Ich verfolge die Debatte um PCCW schon länger und habe hier einmal die meiner Meinung nach ausführlichste Anaylse in deutscher Sprache.
Gefunden bei Wallstreet-Online.
Pacific Century Cyberworks
Ein Unternehmen auf dem Weg zum Global Player?
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1. Der Medien- und Telekommunikationsmarkt
In den letzten Jahren hat sich bestätigt, dass der Trend zur modernen Informationsgesellschaft und die damit verbundene Ausweitung der Internetnutzung enorme Vorteile mit sich bringt und daher unausweichlich ist. Immer mehr Skeptiker verlieren ihr Mißtrauen und folgen diesem Trend. So nutzt in den Vereinigten Staaten, dem Vorreiter dieser Entwicklung, bereits jeder Zweite (ca. 130 Mio. Menschen) das Internet.
Der Wandel zur modernen Informationsübermittlung und Kommunikation hat jedoch in weiten Teilen der Welt noch nicht in diesem Maße statt gefunden. Vor allem der asiatische Raum hat nach Expertenmeinungen ein hohes Nachholpotential. Marktanalysten gehen von einem Rückstand von ca. 5 Jahren gegenüber den USA aus. Wie die Statistiken der letzten Jahre beweisen, kommt
auch hier der „Internetzug" langsam in Fahrt. So hat sich die Zahl der Internetnutzer im asiatisch-pazifischen Raum (ohne Japan) seit Anfang 1999 mit einem Anstieg auf 25 Mio. fast verdoppelt.
Um weiteren Menschen in dieser Region den Zugang zum Internet und anderen modernen Medien zu ermöglichen, ist erst einmal die Schaffung der entsprechenden Infrastruktur bzw. die Ausweitung der bestehenden Kapazitäten erforderlich. Weiterhin ist die Bereitstellung von Inhalten notwendig, mit denen die Benutzer über die Datenleitungen versorgt werden können. Genau in diesen Märkten will sich Pacific Century Cyberworks (PCCW) mit einem seiner Geschäftsfelder etablieren.
2. Die Entstehung
PCCW ging im April ‘99 aus der Hong Konger Pacific Century Group (PCG) als Tochterunternehmen hervor und stellte fortan das Flaggschiff der Technologiesparte von PCG dar (s. Management). Um den geplanten Börsengang zu beschleunigen wurde im Mai 1999 das unbedeutende, jedoch bereits an der Hong Konger Börse notierte, Telekomunikations-Unternehmen Tricom übernommen
und in Pacific Century Cyberworks umbenannt.
Im August ‘99 ging auch Pacific Convergence Corporation (PCC), ein schon 1998 gegründetes Gemeinschaftsunternehmen zwischen PCG und dem Halbleiter-Konzern Intel (s. auch Geschäftsbereiche), in den Besitz von PCCW über. Das US-Unternehmen erhielt für seine 40prozentige Beteiligung an PCC, Optionen auf 1003 Mio. Cyberworks-Aktien, die nach einer 10jährigen Laufzeit automatisch ausgeübt werden. Zusätzlich investierte Intel 50 Mio. US$ in PCCW, was ihnen einen Anteil von aktuell 0,8 Prozent beschert.
Doch auch andere Großunternehmen waren schon früh an einer Kooperation mit PCCW interessiert. Schon im September ‘99 ging man eine Allianz mit der renommierten US-Beteiligungsgesellschaft CMGI ein, bei der sich die Amerikaner mit 4,4 Prozent
beteiligten. Im Februar folgte dann eine Überkreuzbeteiligung mit dem japanischen Telekommunikations-Ausrüster Hikari Tsushin.
Das zu dieser Zeit nach der Marktkapitalisierung zweitgrößte japanische Hightech-Unternehmen erwarb mit eigenen Aktien einen
3,3prozentigen Anteil an PCCW (s. auch Geschäftsbereiche).
Unternehmen / Aktionär Anteil
Pacific Century Group 59.3%
Intel 0.8%
CMGI 4.4%
Hikari Tsushin 3.3%
Streubesitz 32.2%
Tab.1: Vereinfachte Aktionärsstruktur (Stand: April 2000)
Auch der Börsenwert des jungen Unternehmens entwickelte sich rasant. So katapultierten die begeisterten Anleger den Aktienkurs
zwischenzeitlich auf mehr als das 30-fache des Anfangsniveaus und PCCW damit zum größten asiatischen Internetwert außerhalb
Japans. Inzwischen hat sich der Kurs jedoch im Zuge der allgemeinen Technologie-Korrektur wieder deutlich konsolidiert.
3. Das Management
Dreh- und Angelpunkt von PCCW ist der 34jährige Richard Li Tzar Kai - kurz Richard Li genannt (s. Abb.1). Er ist der jüngste Sohn
des Hong Konger Immobilientycoon und Multimilliardärs Li Ka-Shing (s. Umfeld). Von der Fachpresse als „Bill Gates Asiens"
gepriesen, gründete der Stanford-Absolvent im Alter von 24 Jahren sein erstes Unternehmen, Star TV. Dabei handelte es sich um
das erste Satellitennetz, das im gesamten asiatischen Raum den Empfang von Fernsehprogrammen ermöglichte. Bereits 1993 gab
Li das TV-Netzwerk für 950 Mio. US$ an die australische News Corp. von Medienmagnaten Rupert Murdoch ab. Damit hatte sich
sein Startkapital von 125 Mio. US$ innerhalb kürzester Zeit mehr als versiebenfacht.
Mit dem Erlös aus dem Star TV-Verkauf gründete Li noch im gleichen Jahr das bereits erwähnte Unternehmen Pacific Century
Group.Auf das Drängen seines Vaters hin legte er bei dieser Unternehmung den Schwerpunkt zunächst auf Immobilieninvestments.
Als jedoch wenige Jahre später die Interneteuphorie aus den USA auch nach Asien überschwappte, orientierte sich Li, nach mäßigem Erfolg mit der Immobiliensparte, wieder auf sein Spezialgebiet um, den modernen Medien der „New Economy".
Mit seiner bisherigen Arbeit wird Richard Li den zahlreichen Auszeichnungen und Lobeshymnen der öffentlichen Medien gerecht.
Auch die erstklassige Fähigkeit, mit strategischen Akquisitionen oder Allianzen den Unternehmenswert zu steigern, hat Li in beeindruckender Weise unter Beweis gestellt (s. Geschäftsbereiche).
Der Führungsstab von PCCW wird durch größtenteils erfahrene Kräfte ergänzt, die sich schon in verschiedensten Bereichen der
modernen Kommunikation profiliert haben. Des weiteren handelt es sich um Personen die auch eine tragende Rolle bei der erfolgreichen Star TV-Unternehmung spielten.
4. Die Geschäftsbereiche
PCCW setzt sich im Wesentlichen aus folgenden Geschäftsfeldern zusammen:
Cyber-Port
Eines der Tätigkeitsbereiche von PCCW stellt das sogenannte „Cyber-Port"-Projekt dar. Hierbei handelt es sich um ein Technologie
Park an der Süd-West Küste von Hong Kong Island, der, nach dem Vorbild des amerikanischen „Silicon Valley", internationalen
Technologieunternehmen und einheimischen Start-ups als Standort zur Entwicklung von zukünftigen Kommunikationstechniken und
Strategien dienen soll. Das junge Unternehmen von Richard Li erhielt im vorigen Jahr ohne offene Ausschreibung den Zuschlag für
das 1,6 Mrd. US$ teure Bauprojekt. Schon im September ‘99 begann das Tochterunternehmen Carlyle International, das eigens für
diesen Zweck erworben wurde, mit dem Bau des gigantischen Bürokomplexes. Ab der geplanten Fertigstellung im Jahr 2007 sollen
bis zu 12.000 Entwickler in dem 26 Hektar großen High-Tech Park Platz finden.
