Weitere B2B-Handelsplattformen geplant!
Die Deutsche Telekom rollt den Markt für Internet-Markplätze auf. Nach dem zentralen Chemiemarktplatz "Chemplorer" wird am Dienstag ein Marktplatz für Büromaterial und Büroausstattung vorgestellt. Im Frühjahr soll ein Medienmarktplatz folgen.
mfG: Speculator
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DÜSSELDORF. Wie Handelsblatt.com aus Unternehmenskreisen erfuhr, stellt die Deutsche Telekom am Dienstag erneut einen neuen großen Internet-Marktplatz der Öffentlichtkeit vor. Auf dem virtuellen Handelsplatz mit dem Arbeitstitel Trading.net sollen alle Güter, die unter die Bezeichnung "C-Güter" fallen, gehandelt werden können. Das sind im wesentlichen Güter mit geringem Beschaffungsvolumen, aber relativ hohem Beschaffungsaufwand, wie beispielsweise Büromaterial. Je nach Unternehmen können auch Büromöbel oder Drucker darunter fallen.
Wie schon bei Chemplorer handelt es sich bei Trading.net um einen offenen Marktplatz. Software-Partner ist erneut das US-Unternehmen Commerce One. Damit ist die Telekom ihrem Ziel, neue B2B-Marktplätze auf einer einheitlichen Plattform laufen zu lassen, einen Schritt näher gekommen. Denn auch mit den Software-Produkten von SAP und Intershop soll das System kompatibel sein. Beispielsweise können existierende Online-Kataloge dieser Hersteller integriert werden - ebenso sind Schnittstellen zu den ERP-Systemen von SAP vorhanden.
Partner für Anbieterseite bereits gefunden
Damit kann die Telekom auf ihren verschieden Marktplätzen ein hohes Beschaffungsvolumen erzeugen und in einem zweiten Schritt die einzelnen Marktplätze wie bei einem Lego-Baukasten miteinander verknüpfen. Um Trading.net den entscheiden Startimpuls zu verleihen, will die Deutsche Telekom ihr gesamtes Beschaffungsvolumen im Bereich der C-Güter dort abwickeln. Größere Partner auf der Anbieterseite seien schon gefunden, hieß es aus den Unternehmenskreisen weiter.
Das Erlösmodell des Marktplatzes steht auf drei Säulen. Lieferanten können gegen eine Gebühr von 6000 Euro ihren Katalog in das Marktplatz-System stellen. Einkäufer zahlen 0,7 bis 3 Prozent Provision auf den Umsatz, hinzu kommen Einnahmen aus dem Softwareverkauf.
Die Konkurrenz sieht das heftige Engagement der Telekom auf dem B2B-Marktplatzsektor gelassen. “Unsere Kunden schätzen den Vorsprung, den wir in der Abwicklung der Transaktionen haben”, sagt Sabine Raiser, Pressesprecherin bei der Econia AG. Das Kölner Unternehmen beschreibt sich selbst als B2B-Handelsplatz für Unternehmen und öffentliche Institutionen. In diesem Jahr hat Econia bereits 400 Auktionen mit einem Volumen von 160 Millionen DM durchgeführt.
Frank Mattes, Marktplatzexperte bei der Portum AG, beurteilt das Marktplatzmodell der Telekom kritisch. “Die Tatsache allein, dass ein großer Konzern einen Marktplatz aufbaut, reicht nicht”, sagt der Experte. Vor allem seien große Partner nötig. Außerdem sei die Integration elektronischer Kataloge und die durchgängige Verknüpfung zu den ERP-Systemen ein komplizierter und aufwendiger Vorgang.
Experten: Kosten für elektronische Kataloge sind zu hoch
Die Kosten von 6 000 DM für das Einstellen eines Kataloges mit einfachen Produktdaten, so genannten Level-1-Informationen, beurteilen andere Experten als zu hoch. In den USA seien vergleichbare Anbieter schon weiter. So bietet der auf Kataloginformationen spezialisierte Anbieter Wiznet multimedial aufbereitete Produktinformationen zu einem günstigeren Preis. Auf der Wiznet-Plattform sind Informationen von 20 000 Unternehmen zu insgesamt 15 Millionen Artikeln verfügbar.
Die Telekom setzt auf eine Verknüpfung ihrer Marktplätze und auf die Eroberung möglichst vieler Branchen. Dazu sind weitere B2B-Plattformen geplant. So soll Anfang 2001 ein Finanzdienstleistungsportal zusammen mit dem Partner Ergo vorgestellt werden. Mit dem Baukonzern Walter ist ein Bauportal in Vorbereitung. Unter www.baulogis.com soll Ende des Jahres eine Testversion des Bauportals zu sehen sein. Der Walter-Konzern will sein gesamtes Einkaufsvolumen über die Plattform abwickeln, nach Unternehmsnangaben ein Volumen von 12 Mrd. DM.
Und zur Cebit will die Telekom ein Portal für die Medienbranche vorstellen. Dafür sucht die Telekom aber nach Informationen von Handelsblatt.com weitere Partner.
