Du schreibst:
"Warum Xultophy auf dem US Markt boomen soll und in Deutschland ab August 2016 in Deutschland vom Markt genommen wurde aufgrund Wirkungslosigkeit bleibt ein Rätsel. Vielleicht kann das jemand mit genaueren Kenntnissen aufklären? Immerhin beflügelt es den Kurs in die richtige Richtung .. "
Xultophy wurde nicht aufgrund von Wirkungslosigkeit vom Markt genommen.
Der Grund für den Rückzug aus dem Deutschen Markt ist, dass für das Produkt kein Zusatznutzen laut IQWiQ kein Zusatznutzen gegenüber der Vergleichstherapie belegt werden konnte.
Dies sah der GBA ebenso und somit hätte NN den Preis auf das Niveau der Vergleichstherapie senken müssen.
Hintergrund ist das AMNOG (Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz), welches besagt, dass sich ein Medikament am Zusatznutzen zur Vergleichstherapie messen lassen muss und sich der Preis ebenso nur durch einen Zusatznutzen rechtfertigen lässt.
Was eine adäquate Vergleichstherapie ist, legt natürlich das IQWiG fest und diese Leute bewerten auch die Studien zum Produkt und entscheiden, was ein Zusatznutzen ist.
Ein krasses Beispiel war die Bewertung von Empagliflozin.
Diese Substanz konnte die relative Gesamtsterblichkeit für Typ-2-Diabetiker um 32% senken.
Ein tolles Ergebnis, welches in internationalen Fachkreisen extrem positiv aufgenommen wurde und einer Sensation gleichkam.
Zitat DDG: "Diese Ergebnisse sind ein historischer Meilenstein und ein Novum in der Diabetologie, das es so noch nicht gegeben hat"
Dieses Ergebnis konnte aber weder IQwiG noch GBA beeindrucken!
www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/...ff-empagliflozin.html
Letztlich kann man die Aufgabe des IQWiG und GBA darauf reduzieren, dass sie dafür sorgen sollen Geld im Gesundheitswesen einzusparen!
Schlimm ist, dass dies natürlich nicht offen diskutiert wird. Vielmehr wird versucht die Entscheidungen so darzustellen, dass sie wissenschaftlich und völlig rational getroffen werden.
Klar, denn so kann man der Öffentlichkeit, die nun mal primär aus medizinischen Laien besteht, es so verkaufen, dass man nur die besten Therapien zu einem höheren Preis in den Markt lässt.
Da der AMNOG-Prozess nun mal so ist, wie beschrieben, gibt es immer mehr Unternehmen, die ihre Produkte erst gar nicht in Deutschland auf den Markt bringen, wie z.B.Boehringer/DPP-4-Hemmer www.pharmazeutische-zeitung.online/index.php?id=39221
Dieses Schicksal haben nun auch Tresiba und Xultophy geteilt.
Viele Diabetologen hoffen sehr auf eine Rückkehr in den deutschen Markt, da insbesondere Tresiba einen enormen Profit für die Patienten gebracht hat.