Zahlreiche internationale Technologieunternehmen haben bereits ihr Interesse für einen Standort in Asien bekundet und sich für
einen Platz im „Cyber-Port" angemeldet.Unter ihnen namhafte Firmen, wie Microsoft, Cisco, IBM, Oracle, Hewlett .
Packard, Yahoo, CMGI, Softbank und Hikari Tsushin. Bei der Betrachtung dieser Resonanz auf die Ankündigung der neuen Einrichtung läßt sich erahnen, welch herausragende Hilfe der Park bei der Bestrebung Hong Kongs darstellen könnte, sich als einer der weltweit wichtigsten Wirtschaftsstandorte zu etablieren. Daher wird die lokale Regierung alles daran setzen, um PCCW bei der Entwicklung und Vermarktung des „Cyber-Ports" zu unterstützen.
Auch für Cyberworks ergeben sich verschiedene Möglichkeiten vom eigenen Technologie Park zu profitieren. So kann den Start-ups, an denen man sich im Rahmen des Geschäftsfeldes „CyberworksVentures" (s. unten) beteiligt, ein attraktives Umfeld zur Weiterentwicklung angeboten werden. Zusätzlich entsteht für PCCW ein Standort für die eigenen Technologie-Projekte.
Letztendlich sollte man auch nicht die lukrativen Immobilien-Gewinne vergessen, die durch die Vermietung der Bürogebäude eingefahren werden.
CyberworksVentures
Ein weiteres Standbein von PCCW bildet die Geschäftssparte „CyberworksVentures". Dabei handelt es sich um eine Art
Beteiligungsgesellschaft, die hauptsächlich Venture Capital in junge, ungelistete Unternehmen investiert, sich aber auch an größeren bereits etablierten Gesellschaften beteiligt. Im Fokus stehen besonders Werte aus dem asiatischen Raum, die ausschließlich im Technologiebereich tätig sind.
Bei den eingegangenen Beteiligungen stehen Synergien mit den anderen Geschäftsbereichen von PCCW im Vordergrund. Daher werden überwiegend Unternehmen akquiriert, die über Erfahrungen bei der Produktion von Internetinhalten (Content) sowie der Entwicklung von Technologien zur Übertragung und Vertreibung dieser Inhalte verfügen. Von diesem Know-How profitiert besonders der Bereich „Pacific Century Convergence" (s. unten). Eine wichtige Rolle spielen natürlich auch die möglichen Spekulationsgewinne, die mit Investments in diesen Wachstumsbereich erwirtschaftet werden können. Zwischenzeitlich belief sich
der Buchgewinn der größten Beteiligungen bereits auf mehr als 1,3 Mrd. US$, schmolz jedoch mit der allgemeinen Technologiekorrektur wieder deutlich zusammen. Zusätzliches Gewinnpotential lassen die übernommenen Start-ups zu, welche an die Börse gebracht werden sollen.
Zu den den wichtigsten Schritten im Rahmen von „CyberworkVentures" gehört die strategische Beteiligung an der amerikanischen
Internet-Holding CMGI mit einem Anteil von 3,4 Prozent. Im Zuge dieser Kooperation, bei der sich auch CMGI wie oben genannt an
PCCW beteiligte, gründete man das Gemeinschaftsunternehmen CMGI Asia, das zur Akquisition und Weiterentwicklung von kleinen Technologiefirmen in Asien vorgesehen ist. Eine weitere Großallianz wurde im Oktober ‘99 mit dem ebenfalls amerikanischen Technologie-Unternehmen Softnet geschlossen. PCCW übernahm 23 Prozent und vereinbarte die Gründung der Tochtergesellschaft Pacific Century Softnet, die mit der Ausweitung des Brandbandkabelnetzes in Asien, zum „PCC-Projekt" (s. unten) beitragen soll.
Ein Überblick über die Beteiligungen (Stand: April 2000):
Unternehmen Land Geschäftsgebiet
CMGI (3,4%) USA Internet-Holding
Softnet (23%) USA Breitbandkabel
CMGI Asia (50%; JV) Hong Kong Venture Capital
PC SoftNet (50%; JV) Hong Kong Breitbandkabel
tom.com Hong Kong Internet Portal
Satayam Infoway (5%) Indien Internet Service Provider
sina.com (5%) China Internet Portal
Korea Thrunet (5%) Südkorea Breitbandkabel
Horizon.com Ltd (5%) Singapur Internet Portal
Palm, Inc. USA Handheld Computer
SOHU.com (4,65%) Taiwan Internet Portal
Beatnik, Inc. na Multimediasoftware
Dotcast, Inc. USA Breitbandkabel
Golden Power (20%) Hong Kong Telekom-Ausrüster
Outblaze (46%) USA Internetservice
Rediff Indien Internet Portal
Taste for Living na Internet-Lifestyle-service
3Fusion (22,4%) na E-Commerce
@Ventures Global Partners (JV) Hong Kong Venture Capital
Bowman Capital (JV) Hong Kong Venture Capital
DigiScents Inc. (12,5%) na AI-Technologie
iMerchants (10%) na E-Commerce
Intelligenesis Corporation (8%) USA AI-Software
Magically Inc. (12,5%) USA Verwaltungs-Software
pp.com (25%) Hong Kong Internet-Immobilien
TurboLinux, Inc. na Linux-Software
Weave Innovations na Content-Provider
ilink.net (80%) Hong Kong Datenbank-Verwaltung
MediaRing (6%) Singapur Kommunikationssoftware
SilkRoute (25%) Singapur Internet-Holding
StarEast IT (20%) Hong Kong Content-Provider
Spike Networks (30%) Australien Web Design
Total E-commerce Ltd (50%) Hong Kong E-Commerce
Equinix, Inc USA Datenbank-Verwaltung
City Telecom HK (7,88%) Hong Kong Telekommunikation
Action Ace.com (10%) USA E-Commerce
CASH ON-LINE, Inc. (5%) Hong Kong Finanz-Dienstleister
Creditland.com (5%) USA Finanz-Dienstleister
Morningstar Asia (50,1%; JV) Hong Kong Finanzberatung
Quelle: Unternehmensberichte
Pacific Convergence Corporation
Die zentrale Rolle von PCCW nimmt der bereits mehrmals erwähnte Unternehmensteil „Pacific Convergence Corporation" (PCC)
ein. Wie der Name schon andeutet, geht es bei diesem Projekt um die Verschmelzung von Computer und Fernseher in den asiatischen Haushalten zu einem interaktiven Medium. Die benötigten Daten für dieses Medium sollen durch ein Asien übergreifendes Netzwerk mit dem Namen „Network of the World" (NOW) übertragen werden. Dieses Netzwerk, das Ende Juni den
Betrieb aufnehmen soll, hat zunächst eine Reichweite von bis zu 110 Mio. Haushalten in Massenmärkten, wie China und Indien sowie Japan und Australien. Das gesendete Programm soll den Zuschauern ein Angebot in der jeweils landeseigenen Sprachen bieten, das sich von Spielfilmen über interaktive Unterhaltungssendungen bis hin zur konventionellen Internetnutzung erstreckt. Der Empfang wird für die Konsumenten kostenlos sein, und soll durch die Einnahmen aus Werbung und E-Commerce finanziert
werden.
