Merrill Lynch und Goldman Sachs sehen höhere Preise
Nur wenige Analysten schwärmen für Gold
Der Goldpreis hat auf aktuelle Spekulationen über mögliche Goldverkäufe des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit Verlusten reagiert. Der Preis des gelben Metalls fiel innerhalb von nur zwei Wochen von 448 Dollar auf zeitweise nur noch 424 Dollar je Feinunze.
FRANKFURT/M. Als weiterer Belastungsfaktor erwies sich die Erholung des Dollarkurses, der seit geraumer Zeit eine enge negative Korrelation zu Gold aufweist. Glaubt man den meisten Fachleuten, dann wird Gold auf absehbare Zeit keine Preissprünge vollziehen. Denn auf die meisten Finanzmarkt-Analysten übt Gold als Kapitalanlage keinen Reiz aus. Die durchschnittlichen Preisprognosen der Fachleute liegen für 2005 bei rund 427 Dollar – nur leicht oberhalb des aktuellen Preises von 425 Dollar je Feinunze. Der Blick in das nächste Jahr ist für Gold-Fans noch enttäuschender: Hier liegen die Experten-Prognosen bereits unterhalb von 420 Dollar.
Für an Gold interessierte Anleger ist dies jedoch noch längst kein Grund zur Unruhe. In der Vergangenheit lagen die Finanzmarkt-Analysten mit ihren Goldpreis-Vorhersagen oftmals völlig daneben. Als eine der großen Unbekannten am Goldmarkt gelten die hohen Bestände der Notenbanken, die wie ein Damoklesschwert über dem Markt lasten. Und dies, obwohl ein Abkommen unter den europäischen Notenbank die geplanten Verkaufsmengen der offiziellen Stellen genau quantifiziert.
Als ausgewiesener Gold-Optimist gilt Graham Birch, Chef des Rohstoff-Teams von Merrill Lynch Investment Managers. Birch ist darüber hinaus einer der schärfsten Kritiker möglicher Goldverkäufe der Notenbanken und des IWF. „Bei den innerhalb des IWF anstehenden Beratungen ist eine Entscheidung zu Gunsten eines umfangreichen Verkaufs der Goldbestände nicht zu erwarten“, sagt er. Bestenfalls werde es zu Bilanzkosmetik in Form einer Bewertung der IWF-Goldreserven zum aktuellen Marktpreis kommen.
„Langfristig gesehen ist Gold im Vergleich zu anderen Metallen günstig“, sagt Birch. Als Argument dient ihm dabei auch die Prognose eines voraussichtlich weiter fallenden Dollars. Eine weitere Abwertung der US-Währung um 30 Prozent sei wegen der Ungleichgewichte im Welthandel denkbar. „Tritt dieser Fall ein, steht Gold ein langer Weg nach oben bevor“, sagt Birch.
Alberto Arias von Goldman Sachs wertet die jüngsten Kommentare der US-Notenbank zum Inflations-Szenario in den USA wegen der Wahrscheinlichkeit steigender Zinsen zunächst positiv für den Dollarkurs und damit negativ für den Goldpreis. „Die jüngste Goldschwäche stellt jedoch eine Kaufgelegenheit dar“, sagt Arias. Begründung: Längerfristig resultieren steigende Zinsen bei höheren Schulden für die Regierung. Dies dürfte Druck auf den Dollarkurs bringen und das Interesse an Gold beflügeln. Arias erwartet für 2006 einen durchschnittlichen Goldpreis von 440 Dollar.
Quelle: HANDELSBLATT, Dienstag, 05. April 2005, 09:00 Uhr
...be invested
Der Einsame Samariter
Nur wenige Analysten schwärmen für Gold
Der Goldpreis hat auf aktuelle Spekulationen über mögliche Goldverkäufe des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit Verlusten reagiert. Der Preis des gelben Metalls fiel innerhalb von nur zwei Wochen von 448 Dollar auf zeitweise nur noch 424 Dollar je Feinunze.
FRANKFURT/M. Als weiterer Belastungsfaktor erwies sich die Erholung des Dollarkurses, der seit geraumer Zeit eine enge negative Korrelation zu Gold aufweist. Glaubt man den meisten Fachleuten, dann wird Gold auf absehbare Zeit keine Preissprünge vollziehen. Denn auf die meisten Finanzmarkt-Analysten übt Gold als Kapitalanlage keinen Reiz aus. Die durchschnittlichen Preisprognosen der Fachleute liegen für 2005 bei rund 427 Dollar – nur leicht oberhalb des aktuellen Preises von 425 Dollar je Feinunze. Der Blick in das nächste Jahr ist für Gold-Fans noch enttäuschender: Hier liegen die Experten-Prognosen bereits unterhalb von 420 Dollar.
Für an Gold interessierte Anleger ist dies jedoch noch längst kein Grund zur Unruhe. In der Vergangenheit lagen die Finanzmarkt-Analysten mit ihren Goldpreis-Vorhersagen oftmals völlig daneben. Als eine der großen Unbekannten am Goldmarkt gelten die hohen Bestände der Notenbanken, die wie ein Damoklesschwert über dem Markt lasten. Und dies, obwohl ein Abkommen unter den europäischen Notenbank die geplanten Verkaufsmengen der offiziellen Stellen genau quantifiziert.
Als ausgewiesener Gold-Optimist gilt Graham Birch, Chef des Rohstoff-Teams von Merrill Lynch Investment Managers. Birch ist darüber hinaus einer der schärfsten Kritiker möglicher Goldverkäufe der Notenbanken und des IWF. „Bei den innerhalb des IWF anstehenden Beratungen ist eine Entscheidung zu Gunsten eines umfangreichen Verkaufs der Goldbestände nicht zu erwarten“, sagt er. Bestenfalls werde es zu Bilanzkosmetik in Form einer Bewertung der IWF-Goldreserven zum aktuellen Marktpreis kommen.
„Langfristig gesehen ist Gold im Vergleich zu anderen Metallen günstig“, sagt Birch. Als Argument dient ihm dabei auch die Prognose eines voraussichtlich weiter fallenden Dollars. Eine weitere Abwertung der US-Währung um 30 Prozent sei wegen der Ungleichgewichte im Welthandel denkbar. „Tritt dieser Fall ein, steht Gold ein langer Weg nach oben bevor“, sagt Birch.
Alberto Arias von Goldman Sachs wertet die jüngsten Kommentare der US-Notenbank zum Inflations-Szenario in den USA wegen der Wahrscheinlichkeit steigender Zinsen zunächst positiv für den Dollarkurs und damit negativ für den Goldpreis. „Die jüngste Goldschwäche stellt jedoch eine Kaufgelegenheit dar“, sagt Arias. Begründung: Längerfristig resultieren steigende Zinsen bei höheren Schulden für die Regierung. Dies dürfte Druck auf den Dollarkurs bringen und das Interesse an Gold beflügeln. Arias erwartet für 2006 einen durchschnittlichen Goldpreis von 440 Dollar.
Quelle: HANDELSBLATT, Dienstag, 05. April 2005, 09:00 Uhr
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