Die Analysten von AC Research empfehlen im Rahmen ihrer neuen Fundamentalanalyse wei-terhin, die Aktien der P&I Personal und Informatik AG (ISIN
) zu kaufen.
P&I habe sich in ihrer 35-jährigen Unternehmensgeschichte im Bereich personalwirtschaftlicher Softwarelösungen mit einem Marktanteil von rund 10% eine sehr gute Marktposition erarbeitet. Dabei zeichne sich die Software der Gesellschaft insbesondere durch ihre internationale Ein-setzbarkeit aus. Zusätzlich identifiziere P&I ständig neue Trends, um sich mit innovativen Pro-dukten frühzeitig auf die sich ständig ändernden Anforderungen der Kunden einzustellen. So habe P&I als eines der ersten Unternehmen mit LOGA®erm über ein technologisch ausgereif-tes Personalmanagementsystem verfügt. Seit neuestem biete P&I seinen Kunden auch Mana-ged Application Services an. Dabei behalte der Kunde im Gegensatz zum klassischen Outsourcing die Produkte mit der dazugehörigen Infrastruktur im eigenen Haus und lässt diese technisch von P&I bewirtschaften. Dadurch werde den Kunden ein Mittelweg zwischen einer Inhouselösung und dem klassischen Outsourcing ermöglicht. In diesem Bereich sehen man noch hohe Wachstumspotentiale.
Ein wesentliches Ziel der P&I Personal und Informatik AG liege in der weiteren Internationalisie-rung der eigenen Software. Voraussichtlich noch im Frühjahr werde über den Partner Microser-vice eine französische Landesversion der Personalsoftware am Markt eingeführt. Damit werde P&I über Softwareversionen für insgesamt 10 europäische Länder verfügen. Wegen der inter-nationalen Einsetzbarkeit der Software werde P&I auch zunehmend für international agierende Großkonzerne interessant. Gleichzeitig erscheine P&I aufgrund der nachhaltigen Profitabilität und der guten Marktposition auch als ein geeigneter Übernahmekandidat. In der näheren Zu-kunft rechne man allerdings noch nicht mit einer Übernahme der P&I, so die Analysten von AC Research.
Man habe die Aktie der P&I Personal und Informatik AG anhand zweier Bewertungsmodelle bewertet. Basierend auf den hieraus erhaltenen Ergebnissen erhöhe man das Kursziel für die Aktie auf Sicht von 12 Monaten von 5,75 Euro auf 8,05 Euro. Daraus ergebe sich trotz des massiven Kursanstieges der vergangenen Monate noch ein Kurspotential von rund 20%.
Die Analysten von AC Research empfehlen weiterhin, die Aktien der P&I Personal und Informa-tik AG zu kaufen.
19.02.2004
P&I Interview
AC Research
Die im Prime Standard notierte P&I Personal & Informatik AG (ISIN
DE0006913403/ WKN
691340) verfügt als Anbieter von Personalsoftware mit einem Kundenstamm von rund 3.700 Kunden über eine sehr gute Marktposition. Dabei erwirtschaftet die Gesellschaft jeweils rund ein Drittel der Umsatzerlöse mit Kunden aus den Bereichen Öffentliche Verwaltung, Industrie und dem Dienstleistungsbereich. Das Unternehmen ist mit der Softwarefamilie LOGA auf allen tech-nischen Plattformen vertreten.
Der Analyst Henning Wagener von AC Research führte folgendes Interview mit Herrn Dr. Voß, dem Finanzvorstand der Gesellschaft:
AC Research: Guten Tag, Herr Voß. P&I steigerte die Umsatzerlöse in den ersten 9 Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2003/2004 um 5% auf 29,27 Millionen Euro. Gleichzeitig ver-besserte sich das EBIT um 74% auf 2,782 Millionen Euro. Wodurch wurde diese stark überpro-portionale EBIT-Steigerung ermöglicht?
Voß: Dies liegt vor allem daran, dass wir die in unserem Geschäft übliche Saisonalisierung glätten konnten. So fiel in den vergangenen Jahren das Ergebnis im ersten Halbjahr eines Ge-schäftsjahres immer schlecht aus. Im laufenden Geschäftsjahr ist es uns nun gelungen, dass Sommerloch zu eliminieren und eine über die einzelne Quartale deutlich gleichmäßigere Um-satzverteilung zu erreichen. Dies wurde in erster Linie durch eine gleichmäßigere und höhere Auslastung unserer Consultingmitarbeiter geschafft. Aus diesem Grund kann auch die EBIT-Steigerung der ersten neun Monate nicht auf das Gesamtjahr hochgerechnet werden. Wir ge-hen davon aus, dass sich die EBIT-Steigerung im Gesamtjahr 2003/2004 bei 20 bis 25% ein-pendeln wird.
AC Research: Mit welchem Umsatz, EBIT und EPS rechnen Sie auf Basis der hervorragenden Neunmonatszahlen nun für das Gesamtjahr 2003/2004?