Bei der Übermittlung der Informationen zu den Kunden müssen mehrere Stationen überwunden werden. Zuerst sollen die Daten an
Satelliten gesendet werden, die PCCW im Anlaufstadium von einem fremden Anbieter mietet. Dazu schloss man bereits im September ‘99 einen Vertrag mit Asia Satellite Telecommunications (AsiaSat), der das Mietrecht für die benötigten Satelliten beinhaltet. Hierbei handelt es sich jedoch nur um eine Übergangslösung. Um die laufenden Kosten zu senken, soll voraussichtlich
ab Ende 2002 der erste eigene Satellit, von geplanten zwei, in Betrieb genommen werden. Entwickelt und produziert werden diesevon Pacific Century Matrix, ein im letzten Jahr durch ein 70:30 Joint Venture zwischen PCC und der DaimlerCrysler-Tochter DASA gegründetes Schwesterunternehmen von PCCW. Nach der Fertigstellung sollen sogar Regionen außerhalb von Asien, rund um den Globus für PCCW erreichbar sein.
Die durch die eigenen Satelliten ausgestrahlten Programme sollen dann in zahlreiche regionale Breitbandkabelnetze eingespeist
werden. Dies sollen strategische Allianzen mit lokalen Kabelnetzanbietern ermöglichen. Einen ersten großen Schritt in diese
Richtung würde PCCW-Chef Richard Li mit der spektakulären, jedoch noch nicht endgültig vollzogenen Übernahme von Cable&Wireless Hongkong (CWHKT; Hongkong Telecom) machen. Da das ursprüngliche Angebot in Höhe von umgerechnet 38
Mrd. US$, das größtenteils aus PCCW-Aktien besteht, durch den Kursverfall stark an Wert verloren hat, ist wieder Unsicherheit um den endgültigen Abschluss der Akquisition eingekehrt. Ein Scheitern ist jedoch allein durch die Tatsache äußerst unwahrscheinlich, dass die chinesische Regierung unter allen Umständen das Abtreten des Hong Konger Traditionsunternehmens
an Singtel, den Mitbewerber und Erzrivalen aus Singapur, vermeiden will. Im Falle einer Einigung könnte Li das 600.000 Anschlüsse umfassende Hochleistungsdatennetz von CWHKT, das ideal für die Erweiterung von NOW geeignet wäre, in Anspruch nehmen. Die bereits erwähnte Kooperation mit Hikari Tsushin, bei der sich PCCW mit einem Anteil von 1,65 Prozent beteiligte, verbessert auch in Japan die Chancen von Richard Li, Kunden für sein Satellitennetzwerk zu gewinnen. Ein weiteren Schritt zur Erweiterung
des Kundenkreises stellt die weitreichende Allianz mit der größten australischen Telekommunikationsgesellschaft Telstra dar.
Neben einigen gemeinsamen Plänen, die auf den gesamten asiatischen Raum abzielen, ermöglicht diese Kooperation für PCCW auch den Markteintritt nach Australien. Telstra, das sich zusätzlich mit einem Betrag von 1,5 Mrd. US$ an Cyberworks beteiligt, steuert eine ausgereifte Infrastruktur bei, in die die ausgestrahlten Programme eingespeist und in die Wohnzimmer übertragen
werden. In zahlreichen anderen Ländern, wie China und Indien, hat Li bisher Vorverträge mit diversen Kabelnetz-Betreiber
ausgehandelt. Mit dem endgültigen Abschluss dieser Kooperationspläne wäre auch der Eintritt in diese Länder erlangt.
Der Empfang in den Haushalten erfolgt schließlich durch den konventionellen Fernseher, aber auch durch den PC. Für den Empfang per TV ist jedoch zusätzlich noch eine sogenannte Set-top Box notwendig, die zur Umwandlung der empfangenen Daten sowie zur Steuerung der interaktiven Funktionen dient. Für die Bereitstellung dieser Geräte ist unter anderem der bereits erwähnte
Halbleiterkonzern Intel zuständig. Auch der größte chinesische Computerhersteller Legend trägt seinen Teil zur Gewährleistung des
Empfangs bei. Die im Februar diesen Jahres vereinbarte Allianz mit PCCW sieht die Vertreibung von PC‘s mit einem integrierten Kabelmodem unter dem Namen „Legend NOW" vor. Des weiteren soll die Entwicklung der Internetnutzung speziell in China, durch eine aggressivere Vermarktung vorangetrieben werden. Einer der wichtigsten Bestandteile von NOW sind Inhalte, die dem Kunden angeboten werden sollen. Im Bereich der
Internetnutzung sorgen hierfür unter anderem die oben angesprochenen Kooperationspartner Telstra und Legend mit ihren Internet-Töchtern. Einen weiteren Beitrag leisten die im Rahmen von „CyberworksVentures" akquirierten Internet-Portale und Content-Provider aus verschiedenen Regionen Asiens. Für die Fernsehunterhaltung ist das potentielle Angebot bisher eher spärlich
besäht. Der bisher wichtigste Schritt in diesem Bereich ist die im Dezember ‘99 vereinbarte Kooperation mit dem größten unabhängigen TV-Sport-Vermarkter Trans World International. Dieses Bündnis soll für die Übertragung von verschiedenen Sportereignissen in den jeweiligen Ländern sorgen. Hinzu kommen diverse Sportübertragungsrechte.
5. Das Umfeld
In Asien bietet sich für PCCW ein hervorragendes Umfeld zur Durchsetzung und Ausweitung seiner Geschäftstätigkeiten.
Besonders der Technologiebereich bietet bei stabil bleibendem Wirtschaftswachstum schon für die nächsten Jahre enormes
Potential. Dabei verfügt der primär von PCCW angepeilte chinesische Markt über zusätzliche Vorzüge zur Realisation seiner Pläne.
So ist in China die Verbreitung von Fernsehanschlüssen sogar im Vergleich zu wohlhabenden Industrienationen relativ hoch.
Weiterhin haben Marktstudien erwiesen, dass große Teile der chinesischen Bevölkerung außergewöhnlich offen gegenüber
technischen Neuerungen sind. Darüber hinaus gibt die auch in anderen asiatischen Ländern, wie anfangs schon erwähnt,
verschwindend geringe Penetrationsrate von Internetanschlüssen Anlass für weitere Zuversicht. Auch wenn sich in absehbarer Zeit
der Bevölkerungsanteil mit Internetzugang im asiatischen Raum durch die unvergleichbare wirtschaftliche Situation nicht mit der
Penetration in den USA gleichziehen kann, lassen die deutlich höheren Bevölkerungszahlen immenses Wachstum zu. Experten
gehen davon aus, dass bereits im Jahr 2010 die absolute Anzahl der Internetnutzer allein in China und Indien höher liegen wird als
in den USA.
