News - 17.12.08 09:12
Obama will Amerika unabhängiger von Ölimporten machen
Mit einem Paradigmenwechsel will der gewählte US-Präsident Barack Obama in sein Amt starten: Statt auf Ölimporte zu setzen, setzt Obama auf alternative Energien. Der Kurswechsel im Klimaschutz hat ein Gesicht in seinem Kabinett: Physik-Nobelpreisträger Chu soll Energieminister werden.
WASHINGTON/BERLIN. Der künftige Präsident Barack Obama will Amerika unabhängiger vom Öl machen. Er werde die USA aus der "Ölabhängigkeit herausführen und eine neue Hybrid-Wirtschaft schaffen", sagte der Demokrat bei der Vorstellung seines Umwelt-Teams. Energieminister wird der Physik-Nobelpreisträger Steven Chu. Der 60-Jährige, der enge Bindungen zu Deutschland hat, setzt sich für die Erforschung alternativer Energien ein. Obama kündigte zudem an, einen neuen Posten zur Koordinierung der Energie-, Klima- und Umweltpolitik im Weißen Haus zu schaffen, den er mit der Ex-Chefin der Umweltbehörde Epa, Carol Browner, besetzt. Neue Epa-Chefin wird die frühere Leiterin der Umweltbehörde des Staates New Jersey, Lisa Jackson.
Grundsätzlich werde es in seiner Politik keinen Gegensatz zwischen Wirtschaftswachstum und Umweltschutz geben. "Investitionen in erneuerbare Energien werden zur Entstehung neuer Unternehmen und ganzer Industrien führen und damit gute Arbeitsplätze schaffen, die nicht einfach verlagert werden können", sagte Obama. "Wir können uns keine Gleichgültigkeit und keine gebrochenen Versprechungen mehr leisten."
Durch modernen Umweltschutz und Technologien wie Solarenergie und benzinsparende Autos könnten Millionen Jobs entstehen, sagte der künftige Staatschef. Er sei entschlossen, zügig den Kampf gegen die globale Erwärmung aufzunehmen und alternative Energieformen zu entwickeln. Zudem zeige Chus Ernennung, dass seine Regierung die wissenschaftlichen Ergebnisse zum Klimawandel ernst nehme. Damit deutet sich ein Paradigmenwechsel in den USA an. So hatte sich Obamas noch amtierender Vorgänger George W. Bush etwa immer geweigert, das Kyoto-Klimaprotokoll zu ratifizieren, obwohl die USA der größte Verursacher von Treibhausgasen sind. Auch hatte Bush sich lange gesträubt, die Forschungsergebnisse zum Klimawandel anzuerkennen.
Der designierte Energieminister Chu, ein Sohn chinesischer Einwanderer, war 1997 gemeinsam mit zwei Kollegen für Arbeiten zur Kühlung von Atomen mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden. In den vergangenen Jahren konzentrierte er sich auf Energiefragen und warnte vor den Gefahren des Klimawandels. Derzeit leitet er das Lawrence Berkeley National Laboratory in Kalifornien und gilt als Experte und Antreiber für die Nutzung erneuerbarer Energien.
1994 hatte Chu den Humboldt-Forschungspreis der deutschen Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) erhalten, die im Auftrag des Bundes Spitzenforscher aus aller Welt nach Deutschland holt. Mit Hilfe der Stiftung forschte Chu 1996 mehrere Monate am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching. Sein Gastgeber war der deutsche Physiknobelpreisträger Theodor Hänsch, dessen Nachfolge Chu 1987 an der Stanford University in Kalifornien angetreten hatte. Chu seinerseits betreute dort diverse deutsche Nachwuchswissenschaftler.
Obamas Innenminister soll nach US-Medienberichten der demokratische Senator aus Colorado, Ken Salazar, werden. Der 53-Jährige war zuvor unter anderem Chef der Behörde für nationale Ressourcen sowie Generalstaatsanwalt in Colorado. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern ist das US-Innenministerium nicht für innere Sicherheit zuständig. Es ist aber unter anderem mit Fragen der Energie und Umwelt betraut und überwacht Öl- und Gasbohrungen auf staatlichen Flächen und leitet die Nationalparks.
Gestern nominierte Obama seinen langjährigen Freund Arne Duncan als neuen Bildungsminister. Duncan war lange in Obamas Heimatstadt Chicago für den drittgrößten Schulbezirk des Landes verantwortlich.
