Oberstein und Neustadt an der Weinstraße.
  • SACHSEN: Görlitz.
  • SCHLESWIG-HOLSTEIN: Elmshorn, Husum, Itzehoe, Mölln, Niebüll, Rendsburg und Schleswig.

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Vielen mitteldroßen Städten in Deutschland

 
04.01.07 09:59
fehlt heut ein vernünftiges Warenhausangebot. Wenn hier eine Lücke geschlossen werden könnte so sehe ich für das Konzept der Briten durchaus eine Zukunft.

Gruß

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