Die Voraussetzungen für PCCW von diesem riesigen Potential optimal zu profitieren, sind deutlich besser als für die meisten
Konkurrenten. So verfügt Cyberworks durch das junge, hochqualifizierte Management über eine gewaltige Innovationskraft, besitzt
genügend Unabhängigkeit um diese auszuschöpfen, und hat aber trotzdem einen Rückhalt, der an Macht und Finanzstärke kaum
noch zu überbieten ist. Diesen Rückhalt bildet das Imperium von Li Ka-Shing (s. Abb.3), dem Vater von Cyberworks-CEO Richard
Li. Es besteht im Wesentlichen aus der Immobilien-Holding Cheung Kong und dem Mischkonzern Hutchison Whampoa, an denen Li Senior jeweils Mehrheitseigner ist. Diese Unternehmen bescheren ihm eine Macht in Hong Hong, die sich nicht nur auf den Immobilienmarkt begrenzt, sondern sich auch über die Schifffahrt, den Einzelhandel und den Telekommunikationsmarkt erstreckt. Diese Überlegenheit kommt PCCW zu gute, weil Hong Kong durch seine, der westlichen am nächsten kommenden Gesetzgebung,
einen attraktiven Wirtschaftsstandort in Asien darstellt und somit für viele ausländische, potentielle Konkurrenten eine Art Eingangstor für den chinesischen Massenmarkt bietet. Dieser Faktor spielte vermutlich auch bei der CWHKT-Übernahme eine nicht zu unterschätzende Rolle. Der englische Mutterkonzern Cable & Wireless, der 54 Prozent an Hongkong Telecom hält, bewilligte die Übername durch PCCW möglicherweise, um im Hinblick auf einen späteren Markteinstieg in China einen Konflikt mit der Li-Familie aus dem Weg zu gehen.
Profitieren kann PCCW auch von guten Verbindungen, die Li Ka-Shing zur chinesischen Regierung sowie den führenden Kräften Hong Kong‘s unterhält. Die ersten Auswirkungen haben sich beim "Cyber-Port"-Projekt gezeigt, für das man allein als junges Unternehmen nicht ohne weiteres den Zuschlag bekommen hätte. Einen weiteren Vorteil für PCCW stellen schließlich die
weitreichenden Verbindungen Li‘s zu internationalen Telekommunikations-Konzernen dar, die er durch seine jüngsten Investments in diesen Marktbereich erlangte. Auch das könnte eine Rolle bei der Entscheidung von Cable & Wireless für das Cyberworks-Angebot gespielt haben.
Der asiatische Internetmarkt ist logischerweise dem erwarteten Potential entsprechend heiß umkämpft. Bisher ist es jedoch nur
wenigen Unternehmen gelungen, sich in kleineren Regionen zu etablieren. Bei den Internet Service Providern (ISP) handelt es sich
jedoch meist um lokal tätige Unternehmen, die ihren Kunden den Internetzugang nur per Computer anbieten. Den meisten Firmen
fehlt die nötige Finanzkraft, um einen ähnlichen Service, wie PCCW ihn plant, anbieten zu können. Ausländischen Großkonzernen
die über das benötigte Kapital verfügen würden, fehlt zumeist die Erfahrung mit der asiatischen Kultur. Für den chinesischen Markt
kommt erschwerend die Haltung der nationalbewussten Regierung gegenüber „fremden" Unternehmen hinzu. Die Staatsspitze setzt
sich dafür ein, dass die wichtigsten Positionen in der chinesischen Wirtschaft von „einheimischen" Gesellschaften besetzt werden.
6. Die Risikofaktoren
Den hervorragenden Chancen stehen jedoch auch einige nicht zu vernachlässigende Risiken gegenüber, die ein Hindernis für eine
erfolgreiche Realisierung der Pläne darstellen könnten. Zunächst wäre hier die Abhängigkeit von der Entwicklung der Aktienmärkte
zu nennen. Sollte die amerikanische Technologiebörse Nasdaq eine länger andauernde Konsolidierung eingeschlagen, würde es
den Technologietiteln rund um den Globus, und damit auch PCCW, schwer fallen, sich diesem Trend zu entziehen. Bei einer sinkenden Marktkapitalisierung würde auch der Wert der PCCW-Aktien und damit die wichtigste Akquisitionswährung dahin schmelzen, die bisher die rasante Expansion ermöglicht hat. Durch die enge Verknüpfung des Hong Kong Dollars mit der amerikanische Währung, ist besonders Hong Kong von der Leitzinsentwicklung in den USA und somit indirekt auch vom dortigen
Aktienmarkt abhängig.
Des weiteren stellt sich die Frage, inwieweit die asiatischen Verbraucher unter ihren finanziellen Verhältnissen in der Lage sind,
den Service und die zugehörigen E-Commerce- bzw. Werbeangebote von PCCW in Anspruch zu nehmen. Damit zeigt sich auch die Abhängigkeit PCCW‘s von der Wirtschaft Asiens, die bei einer positiven Entwicklung auch die Kaufkraft der Konsumenten verbessern könnte.
Zudem stehen noch einige Fragen bei der Realisation des PCC-Projekts offen. So ist die Marktreife der Technik umstritten, die den
Zugang zum Internet via TV ermöglicht. Viele Kritiker vergleichen die asiatische Situation mit dem amerikanischen Markt, in dem
sich diese Technologie noch nicht durchsetzen konnte. Die Aussagekraft dieses Vergleichs ist jedoch etwas fragwürdig, da die verschiedenen finanziellen Umstände in Asien dort keine kostspieligen Alternativen zulassen. Ein größeres Problem stellt die Tatsache dar, dass in vielen Regionen die betriebenen Breitbandkabelnetzte kein Rückkanal haben der für die interaktiven Funktionen unerlässlich ist. Die Ergänzung dieser Netzwerke ist zwar möglich, nimmt jedoch wertvolle Zeit in Anspruch. Den letzten Problempunkt stellt der Mangel an bisher gesicherten Inhalten dar. Gerade bei den Fernsehinhalten ist eine Erweiterung des Angebots dringend notwendig.
7. Analystenratings
Brokerhaus / Analystenteam Einstufung Kursziel
(12 Monate)
Lehman Brothers Strong Buy 35 HK$
Goldman Sachs Outperformer na
Merrill Lynch Buy 25 HK$
South China Research Buy 35 HK$
Dao Heng Securities Buy na
Emerging Markets Investor Kaufen 10 Euro (langfristig)
Platow Emerging Markets Kaufen na
8. Fazit
Durch den rasanten Kursanstieg seit dem Börsengang ist PCCW nach fundamentalen Maßstäben zweifelsohne hoffnungslos überbewertet. Zur Zeit beruht die Bewertung fast ausschließlich auf Zukunftsphantasie. Diese Phantasie ist jedoch nicht unbegründet. Mit dem Management rund um Richard Li verfügt PCCW über eine herausragende, unabhängige Führungselite, die
ihre Fähigkeit bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Zusätzlich bietet sich mit dem Firmen-Imperium von Immobilienmogul Li Ka-Shing ein Rückhalt, der an Macht und Finanzstärke kaum noch zu übertreffen ist. Diese Kombination bietet PCCW perfekte Voraussetzungen, die exorbitanten Wachstumsmöglichkeiten im asiatischen Raum optimal auszuschöpfen.
Für den spekulativ-orientierten Anleger erscheint daher ein Investment in PCCW unter langfristigen Gesichtspunkten äußerst interessant. Durch das breit gestreute „Produktspektrum" bietet sich hierbei eine optimale Möglichkeit, an der gesamten Technologisierung in Asien zu partizipieren. Von kurzfristigen Tradings ist eher abzuraten, da es durch Verschiebungen im äußerst
eng gesteckten Zeitplan von Richard Li jederzeit zu Rückschlägen im Aktienkurs kommen kann.
Wichtige Daten
Kurs am 7.5.2000: 14,2 HK$, (2,0 Euro)
Marktkapitalisierung am 7.5.2000:153,7 Mrd. HK$ (22,1 Mrd. Euro)
Handelsplätze: Hongkong; diverse deutsche Börsen
Börsenkürzel: Stockcode: 1186; WKN: 924882
Quelle:
www.em-research.de
Dort ist die Analyse auch in grafisch aufgearbeiteter Form vorhanden.