Quelle: Handelsblatt.com
Obama will Amerika unabhängiger von Ölimporten machen
Mit einem Paradigmenwechsel will der gewählte US-Präsident Barack Obama in sein Amt starten: Statt auf Ölimporte zu setzen, setzt Obama auf alternative Energien. Der Kurswechsel im Klimaschutz hat ein Gesicht in seinem Kabinett: Physik-Nobelpreisträger Chu soll Energieminister werden.
WASHINGTON/BERLIN. Der künftige Präsident Barack Obama will Amerika unabhängiger vom Öl machen. Er werde die USA aus der "Ölabhängigkeit herausführen und eine neue Hybrid-Wirtschaft schaffen", sagte der Demokrat bei der Vorstellung seines Umwelt-Teams. Energieminister wird der Physik-Nobelpreisträger Steven Chu. Der 60-Jährige, der enge Bindungen zu Deutschland hat, setzt sich für die Erforschung alternativer Energien ein. Obama kündigte zudem an, einen neuen Posten zur Koordinierung der Energie-, Klima- und Umweltpolitik im Weißen Haus zu schaffen, den er mit der Ex-Chefin der Umweltbehörde Epa, Carol Browner, besetzt. Neue Epa-Chefin wird die frühere Leiterin der Umweltbehörde des Staates New Jersey, Lisa Jackson.
Grundsätzlich werde es in seiner Politik keinen Gegensatz zwischen Wirtschaftswachstum und Umweltschutz geben. "Investitionen in erneuerbare Energien werden zur Entstehung neuer Unternehmen und ganzer Industrien führen und damit gute Arbeitsplätze schaffen, die nicht einfach verlagert werden können", sagte Obama. "Wir können uns keine Gleichgültigkeit und keine gebrochenen Versprechungen mehr leisten."
Durch modernen Umweltschutz und Technologien wie Solarenergie und benzinsparende Autos könnten Millionen Jobs entstehen, sagte der künftige Staatschef. Er sei entschlossen, zügig den Kampf gegen die globale Erwärmung aufzunehmen und alternative Energieformen zu entwickeln. Zudem zeige Chus Ernennung, dass seine Regierung die wissenschaftlichen Ergebnisse zum Klimawandel ernst nehme. Damit deutet sich ein Paradigmenwechsel in den USA an. So hatte sich Obamas noch amtierender Vorgänger George W. Bush etwa immer geweigert, das Kyoto-Klimaprotokoll zu ratifizieren, obwohl die USA der größte Verursacher von Treibhausgasen sind. Auch hatte Bush sich lange gesträubt, die Forschungsergebnisse zum Klimawandel anzuerkennen.
Der designierte Energieminister Chu, ein Sohn chinesischer Einwanderer, war 1997 gemeinsam mit zwei Kollegen für Arbeiten zur Kühlung von Atomen mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden. In den vergangenen Jahren konzentrierte er sich auf Energiefragen und warnte vor den Gefahren des Klimawandels. Derzeit leitet er das Lawrence Berkeley National Laboratory in Kalifornien und gilt als Experte und Antreiber für die Nutzung erneuerbarer Energien.
1994 hatte Chu den Humboldt-Forschungspreis der deutschen Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) erhalten, die im Auftrag des Bundes Spitzenforscher aus aller Welt nach Deutschland holt. Mit Hilfe der Stiftung forschte Chu 1996 mehrere Monate am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching. Sein Gastgeber war der deutsche Physiknobelpreisträger Theodor Hänsch, dessen Nachfolge Chu 1987 an der Stanford University in Kalifornien angetreten hatte. Chu seinerseits betreute dort diverse deutsche Nachwuchswissenschaftler.
Obamas Innenminister soll nach US-Medienberichten der demokratische Senator aus Colorado, Ken Salazar, werden. Der 53-Jährige war zuvor unter anderem Chef der Behörde für nationale Ressourcen sowie Generalstaatsanwalt in Colorado. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern ist das US-Innenministerium nicht für innere Sicherheit zuständig. Es ist aber unter anderem mit Fragen der Energie und Umwelt betraut und überwacht Öl- und Gasbohrungen auf staatlichen Flächen und leitet die Nationalparks.
Gestern nominierte Obama seinen langjährigen Freund Arne Duncan als neuen Bildungsminister. Duncan war lange in Obamas Heimatstadt Chicago für den drittgrößten Schulbezirk des Landes verantwortlich.
Quelle: Handelsblatt.com