HANDELSBLATT, Freitag, 24. November 2000
Die Deutsche Telekom rollt den Markt für Internet-Markplätze auf. Nach dem zentralen Chemiemarktplatz "Chemplorer" wird am Dienstag ein Marktplatz für Büromaterial und Büroausstattung vorgestellt. Im Frühjahr soll ein Medienmarktplatz folgen.
mfG: Speculator
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DÜSSELDORF. Wie Handelsblatt.com aus Unternehmenskreisen erfuhr, stellt die Deutsche Telekom am Dienstag erneut einen neuen großen Internet-Marktplatz der Öffentlichtkeit vor. Auf dem virtuellen Handelsplatz mit dem Arbeitstitel Trading.net sollen alle Güter, die unter die Bezeichnung "C-Güter" fallen, gehandelt werden können. Das sind im wesentlichen Güter mit geringem Beschaffungsvolumen, aber relativ hohem Beschaffungsaufwand, wie beispielsweise Büromaterial. Je nach Unternehmen können auch Büromöbel oder Drucker darunter fallen.
Wie schon bei Chemplorer handelt es sich bei Trading.net um einen offenen Marktplatz. Software-Partner ist erneut das US-Unternehmen Commerce One. Damit ist die Telekom ihrem Ziel, neue B2B-Marktplätze auf einer einheitlichen Plattform laufen zu lassen, einen Schritt näher gekommen. Denn auch mit den Software-Produkten von SAP und Intershop soll das System kompatibel sein. Beispielsweise können existierende Online-Kataloge dieser Hersteller integriert werden - ebenso sind Schnittstellen zu den ERP-Systemen von SAP vorhanden.
Partner für Anbieterseite bereits gefunden
Damit kann die Telekom auf ihren verschieden Marktplätzen ein hohes Beschaffungsvolumen erzeugen und in einem zweiten Schritt die einzelnen Marktplätze wie bei einem Lego-Baukasten miteinander verknüpfen. Um Trading.net den entscheiden Startimpuls zu verleihen, will die Deutsche Telekom ihr gesamtes Beschaffungsvolumen im Bereich der C-Güter dort abwickeln. Größere Partner auf der Anbieterseite seien schon gefunden, hieß es aus den Unternehmenskreisen weiter.
Das Erlösmodell des Marktplatzes steht auf drei Säulen. Lieferanten können gegen eine Gebühr von 6000 Euro ihren Katalog in das Marktplatz-System stellen. Einkäufer zahlen 0,7 bis 3 Prozent Provision auf den Umsatz, hinzu kommen Einnahmen aus dem Softwareverkauf.
Die Konkurrenz sieht das heftige Engagement der Telekom auf dem B2B-Marktplatzsektor gelassen. “Unsere Kunden schätzen den Vorsprung, den wir in der Abwicklung der Transaktionen haben”, sagt Sabine Raiser, Pressesprecherin bei der Econia AG. Das Kölner Unternehmen beschreibt sich selbst als B2B-Handelsplatz für Unternehmen und öffentliche Institutionen. In diesem Jahr hat Econia bereits 400 Auktionen mit einem Volumen von 160 Millionen DM durchgeführt.
Frank Mattes, Marktplatzexperte bei der Portum AG, beurteilt das Marktplatzmodell der Telekom kritisch. “Die Tatsache allein, dass ein großer Konzern einen Marktplatz aufbaut, reicht nicht”, sagt der Experte. Vor allem seien große Partner nötig. Außerdem sei die Integration elektronischer Kataloge und die durchgängige Verknüpfung zu den ERP-Systemen ein komplizierter und aufwendiger Vorgang.
Experten: Kosten für elektronische Kataloge sind zu hoch
Die Kosten von 6 000 DM für das Einstellen eines Kataloges mit einfachen Produktdaten, so genannten Level-1-Informationen, beurteilen andere Experten als zu hoch. In den USA seien vergleichbare Anbieter schon weiter. So bietet der auf Kataloginformationen spezialisierte Anbieter Wiznet multimedial aufbereitete Produktinformationen zu einem günstigeren Preis. Auf der Wiznet-Plattform sind Informationen von 20 000 Unternehmen zu insgesamt 15 Millionen Artikeln verfügbar.
Die Telekom setzt auf eine Verknüpfung ihrer Marktplätze und auf die Eroberung möglichst vieler Branchen. Dazu sind weitere B2B-Plattformen geplant. So soll Anfang 2001 ein Finanzdienstleistungsportal zusammen mit dem Partner Ergo vorgestellt werden. Mit dem Baukonzern Walter ist ein Bauportal in Vorbereitung. Unter www.baulogis.com soll Ende des Jahres eine Testversion des Bauportals zu sehen sein. Der Walter-Konzern will sein gesamtes Einkaufsvolumen über die Plattform abwickeln, nach Unternehmsnangaben ein Volumen von 12 Mrd. DM.
Und zur Cebit will die Telekom ein Portal für die Medienbranche vorstellen. Dafür sucht die Telekom aber nach Informationen von Handelsblatt.com weitere Partner.
HANDELSBLATT, Freitag, 24. November 2000