Das dürfte erst einmal zu denken geben.
Viel Spaß noch ... fisch
Gefunden bei Wallstreet-Online.
Pacific Century Cyberworks
Ein Unternehmen auf dem Weg zum Global Player?
Druckversion
1. Der Medien- und Telekommunikationsmarkt
In den letzten Jahren hat sich bestätigt, dass der Trend zur modernen Informationsgesellschaft und die damit verbundene Ausweitung der Internetnutzung enorme Vorteile mit sich bringt und daher unausweichlich ist. Immer mehr Skeptiker verlieren ihr Mißtrauen und folgen diesem Trend. So nutzt in den Vereinigten Staaten, dem Vorreiter dieser Entwicklung, bereits jeder Zweite (ca. 130 Mio. Menschen) das Internet.
Der Wandel zur modernen Informationsübermittlung und Kommunikation hat jedoch in weiten Teilen der Welt noch nicht in diesem Maße statt gefunden. Vor allem der asiatische Raum hat nach Expertenmeinungen ein hohes Nachholpotential. Marktanalysten gehen von einem Rückstand von ca. 5 Jahren gegenüber den USA aus. Wie die Statistiken der letzten Jahre beweisen, kommt
auch hier der „Internetzug" langsam in Fahrt. So hat sich die Zahl der Internetnutzer im asiatisch-pazifischen Raum (ohne Japan) seit Anfang 1999 mit einem Anstieg auf 25 Mio. fast verdoppelt.
Um weiteren Menschen in dieser Region den Zugang zum Internet und anderen modernen Medien zu ermöglichen, ist erst einmal die Schaffung der entsprechenden Infrastruktur bzw. die Ausweitung der bestehenden Kapazitäten erforderlich. Weiterhin ist die Bereitstellung von Inhalten notwendig, mit denen die Benutzer über die Datenleitungen versorgt werden können. Genau in diesen Märkten will sich Pacific Century Cyberworks (PCCW) mit einem seiner Geschäftsfelder etablieren.
2. Die Entstehung
PCCW ging im April ‘99 aus der Hong Konger Pacific Century Group (PCG) als Tochterunternehmen hervor und stellte fortan das Flaggschiff der Technologiesparte von PCG dar (s. Management). Um den geplanten Börsengang zu beschleunigen wurde im Mai 1999 das unbedeutende, jedoch bereits an der Hong Konger Börse notierte, Telekomunikations-Unternehmen Tricom übernommen
und in Pacific Century Cyberworks umbenannt.
Im August ‘99 ging auch Pacific Convergence Corporation (PCC), ein schon 1998 gegründetes Gemeinschaftsunternehmen zwischen PCG und dem Halbleiter-Konzern Intel (s. auch Geschäftsbereiche), in den Besitz von PCCW über. Das US-Unternehmen erhielt für seine 40prozentige Beteiligung an PCC, Optionen auf 1003 Mio. Cyberworks-Aktien, die nach einer 10jährigen Laufzeit automatisch ausgeübt werden. Zusätzlich investierte Intel 50 Mio. US$ in PCCW, was ihnen einen Anteil von aktuell 0,8 Prozent beschert.
Doch auch andere Großunternehmen waren schon früh an einer Kooperation mit PCCW interessiert. Schon im September ‘99 ging man eine Allianz mit der renommierten US-Beteiligungsgesellschaft CMGI ein, bei der sich die Amerikaner mit 4,4 Prozent
beteiligten. Im Februar folgte dann eine Überkreuzbeteiligung mit dem japanischen Telekommunikations-Ausrüster Hikari Tsushin.
Das zu dieser Zeit nach der Marktkapitalisierung zweitgrößte japanische Hightech-Unternehmen erwarb mit eigenen Aktien einen
3,3prozentigen Anteil an PCCW (s. auch Geschäftsbereiche).
Unternehmen / Aktionär Anteil
Pacific Century Group 59.3%
Intel 0.8%
CMGI 4.4%
Hikari Tsushin 3.3%
Streubesitz 32.2%
Tab.1: Vereinfachte Aktionärsstruktur (Stand: April 2000)
Auch der Börsenwert des jungen Unternehmens entwickelte sich rasant. So katapultierten die begeisterten Anleger den Aktienkurs
zwischenzeitlich auf mehr als das 30-fache des Anfangsniveaus und PCCW damit zum größten asiatischen Internetwert außerhalb
Japans. Inzwischen hat sich der Kurs jedoch im Zuge der allgemeinen Technologie-Korrektur wieder deutlich konsolidiert.
3. Das Management
Dreh- und Angelpunkt von PCCW ist der 34jährige Richard Li Tzar Kai - kurz Richard Li genannt (s. Abb.1). Er ist der jüngste Sohn
des Hong Konger Immobilientycoon und Multimilliardärs Li Ka-Shing (s. Umfeld). Von der Fachpresse als „Bill Gates Asiens"
gepriesen, gründete der Stanford-Absolvent im Alter von 24 Jahren sein erstes Unternehmen, Star TV. Dabei handelte es sich um
das erste Satellitennetz, das im gesamten asiatischen Raum den Empfang von Fernsehprogrammen ermöglichte. Bereits 1993 gab
Li das TV-Netzwerk für 950 Mio. US$ an die australische News Corp. von Medienmagnaten Rupert Murdoch ab. Damit hatte sich
sein Startkapital von 125 Mio. US$ innerhalb kürzester Zeit mehr als versiebenfacht.
Mit dem Erlös aus dem Star TV-Verkauf gründete Li noch im gleichen Jahr das bereits erwähnte Unternehmen Pacific Century
Group.Auf das Drängen seines Vaters hin legte er bei dieser Unternehmung den Schwerpunkt zunächst auf Immobilieninvestments.
Als jedoch wenige Jahre später die Interneteuphorie aus den USA auch nach Asien überschwappte, orientierte sich Li, nach mäßigem Erfolg mit der Immobiliensparte, wieder auf sein Spezialgebiet um, den modernen Medien der „New Economy".
Mit seiner bisherigen Arbeit wird Richard Li den zahlreichen Auszeichnungen und Lobeshymnen der öffentlichen Medien gerecht.
Auch die erstklassige Fähigkeit, mit strategischen Akquisitionen oder Allianzen den Unternehmenswert zu steigern, hat Li in beeindruckender Weise unter Beweis gestellt (s. Geschäftsbereiche).
Der Führungsstab von PCCW wird durch größtenteils erfahrene Kräfte ergänzt, die sich schon in verschiedensten Bereichen der
modernen Kommunikation profiliert haben. Des weiteren handelt es sich um Personen die auch eine tragende Rolle bei der erfolgreichen Star TV-Unternehmung spielten.
4. Die Geschäftsbereiche
PCCW setzt sich im Wesentlichen aus folgenden Geschäftsfeldern zusammen:
Cyber-Port
Eines der Tätigkeitsbereiche von PCCW stellt das sogenannte „Cyber-Port"-Projekt dar. Hierbei handelt es sich um ein Technologie
Park an der Süd-West Küste von Hong Kong Island, der, nach dem Vorbild des amerikanischen „Silicon Valley", internationalen
Technologieunternehmen und einheimischen Start-ups als Standort zur Entwicklung von zukünftigen Kommunikationstechniken und
Strategien dienen soll. Das junge Unternehmen von Richard Li erhielt im vorigen Jahr ohne offene Ausschreibung den Zuschlag für
das 1,6 Mrd. US$ teure Bauprojekt. Schon im September ‘99 begann das Tochterunternehmen Carlyle International, das eigens für
diesen Zweck erworben wurde, mit dem Bau des gigantischen Bürokomplexes. Ab der geplanten Fertigstellung im Jahr 2007 sollen
bis zu 12.000 Entwickler in dem 26 Hektar großen High-Tech Park Platz finden.