Voß: Unsere Planzahlen für das Gesamtjahr haben sich auch nach den vorgelegten Neunmo-natszahlen aus den genannten Gründen nicht verändert. Daher gehen wir weiterhin im Ge-samtjahr 2003/2004 von einem moderaten Umsatzwachstum aus. Gleichzeitig wollen wir die EBIT-Marge auf 10% steigern. Sofern die Lizenzverkäufe im März wie im Vorjahr sehr positiv ausfallen, ist auch eine Steigerung der EBIT-Marge auf über 10% möglich.
AC Research: Welche EBIT-Marge halten Sie langfristig für erreichbar und was muss noch un-ternommen werden, um diese EBIT-Marge auch tatsächlich zu erreichen?
Voß: In einem Zeitfenster von fünf Jahren ist unserer Meinung nach eine EBIT-Marge von 20% erreichbar. Der Ertragshebel ist dabei in erster Linie in den Lizenzverkäufen zu sehen. Hier se-hen wir insbesondere im Bereich der freien Wirtschaft noch enormes Potential. Des weiteren schreiben wir derzeit noch jährlich 2,5 Millionen Euro auf unseren Kundenstamm ab. Bereinigt um diesen Effekt haben wir uns der angestrebten EBIT-Marge von 20% bereits heute deutlich angenähert.
AC Research: Arbeitet P&I bereits in allen Ländern, für die Sie über eine Landesversion verfü-gen, profitabel?
Voß: Im Ausland arbeiten wir mit Ausnahme von Österreich noch nicht profitabel. Dies liegt ganz einfach daran, dass wir in den anderen europäischen Ländern noch nicht die kritische Größe erreicht haben. Aus diesem Grund haben wir zur Auslandsexpansion unser Partner-schaftsmodell entwickelt und verzichten auf die Eröffnung eigener Geschäftsstellen in diesen Ländern, um so die Basiskosten niedrig zu halten. Allerdings ist die Auslandsexpansion auch als eine Grundsatzfrage anzusehen. So ist es unserer Meinung nach für P&I wichtig, die eige-nen Kunden ins Ausland zu begleiten. Zudem macht uns das Angebot verschiedener Landes-versionen auch für international agierende Unternehmen zu einem interessanten Anbieter. Wir investieren jährlich etwa 20 bis 25% des Umsatzes in den Bereich Forschung und Entwicklung, um die Internationalisierung weiter voranzutreiben.
AC Research: Die P&I-Aktie konnte in den vergangenen Wochen stark zulegen. In diesem Zu-sammenhang wird P&I immer wieder als interessanter Übernahmekandidat gehandelt. Was sagen Sie zu den Spekulationen, dass P&I bald übernommen werden könnte?
Voß: Diese Diskussion ist bereits seit längerem auf dem Markt. Markttechnisch ist P&I zweifel-los übernahmegeeignet. So bieten wir unsere Personalsoftware in verschiedenen Landesver-sionen an und verfügen in Deutschland und Österreich über eine sehr gute Marktposition. Aus diesem Grund werden internationale Anbieter, die in den Deutschen Markt eindringen wollen, nicht an P&I vorbeikommen. Aufgrund unserer verschiedenen Landesversionen sind wir auch für internationale Anbieter, die auf den europäischen Markt vordringen wollen, interessant. Gleichzeitig haben die meisten Großkonzerne wie Oracle, SAP oder Microsoft ihre Mittelstands-strategie geändert. So wollen diese Gesellschaften im Mittelstandsbereich nicht mehr aus eige-ner Kraft wachsen.
AC Research: Eine feindliche Übernahme von P&I ist allerdings nicht möglich, da Herr und Frau Becker zusammen über 60% der Geschäftsanteile an P&I halten....
Voß: Dies ist richtig. Auf der anderen Seite sind Herr und Frau Becker bereits knapp über 60. Das Rentenalter rückt also näher. Aus diesem Grund ist eine Akquisition der P&I generell denk-bar. Allerdings müsste hierfür ein attraktives Angebot kommen, dass dem Wohle des gesamten P&I-Konzerns dienlich ist.
AC Research: P&I arbeitet bereits seit Jahren profitabel. Allerdings wurden die Aktionäre bis-lang noch nicht in Form einer Dividende an den Gewinnen beteiligt. Ab wann können Sie ihren Aktionären eine Dividende in Aussicht stellen?
Voß: Für die Zahlung einer Dividende ist der AG-Abschluss entscheidend. Hier verfügt P&I noch über einen Verlustvortrag, der allerdings nach Abschluss des laufenden Geschäftsjahres wahr-scheinlich aufgebraucht sein wird. Im Anschluss daran können wir uns gut vorstellen, unseren Aktionären eine Dividende zu zahlen.
AC Research: Warum sollten Anleger Ihrer Meinung nach trotz des massiven Kursanstiegs der vergangenen Monate die Aktie der P&I Personal und Informatik AG noch kaufen?
Voß: Das Marktpotential, über das unser Markt vor allem im HRMS-Bereich zweifellos verfügt, ist noch lange nicht erschlossen. So steht de HRMS-Bereich erst am Anfang seiner Entwick-lung. Im Payroll-Bereich konnten wir im Rahmen eines Verdrängungswettbewerbs deutlich wachsen. Insgesamt verfügen wir über hervorragende Produkte, die zunehmend nachgefragt werden. Gleichzeitig bescheinigen auch diverse Analystenhäuser der P&I-Aktie weiteres Auf-wertungspotential.