Öffentliche Stiftungen verspekuliren Geld an der B

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Öffentliche Stiftungen verspekuliren Geld an der B

 
28.02.03 11:05
örse.
Dubioses Geschäftsgebaren" Stiftungen des Landes verloren Millionen durch Börsengeschäfte
Kiel (Christan Hauck) Mit einem Kapital von 51 Millionen Euro gehört die 1993 vom Land gegründete Energiestiftung zu den größten ihrer Art im Norden. Wie viel von diesem Geld heute allerdings noch übrig ist, darüber wird im Kieler Landeshaus kräftig spekuliert.
Nach einem vertraulichen Prüfbericht das Landesrechnungshof (LRH) haben sich drei öffentlich-rechtliche Stiftungen sowie der Tierseuchenfonds des Landes bei riskanten Wertpapiergeschäften hohe Verluste von über 10 Millionen Euro eingehandelt. Nur die Technologiestiftung blieb auf Grund einer konservativen Anlagestrategie von nennenswerten Einbußen verschont.
Zwar hat der LRH seinen Prüfbericht anonymisiert. Doch klar ist, dass die Energiestiftung von den Kursverlusten besonders hart betroffen ist. Sie hat 1999 bis zu 30 Prozent ihres Vermögens über zwei Spezialfonds in Aktien angelegt. "Zum Jahresende 2002 betrug das Vermögen nach den Übersichten der Fondsbanken nur noch 84,3 Prozent des im Jahr 1999 angelegten Kapitals", stellt der LRH fest. Doch damit nicht genug. Dass man während der massiven Kurseinbrüche an dem hohen Aktienanteil festhielt, brachte das Ergebnis noch weiter in die roten Zahlen. "Angesichts der massiven Kursverluste müssen erhebliche Umschichtungen von sicheren Rentenpapieren in Aktien stattgefunden haben, um den Aktienanteil am Gesamtvermögen stabil halten zu können", so der LRH. Die weiteren Feststellungen der Kontrolleure lassen das Geschäftsgebahren der Stiftung geradezu dubios erscheinen: "In der Vermögensübersicht einer der beiden Fondsbanken war die Transparenz der Vermögensentwicklung nur schwer herstellbar. Die Bank räumte auf Rückfragen ein, erhebliche Aufwendungen für Kurssicherungen nicht offen ausgewiesen zu haben (mehrere hunderttausend Euro, jährlich bis zu 1,68 Prozent des Fondsvermögens!).
Nach dem Prüfbericht haben sich die Vorstände der drei kritisierten Stiftungen und des Tierseuchenfonds bei ihren Anlageentscheidungen offenbar von den Hochglanzbroschüren der Banken blenden lassen. Eine Stiftung habe sich für Aktien entschieden "ohne erkennbare Analyse oder Bewertung von künftigen Chancen oder Risiken für das Vermögen". Was die Banken für ihre Dienste an Gebühren verlangt haben, schien die Stiftungsfunktionäre nicht zu interessieren. Unklar ist noch, wer für das Desaster verantwortlich ist. In einem Fall habe der Stiftungsvorstand sogar bis zu 25 Prozent des Kapitals in Dividendenpapieren angelegt, ohne wie vorgeschrieben den Stiftungsrat zu befragen.

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