Zahlreiche internationale Technologieunternehmen haben bereits ihr Interesse für einen Standort in Asien bekundet und sich für
einen Platz im „Cyber-Port" angemeldet.Unter ihnen namhafte Firmen, wie Microsoft, Cisco, IBM, Oracle, Hewlett .
Packard, Yahoo, CMGI, Softbank und Hikari Tsushin. Bei der Betrachtung dieser Resonanz auf die Ankündigung der neuen Einrichtung läßt sich erahnen, welch herausragende Hilfe der Park bei der Bestrebung Hong Kongs darstellen könnte, sich als einer der weltweit wichtigsten Wirtschaftsstandorte zu etablieren. Daher wird die lokale Regierung alles daran setzen, um PCCW bei der Entwicklung und Vermarktung des „Cyber-Ports" zu unterstützen.
Auch für Cyberworks ergeben sich verschiedene Möglichkeiten vom eigenen Technologie Park zu profitieren. So kann den Start-ups, an denen man sich im Rahmen des Geschäftsfeldes „CyberworksVentures" (s. unten) beteiligt, ein attraktives Umfeld zur Weiterentwicklung angeboten werden. Zusätzlich entsteht für PCCW ein Standort für die eigenen Technologie-Projekte.
Letztendlich sollte man auch nicht die lukrativen Immobilien-Gewinne vergessen, die durch die Vermietung der Bürogebäude eingefahren werden.
CyberworksVentures
Ein weiteres Standbein von PCCW bildet die Geschäftssparte „CyberworksVentures". Dabei handelt es sich um eine Art
Beteiligungsgesellschaft, die hauptsächlich Venture Capital in junge, ungelistete Unternehmen investiert, sich aber auch an größeren bereits etablierten Gesellschaften beteiligt. Im Fokus stehen besonders Werte aus dem asiatischen Raum, die ausschließlich im Technologiebereich tätig sind.
Bei den eingegangenen Beteiligungen stehen Synergien mit den anderen Geschäftsbereichen von PCCW im Vordergrund. Daher werden überwiegend Unternehmen akquiriert, die über Erfahrungen bei der Produktion von Internetinhalten (Content) sowie der Entwicklung von Technologien zur Übertragung und Vertreibung dieser Inhalte verfügen. Von diesem Know-How profitiert besonders der Bereich „Pacific Century Convergence" (s. unten). Eine wichtige Rolle spielen natürlich auch die möglichen Spekulationsgewinne, die mit Investments in diesen Wachstumsbereich erwirtschaftet werden können. Zwischenzeitlich belief sich
der Buchgewinn der größten Beteiligungen bereits auf mehr als 1,3 Mrd. US$, schmolz jedoch mit der allgemeinen Technologiekorrektur wieder deutlich zusammen. Zusätzliches Gewinnpotential lassen die übernommenen Start-ups zu, welche an die Börse gebracht werden sollen.
Zu den den wichtigsten Schritten im Rahmen von „CyberworkVentures" gehört die strategische Beteiligung an der amerikanischen
Internet-Holding CMGI mit einem Anteil von 3,4 Prozent. Im Zuge dieser Kooperation, bei der sich auch CMGI wie oben genannt an
PCCW beteiligte, gründete man das Gemeinschaftsunternehmen CMGI Asia, das zur Akquisition und Weiterentwicklung von kleinen Technologiefirmen in Asien vorgesehen ist. Eine weitere Großallianz wurde im Oktober ‘99 mit dem ebenfalls amerikanischen Technologie-Unternehmen Softnet geschlossen. PCCW übernahm 23 Prozent und vereinbarte die Gründung der Tochtergesellschaft Pacific Century Softnet, die mit der Ausweitung des Brandbandkabelnetzes in Asien, zum „PCC-Projekt" (s. unten) beitragen soll.
Ein Überblick über die Beteiligungen (Stand: April 2000):
Unternehmen Land Geschäftsgebiet
CMGI (3,4%) USA Internet-Holding
Softnet (23%) USA Breitbandkabel
CMGI Asia (50%; JV) Hong Kong Venture Capital
PC SoftNet (50%; JV) Hong Kong Breitbandkabel
tom.com Hong Kong Internet Portal
Satayam Infoway (5%) Indien Internet Service Provider
sina.com (5%) China Internet Portal
Korea Thrunet (5%) Südkorea Breitbandkabel
Horizon.com Ltd (5%) Singapur Internet Portal
Palm, Inc. USA Handheld Computer
SOHU.com (4,65%) Taiwan Internet Portal
Beatnik, Inc. na Multimediasoftware
Dotcast, Inc. USA Breitbandkabel
Golden Power (20%) Hong Kong Telekom-Ausrüster
Outblaze (46%) USA Internetservice
Rediff Indien Internet Portal
Taste for Living na Internet-Lifestyle-service
3Fusion (22,4%) na E-Commerce
@Ventures Global Partners (JV) Hong Kong Venture Capital
Bowman Capital (JV) Hong Kong Venture Capital
DigiScents Inc. (12,5%) na AI-Technologie
iMerchants (10%) na E-Commerce
Intelligenesis Corporation (8%) USA AI-Software
Magically Inc. (12,5%) USA Verwaltungs-Software
pp.com (25%) Hong Kong Internet-Immobilien
TurboLinux, Inc. na Linux-Software
Weave Innovations na Content-Provider
ilink.net (80%) Hong Kong Datenbank-Verwaltung
MediaRing (6%) Singapur Kommunikationssoftware
SilkRoute (25%) Singapur Internet-Holding
StarEast IT (20%) Hong Kong Content-Provider
Spike Networks (30%) Australien Web Design
Total E-commerce Ltd (50%) Hong Kong E-Commerce
Equinix, Inc USA Datenbank-Verwaltung
City Telecom HK (7,88%) Hong Kong Telekommunikation
Action Ace.com (10%) USA E-Commerce
CASH ON-LINE, Inc. (5%) Hong Kong Finanz-Dienstleister
Creditland.com (5%) USA Finanz-Dienstleister
Morningstar Asia (50,1%; JV) Hong Kong Finanzberatung
Quelle: Unternehmensberichte
Pacific Convergence Corporation
Die zentrale Rolle von PCCW nimmt der bereits mehrmals erwähnte Unternehmensteil „Pacific Convergence Corporation" (PCC)
ein. Wie der Name schon andeutet, geht es bei diesem Projekt um die Verschmelzung von Computer und Fernseher in den asiatischen Haushalten zu einem interaktiven Medium. Die benötigten Daten für dieses Medium sollen durch ein Asien übergreifendes Netzwerk mit dem Namen „Network of the World" (NOW) übertragen werden. Dieses Netzwerk, das Ende Juni den
Betrieb aufnehmen soll, hat zunächst eine Reichweite von bis zu 110 Mio. Haushalten in Massenmärkten, wie China und Indien sowie Japan und Australien. Das gesendete Programm soll den Zuschauern ein Angebot in der jeweils landeseigenen Sprachen bieten, das sich von Spielfilmen über interaktive Unterhaltungssendungen bis hin zur konventionellen Internetnutzung erstreckt. Der Empfang wird für die Konsumenten kostenlos sein, und soll durch die Einnahmen aus Werbung und E-Commerce finanziert
werden.
