Kritische Stimme von Rob Shao
Wasserstofftechnologie
Warum Wasserstoff-PKW nicht die Lösung sind:
- Ein H2 PKW ist auch nur ein Elektroauto mit Lithium-Akku. Ohne Akku würde es nicht funktionieren. Kleinere Akkus verschleißen schneller, da ein kleiner Akku pro Zelle viel höhere Ströme aufnehmen und abgeben muss beim rekuperieren/beschleunigen.
- Wirkungsgrad 22%. Das reine Elektroauto kommt auf 80%.
- Wasserstoff direkt verbrennen? Die Probleme bei der Wasserstoffverbrennertechnik konnten bis heute nicht gelöst werden. Zudem ist diese Technik sogar noch ineffizienter.
- Man braucht pro gefahrenem km 3-4x so viel Energie wie das reine Elektroauto. Reichweite ist genauso wie die eines reichweitenstarken E-Autos.
- Wasserstoff wird heute zu 95% aus Erdgas hergestellt. Deswegen wollen die Ölmultis auch Wasserstoff. Man kann die Leute weiter in abhängigkeit halten. Strom aus Erneuerbaren haben wir nicht übrig. Wenn alle PKW elektrisch fahren würden, bräuchten wir 20% mehr Strom in Deutschland, wenn alle PKW mit Brennstoffzellenautos fahren würden 60-80% mehr.
- Anschaffung (70.000 Euro) und Unterhalt (12 Euro/100 km) ist 3x so viel wie beim reinen E-Auto (und das sogar subventioniert, normalerweise ist es noch teuerer)
- Wasserstoffautos haben zwei Drucktanks mit 700 Bar Druck. Behälter mit so einem hohen Druck stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Diese nehmen zudem sehr viel Platz im Kofferraum weg.
- Druckgastanks erfordern teuere, jährliche Wartung. H2 ist sehr aggressiv und korrodiert Metalle. Wasserstoff diffundiert durch alles hindurch. Nach einer gewissen Standzeit ist der Tank leer.
- Lebensdauer der H2 Stacks ungewiss. Komplizierte Technik, teuere Inspektionen. Merke - und das gilt für alles: Je komplizierter ein System ist, desto störungsanfälliger.
- Pro Brennstoffzelle 40-70 Gramm Platin nötig. Für alle PKW weltweit würden die Platinvorkommen nicht ausreichen. Neue Entwicklung: Brennstoffzellen mit Kobalt. Na, klingelt´s?
- Menschenrechtsverletzungen beim Platinabbau an der Tagesordnung.
- 100 Tankstellen in Deutschland, im Ausland so gut wie keine. Tanken vom eigenen Dach, beim Einkaufen, Arbeitgeber etc. nicht möglich. 1/5 der Tankstellen defekt oder leer.
- Wasserstofftankstellen dürfen nicht in Wohngebieten aufgestellt werden.
- Eine Wasserstofftankstelle kostet 1-1,5 Millionen Euro und muss aufwändig gewartet werden. Ein HPC Schnelllader kostet 100.000 Euro, eine normale Schnellladesäule 20.000 Euro.
- Beim Tanken frieren gerne mal die Zapfstutzen an.
- Beim Tanken tankt nur der Erste in 5 Minuten, alle anderen brauchen 30 Minuten, weil der Kompressor erst Druck aufbauen muss. Nach 40-120 Autos muss der Wasserstofflaster wieder anrollen und die Tankstelle auffüllen.
- Ständig müssen Laster zu den Tankstellen rollen. Für das anliefern von Wasserstoff an den benötigten Tankstellen würde man 10x so viele Tanklaster benötigen als derzeit für Benzin/Diesel.
- Wenn der gesamte Planet jetzt Wasserstoff herstellt, wird sehr viel Wasser ins Weltall verschwinden. Ich tippe darauf, dass die Wassertoffaliens, die im geheimen unter uns leben, genau das wollten!
Noch ein Wort zu Synfuels. Auch diese sind keine Lösung. Diese Benötigen 5-6 x so viel Strom wie ein Elektroauto und haben immer noch einen Katalysator, der sich mit der Zeit und Hitze auflöst und die Umwelt mit seinen Metallen verpestet!
Positiv:
- Wenn wir mal in 100 Jahren viel zu viel Überschussstrom haben, könnten wir es nochmal versuchen. Aber bis dahin haben wir sowieso den Wunderakku, der in 5 Minuten voll geladen wird und mit dem man 3000 km weit fährt und der zu 100% recycelt wird. Heute ist das Akku Recycling übrigens schon bei 96%.
- Die Autos sind so teuer, dass nur wenige Autos auf den Straßen zu sehen sein werden.
- Wasserstoff für stationäre Aufgaben, Flugzeuge, Schiffe, für die Stahlindustrie, für Power to Gas etc. ist sehr sinnvoll, sicher aber nicht für ineffiziente PKW. Bei LKW gilt es, so viel wie nur geht auf die Schiene zu bekommen. LKW für die letzte Meile können auch elektrisch fahren.