Bei der Übermittlung der Informationen zu den Kunden müssen mehrere Stationen überwunden werden. Zuerst sollen die Daten an
Satelliten gesendet werden, die PCCW im Anlaufstadium von einem fremden Anbieter mietet. Dazu schloss man bereits im September ‘99 einen Vertrag mit Asia Satellite Telecommunications (AsiaSat), der das Mietrecht für die benötigten Satelliten beinhaltet. Hierbei handelt es sich jedoch nur um eine Übergangslösung. Um die laufenden Kosten zu senken, soll voraussichtlich
ab Ende 2002 der erste eigene Satellit, von geplanten zwei, in Betrieb genommen werden. Entwickelt und produziert werden diesevon Pacific Century Matrix, ein im letzten Jahr durch ein 70:30 Joint Venture zwischen PCC und der DaimlerCrysler-Tochter DASA gegründetes Schwesterunternehmen von PCCW. Nach der Fertigstellung sollen sogar Regionen außerhalb von Asien, rund um den Globus für PCCW erreichbar sein.
Die durch die eigenen Satelliten ausgestrahlten Programme sollen dann in zahlreiche regionale Breitbandkabelnetze eingespeist
werden. Dies sollen strategische Allianzen mit lokalen Kabelnetzanbietern ermöglichen. Einen ersten großen Schritt in diese
Richtung würde PCCW-Chef Richard Li mit der spektakulären, jedoch noch nicht endgültig vollzogenen Übernahme von Cable&Wireless Hongkong (CWHKT; Hongkong Telecom) machen. Da das ursprüngliche Angebot in Höhe von umgerechnet 38
Mrd. US$, das größtenteils aus PCCW-Aktien besteht, durch den Kursverfall stark an Wert verloren hat, ist wieder Unsicherheit um den endgültigen Abschluss der Akquisition eingekehrt. Ein Scheitern ist jedoch allein durch die Tatsache äußerst unwahrscheinlich, dass die chinesische Regierung unter allen Umständen das Abtreten des Hong Konger Traditionsunternehmens
an Singtel, den Mitbewerber und Erzrivalen aus Singapur, vermeiden will. Im Falle einer Einigung könnte Li das 600.000 Anschlüsse umfassende Hochleistungsdatennetz von CWHKT, das ideal für die Erweiterung von NOW geeignet wäre, in Anspruch nehmen. Die bereits erwähnte Kooperation mit Hikari Tsushin, bei der sich PCCW mit einem Anteil von 1,65 Prozent beteiligte, verbessert auch in Japan die Chancen von Richard Li, Kunden für sein Satellitennetzwerk zu gewinnen. Ein weiteren Schritt zur Erweiterung
des Kundenkreises stellt die weitreichende Allianz mit der größten australischen Telekommunikationsgesellschaft Telstra dar.
Neben einigen gemeinsamen Plänen, die auf den gesamten asiatischen Raum abzielen, ermöglicht diese Kooperation für PCCW auch den Markteintritt nach Australien. Telstra, das sich zusätzlich mit einem Betrag von 1,5 Mrd. US$ an Cyberworks beteiligt, steuert eine ausgereifte Infrastruktur bei, in die die ausgestrahlten Programme eingespeist und in die Wohnzimmer übertragen
werden. In zahlreichen anderen Ländern, wie China und Indien, hat Li bisher Vorverträge mit diversen Kabelnetz-Betreiber
ausgehandelt. Mit dem endgültigen Abschluss dieser Kooperationspläne wäre auch der Eintritt in diese Länder erlangt.
Der Empfang in den Haushalten erfolgt schließlich durch den konventionellen Fernseher, aber auch durch den PC. Für den Empfang per TV ist jedoch zusätzlich noch eine sogenannte Set-top Box notwendig, die zur Umwandlung der empfangenen Daten sowie zur Steuerung der interaktiven Funktionen dient. Für die Bereitstellung dieser Geräte ist unter anderem der bereits erwähnte
Halbleiterkonzern Intel zuständig. Auch der größte chinesische Computerhersteller Legend trägt seinen Teil zur Gewährleistung des
Empfangs bei. Die im Februar diesen Jahres vereinbarte Allianz mit PCCW sieht die Vertreibung von PC‘s mit einem integrierten Kabelmodem unter dem Namen „Legend NOW" vor. Des weiteren soll die Entwicklung der Internetnutzung speziell in China, durch eine aggressivere Vermarktung vorangetrieben werden. Einer der wichtigsten Bestandteile von NOW sind Inhalte, die dem Kunden angeboten werden sollen. Im Bereich der
Internetnutzung sorgen hierfür unter anderem die oben angesprochenen Kooperationspartner Telstra und Legend mit ihren Internet-Töchtern. Einen weiteren Beitrag leisten die im Rahmen von „CyberworksVentures" akquirierten Internet-Portale und Content-Provider aus verschiedenen Regionen Asiens. Für die Fernsehunterhaltung ist das potentielle Angebot bisher eher spärlich
besäht. Der bisher wichtigste Schritt in diesem Bereich ist die im Dezember ‘99 vereinbarte Kooperation mit dem größten unabhängigen TV-Sport-Vermarkter Trans World International. Dieses Bündnis soll für die Übertragung von verschiedenen Sportereignissen in den jeweiligen Ländern sorgen. Hinzu kommen diverse Sportübertragungsrechte.
5. Das Umfeld
In Asien bietet sich für PCCW ein hervorragendes Umfeld zur Durchsetzung und Ausweitung seiner Geschäftstätigkeiten.
Besonders der Technologiebereich bietet bei stabil bleibendem Wirtschaftswachstum schon für die nächsten Jahre enormes
Potential. Dabei verfügt der primär von PCCW angepeilte chinesische Markt über zusätzliche Vorzüge zur Realisation seiner Pläne.
So ist in China die Verbreitung von Fernsehanschlüssen sogar im Vergleich zu wohlhabenden Industrienationen relativ hoch.
Weiterhin haben Marktstudien erwiesen, dass große Teile der chinesischen Bevölkerung außergewöhnlich offen gegenüber
technischen Neuerungen sind. Darüber hinaus gibt die auch in anderen asiatischen Ländern, wie anfangs schon erwähnt,
verschwindend geringe Penetrationsrate von Internetanschlüssen Anlass für weitere Zuversicht. Auch wenn sich in absehbarer Zeit
der Bevölkerungsanteil mit Internetzugang im asiatischen Raum durch die unvergleichbare wirtschaftliche Situation nicht mit der
Penetration in den USA gleichziehen kann, lassen die deutlich höheren Bevölkerungszahlen immenses Wachstum zu. Experten
gehen davon aus, dass bereits im Jahr 2010 die absolute Anzahl der Internetnutzer allein in China und Indien höher liegen wird als
in den USA.
Die Voraussetzungen für PCCW von diesem riesigen Potential optimal zu profitieren, sind deutlich besser als für die meisten
Konkurrenten. So verfügt Cyberworks durch das junge, hochqualifizierte Management über eine gewaltige Innovationskraft, besitzt
genügend Unabhängigkeit um diese auszuschöpfen, und hat aber trotzdem einen Rückhalt, der an Macht und Finanzstärke kaum
noch zu überbieten ist. Diesen Rückhalt bildet das Imperium von Li Ka-Shing (s. Abb.3), dem Vater von Cyberworks-CEO Richard
Li. Es besteht im Wesentlichen aus der Immobilien-Holding Cheung Kong und dem Mischkonzern Hutchison Whampoa, an denen Li Senior jeweils Mehrheitseigner ist. Diese Unternehmen bescheren ihm eine Macht in Hong Hong, die sich nicht nur auf den Immobilienmarkt begrenzt, sondern sich auch über die Schifffahrt, den Einzelhandel und den Telekommunikationsmarkt erstreckt. Diese Überlegenheit kommt PCCW zu gute, weil Hong Kong durch seine, der westlichen am nächsten kommenden Gesetzgebung,
einen attraktiven Wirtschaftsstandort in Asien darstellt und somit für viele ausländische, potentielle Konkurrenten eine Art Eingangstor für den chinesischen Massenmarkt bietet. Dieser Faktor spielte vermutlich auch bei der CWHKT-Übernahme eine nicht zu unterschätzende Rolle. Der englische Mutterkonzern Cable & Wireless, der 54 Prozent an Hongkong Telecom hält, bewilligte die Übername durch PCCW möglicherweise, um im Hinblick auf einen späteren Markteinstieg in China einen Konflikt mit der Li-Familie aus dem Weg zu gehen.
Profitieren kann PCCW auch von guten Verbindungen, die Li Ka-Shing zur chinesischen Regierung sowie den führenden Kräften Hong Kong‘s unterhält. Die ersten Auswirkungen haben sich beim "Cyber-Port"-Projekt gezeigt, für das man allein als junges Unternehmen nicht ohne weiteres den Zuschlag bekommen hätte. Einen weiteren Vorteil für PCCW stellen schließlich die
weitreichenden Verbindungen Li‘s zu internationalen Telekommunikations-Konzernen dar, die er durch seine jüngsten Investments in diesen Marktbereich erlangte. Auch das könnte eine Rolle bei der Entscheidung von Cable & Wireless für das Cyberworks-Angebot gespielt haben.
Der asiatische Internetmarkt ist logischerweise dem erwarteten Potential entsprechend heiß umkämpft. Bisher ist es jedoch nur
wenigen Unternehmen gelungen, sich in kleineren Regionen zu etablieren. Bei den Internet Service Providern (ISP) handelt es sich
jedoch meist um lokal tätige Unternehmen, die ihren Kunden den Internetzugang nur per Computer anbieten. Den meisten Firmen
fehlt die nötige Finanzkraft, um einen ähnlichen Service, wie PCCW ihn plant, anbieten zu können. Ausländischen Großkonzernen
die über das benötigte Kapital verfügen würden, fehlt zumeist die Erfahrung mit der asiatischen Kultur. Für den chinesischen Markt
kommt erschwerend die Haltung der nationalbewussten Regierung gegenüber „fremden" Unternehmen hinzu. Die Staatsspitze setzt
sich dafür ein, dass die wichtigsten Positionen in der chinesischen Wirtschaft von „einheimischen" Gesellschaften besetzt werden.
6. Die Risikofaktoren
Den hervorragenden Chancen stehen jedoch auch einige nicht zu vernachlässigende Risiken gegenüber, die ein Hindernis für eine
erfolgreiche Realisierung der Pläne darstellen könnten. Zunächst wäre hier die Abhängigkeit von der Entwicklung der Aktienmärkte
zu nennen. Sollte die amerikanische Technologiebörse Nasdaq eine länger andauernde Konsolidierung eingeschlagen, würde es
den Technologietiteln rund um den Globus, und damit auch PCCW, schwer fallen, sich diesem Trend zu entziehen. Bei einer sinkenden Marktkapitalisierung würde auch der Wert der PCCW-Aktien und damit die wichtigste Akquisitionswährung dahin schmelzen, die bisher die rasante Expansion ermöglicht hat. Durch die enge Verknüpfung des Hong Kong Dollars mit der amerikanische Währung, ist besonders Hong Kong von der Leitzinsentwicklung in den USA und somit indirekt auch vom dortigen
Aktienmarkt abhängig.
Des weiteren stellt sich die Frage, inwieweit die asiatischen Verbraucher unter ihren finanziellen Verhältnissen in der Lage sind,
den Service und die zugehörigen E-Commerce- bzw. Werbeangebote von PCCW in Anspruch zu nehmen. Damit zeigt sich auch die Abhängigkeit PCCW‘s von der Wirtschaft Asiens, die bei einer positiven Entwicklung auch die Kaufkraft der Konsumenten verbessern könnte.
Zudem stehen noch einige Fragen bei der Realisation des PCC-Projekts offen. So ist die Marktreife der Technik umstritten, die den
Zugang zum Internet via TV ermöglicht. Viele Kritiker vergleichen die asiatische Situation mit dem amerikanischen Markt, in dem
sich diese Technologie noch nicht durchsetzen konnte. Die Aussagekraft dieses Vergleichs ist jedoch etwas fragwürdig, da die verschiedenen finanziellen Umstände in Asien dort keine kostspieligen Alternativen zulassen. Ein größeres Problem stellt die Tatsache dar, dass in vielen Regionen die betriebenen Breitbandkabelnetzte kein Rückkanal haben der für die interaktiven Funktionen unerlässlich ist. Die Ergänzung dieser Netzwerke ist zwar möglich, nimmt jedoch wertvolle Zeit in Anspruch. Den letzten Problempunkt stellt der Mangel an bisher gesicherten Inhalten dar. Gerade bei den Fernsehinhalten ist eine Erweiterung des Angebots dringend notwendig.
7. Analystenratings
Brokerhaus / Analystenteam Einstufung Kursziel
(12 Monate)
Lehman Brothers Strong Buy 35 HK$
Goldman Sachs Outperformer na
Merrill Lynch Buy 25 HK$
South China Research Buy 35 HK$
Dao Heng Securities Buy na
Emerging Markets Investor Kaufen 10 Euro (langfristig)
Platow Emerging Markets Kaufen na
8. Fazit
Durch den rasanten Kursanstieg seit dem Börsengang ist PCCW nach fundamentalen Maßstäben zweifelsohne hoffnungslos überbewertet. Zur Zeit beruht die Bewertung fast ausschließlich auf Zukunftsphantasie. Diese Phantasie ist jedoch nicht unbegründet. Mit dem Management rund um Richard Li verfügt PCCW über eine herausragende, unabhängige Führungselite, die
ihre Fähigkeit bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Zusätzlich bietet sich mit dem Firmen-Imperium von Immobilienmogul Li Ka-Shing ein Rückhalt, der an Macht und Finanzstärke kaum noch zu übertreffen ist. Diese Kombination bietet PCCW perfekte Voraussetzungen, die exorbitanten Wachstumsmöglichkeiten im asiatischen Raum optimal auszuschöpfen.
Für den spekulativ-orientierten Anleger erscheint daher ein Investment in PCCW unter langfristigen Gesichtspunkten äußerst interessant. Durch das breit gestreute „Produktspektrum" bietet sich hierbei eine optimale Möglichkeit, an der gesamten Technologisierung in Asien zu partizipieren. Von kurzfristigen Tradings ist eher abzuraten, da es durch Verschiebungen im äußerst
eng gesteckten Zeitplan von Richard Li jederzeit zu Rückschlägen im Aktienkurs kommen kann.
Wichtige Daten
Kurs am 7.5.2000: 14,2 HK$, (2,0 Euro)
Marktkapitalisierung am 7.5.2000:153,7 Mrd. HK$ (22,1 Mrd. Euro)
Handelsplätze: Hongkong; diverse deutsche Börsen
Börsenkürzel: Stockcode: 1186; WKN: 924882
Quelle:
www.em-research.de
Dort ist die Analyse auch in grafisch aufgearbeiteter Form vorhanden.
Das dürfte erst einmal zu denken geben.
Viel Spaß noch ... fisch